Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete sich im Gespräch am vergangenen Mittwoch, als "Feministin" und sagte, sie habe sich in der Frage der Gleichstellung von Männern und Frauen weiterentwickelt.
„In diesem Sinne kann ich heute bejahend sagen: Dann bin ich Feministin. Das habe ich damals auf der Bühne (2017 bei einem Frauengipfel) schon etwas schüchtern vorgebracht. Heute ist das besser durchdacht. In diesem Sinne kann ich sagen: Ja, wir sollten alle Feministen sein.“ Großer Beifall im D’haus.
Vermutlich auch weil sie nach 16 Jahren im Kanzleramt nach den Wahlen am 26. September die Macht abgeben wird, spricht sie zum ersten Mal so offen zu dieser und anderen Fragen, denen sie bisher womöglich aus strategischen Erwägungen heraus eher ausgewichen ist. Angela Merkel wurde von der deutschen Journalistin Miriam Meckel interviewt, die ihr einige Jahre zuvor dieselbe Frage gestellt hatte, ohne dass sie eine so klare Antwort gab. Merkel sprach auch über Ihre Kindheit und Jugend und über prägende Momente in Ihrem Leben.