Winterliches Wunderland im Aaper Wald

Ein Tag im Schnee im Aaper Wald in Düsseldorf: Erlebnisbericht und Tipps

Von Alexandra Scholz-Marcovich |

Aaper Wald / Foto: NDOZ

Aaper Wald / Foto: NDOZ

Die Kälte und der Schneefall in der vergangenen Woche haben den Aaper Wald in eine wunderschöne Winterlandschaft verwandelt. Der Wald, unweit der Stadt und dennoch weit entfernt vom Alltagslärm, wurde zu einem perfekten Ort für alle, die Ruhe schätzen und die winterliche Natur direkt vor der Haustür erleben wollten. Samstag, der 20.01.2024 war der perfekte Tag dafür. Strahlender Sonnenschein, Temperaturen bei -4°C, wie könnte man dem Ruf des Schnees widerstehen, der in unserer Stadt so selten geworden ist und erfahrungsgemäß auch nicht lange liegen bleibt?

Unser Startpunkt war der Parkplatz am Ende der Fahneburgstraße, bei Google Maps findet man den Ort als "Wanderparkplatz Rolandsburg". Gegen Mittag erreichten wir den Parkplatz und es waren mehr Plätze frei, als erwartet. Das Kopfsteinpflaster war mit einer Eisschicht überzogen und wir ahnten schon, das würde beim Ausparken schwierig werden, wenn wir strategisch unklug parken. Dick eingepackt in Skianzüge, Mini-Schlitten in der Hand machten wir uns auf den Weg, die 6,5 km lange "Jogging-Strecke" abzuwandern und die ein oder andere Abfahrt mitzunehmen. Der Schnee knirschte unter unseren Schritten, der Weg war etwas rutschig, selbst mit festem Schuhwerk. Es war besser und sicherer, am Rand der Wege zu laufen, dort gab es mehr Halt.

Für Aktive bietet der Aaper Wald einige mehr oder weniger herausfordernde Lauf- und Wanderwege. Die 6,5 km lange Strecke A1 führt durch abwechslungsreiches Gelände, während die kürzere Route A2 eine angenehmere Alternative für Spaziergänger bietet. Beide Routen sind gut markiert und so richtig verlaufen kann man sich ohnehin nicht.

Es waren einige Spaziergänger unterwegs, Eltern mit aufgeregten Kinder, die rannten, rutschten und lachten, Menschen mit Hunden in diversen Größen teils in bunten Wintermänteln, Jogger jeden Alters und auch einige mutige Fahrradfahrer, die an den steileren Stellen mit durchdrehenden Rädern kämpfen oder schieben mussten. Immer wenn es abwärts ging, waren meist auch Kinder und Erwachsene auf Schlitten unterwegs. Die Wege waren jedoch nicht überfüllt, oft sind wir einige Minuten lang keiner Seele begegnet.

Am Anfang des Weges hörten wir hin und wieder einen Specht und dann war wieder Stille. Wir folgten dem Trimmpfad, der Rundweg ist durch gelbe Pfeile auf kleinen grünen Schildern gekennzeichnet. Nach rund 1,5 km steuerten wir auf eine sagenumwobene Stätte zu: Die Frauensteine. Die mit Schnee bedeckte mysteriöse Gesteinsgruppe erschien uns in der winterlichen Stille wie eingefroren. Der Ort hat durchaus eine besondere Atmosphäre und ist einen Besuch wert. Es ranken sich diverse Legenden und Mythen um die Steine, eine Informationstafel gibt Aufschluß über die unterschiedlichen Geschichten und Deutungen.

Ab der der Kultstätte war der Weg perfekt geeignet für eine kurze Schlittenfahrt. Es gab keinen Gegenverkehr und es ging steil bergab. Also ab auf die Rutschhilfe und todesmutig dem Abgrund entgegen. Das war ganz schön schnell und hat mächtig Spaß gemacht. Der Adrenalinschub war uns sehr willkommen. Weiter auf dem Trimmpfad gab es vereistes Sportgerät, ziemlich lustig aber leider auch gefährlich. Es war zu rutschig mit den falschen Handschuhen (Fleece) und ein schmerzendes Schienbein war die Folge des Übermuts. Der Weg führte uns dann weiter bis zum Bauenhaus, das hoffentlich bald durch einen neuen Pächter wieder zum Leben erweckt wird? Hier gab es auch zwei offensichtlich beliebte Abfahrten für Schlittenfans. Was wir übrigens sehr hilfreich fanden, waren die diversen "Quellen", an denen wir unseren Durst stillen konnten. Davon gab es auf unserem Weg immerhin drei Stück, das Wasser war frisch und nicht zu kalt.

Wir beendeten die 6,8 km lange Runde, ohne wirklich gefordert zu sein, daher beschlossen wir hochmotiviert noch einmal 3 km oben drauf zu legen. Egal wo man abbiegt, am Ende führt jeder Weg zur Segelflugwiese oder eben zurück zur Kastanienallee.

Bei unserer Rückkehr zum Parkplatz war die Atmosphäre dann eher chaotisch, der Parkplatz war voll, einige Autos standen quer und das Ausparken fiel diversen Zeitgenossen offensichtlich schwer. Eis und Kopfsteinpflaster sind ganz klar eine Herausforderung auch für Winterreifen. Einige Besucher mussten den Parkplatz daher im Rückwärtsgang verlassen.

Wir hatten einen großartigen Tag im Wald am Stadtrand,  einen echten Urlaubstag. Der Aaper Wald in Düsseldorf ist so oder so schon ein wunderbarer Ort für Spaziergänge. Mit der Schneedecke war es aber noch spannender und schöner als sonst. Sonne, Schnee, Wald und klirrend kalte Luft sind eine tolle Kombination, um den Alltagsstress zu vergessen. Hoffentlich bekommen wir Anfang Februar noch einmal die Chance, das zu erleben und wenn es nur für ein paar Tage ist.

Um den Tag in winterlicher „Chalet-Stimmung“ ausklingen zu lassen, haben wir uns übrigens ein feines Schweizer Fondue moitié-moitié (Gruyère und Vacherin) gegönnt. Das hat perfekt gepasst.