Das Düsseldorfer Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz wird seit Anfang 2016 beginnend mit der Gebäudetechnik aufwendig saniert. Nicht nur Dach- und Fassade werden erneuert, auch die technischen Anlagen des Hauses sowie die öffentlichen Bereiche des Theaters wurden und werden modernisiert. Zudem wird der Gustaf-Gründgens-Platz mit dem Projekt "Kö-Bogen II" komplett neu gestaltet.
Ingenhoven betonte, dass das Haus mit den gläsernen Wänden sich öffnet zum Platz hin. Das war auch Wunsch von Intendant Wilfried Schulz, der das Haus öffnen will für die Bürger der Stadt. Ohnehin hat Schulz das Theater mit den viel beachteten „to go“- Inszenierungen an verschiedenen Orten der Stadt und mit der Bürgerbühne mitten hinein in die Stadtgesellschaft gestellt. Mit Vorhängen der niederländischen Designerin Petra Blaisse konnte zudem die Akustik im Foyer des Schauspielhauses verbessert werden. Auf der Empore wurden 137 laufende Meter Vorhangstoff verarbeitet, im Erdgeschoss sind es 53 laufende Meter. Im Großen und Kleinen Haus finden die Besucherinnen und Besucher nun, neben neuen Garderoben und Sanitäranlagen, auch zwei neue, barrierefreie Glasaufzüge. Zudem wurde die Medientechnik modernisiert. Abgerundet werden die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten durch eine neue Kantine und ein neues Restaurant, von dem der Blick ausgeht zum Hofgarten.
Für das Jubiläum konnte eine gleichmäßige Schotterschicht bis an das Schauspielhaus aufgebracht und damit eine sichere Wegeführung eingerichtet werden. Die endgültige Oberfläche des Gustaf-Gründgens-Platzes wird aus einem hellen und möglichst fugenlosen Belag bestehen. Die Arbeiten sollen im April 2020 beginnen und bis zum Herbst 2020 abgeschlossen werden. Mit diesem Belag werden die Platzfläche zwischen Schauspielhaus und Kö-Bogen II sowie die Flächen um das Schauspielhaus herum einheitlich gestaltet. Bis zur endgültigen Platzgestaltung sind für die Zugänglichkeit zum Großen und Kleinen Haus Rampen vor den Eingängen gesetzt worden.
Die Anbringung der neuen weißen Fassadenbleche konnte bisher nicht abgeschlossen werden. Die feingewellten Metallpaneele sind zwar in Teilen schon an der Fassade zu sehen, nach der Montage der Bleche wurde jedoch ersichtlich, dass die montierten Elemente untereinander und teilweise auch in sich eine unterschiedliche Farbgebung (unterschiedliche Weißtöne) aufweisen. Der aufzubringende Farbton ist denkmalrechtlich abgestimmt und leitet sich unmittelbar von der Originalbeschichtung ab. Die Mängel werden derzeit gutachterlich bewertet. Auf dieser Grundlage erfolgt die Abstimmung des weiteren Vorgehens.
Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD): "Insgesamt investieren Land und Stadt rund 60 Millionen Euro in die Sanierung des Gebäudes. Nach Abschluss der Arbeiten wird das Theater wieder seine volle Strahlkraft entfalten und mit hochkarätigen Aufführungen das Publikum begeistern können. Besonderer Dank gilt den engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die mit großzügigen Spenden die Finanzierung unterstützt und die umfangreiche Sanierung ermöglicht haben."
Festprogramm
Neben den drei Premieren findet ein elftägiges Festprogramm statt, mit der Präsentation des Jubiläumsbuches "fünfzig – Das Düsseldorfer Schauspielhaus 1970 bis 2020", einem Blick in die Geschichte des Düsseldorfer Schauspielhauses: Die Intendantinnen und Intendanten Anna Badora, Günther Beelitz, Joachim Lux, Joachim Klement und Wilfried Schulz sprechen darüber, was es heißt, in Düsseldorf Theater zu machen. Am 18. Januar zeigt das Düsseldorfer Schauspielhaus am Tag der offenen Tür ab 16 Uhr alles, was es hat: mit Programm für die ganze Familie, Führungen durch das Haus, einer großen Bühnentechnikshow, Theaterszenen, einem Konzert mit Christian Friedel und den Woods of Birnam und unter dem Motto "Düsseldorf, mon amour" erzählt Wolfgang Reinbacher aus seinem reichen Theaterleben. Der Tag mündet in einer Party für alle auf der Großen Bühne des Schauspielhauses. Der Philosoph Peter Sloterdijk widmet sich im Gespräch mit dem Architekten Christoph Ingenhoven dem "Theater als öffentlichem Raum der Stadtgesellschaft". Im Bürger-Dinner-Spezial unter dem Motto "Wem gehört die Stadt?" diskutieren unter anderem Oberbürgermeister Thomas Geisel mit der Leiterin der Bahnhofsmission Barbara Kempnich, dem Investor Uwe Schmitz sowie dem Stadtsoziologen Reinhold Knopp. Auf dem Podium "Düsseldorf 2070 – Reden über die Zukunft der Stadt" richten Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher gesellschaftlicher Institutionen Düsseldorfs den Blick 50 Jahre nach vorn und fragen nach den Perspektiven der Stadt. Es diskutieren Moritz Döbler (Rheinische Post, Chefredakteur), Susanne Gaensheimer (Kunstsammlung NRW, Direktorin), Justus Haucap (DICE – Düsseldorfer Institut fürWettbewerbsökonomie, Direktor), Thorsten Nolting (Diakonie, Vorstand) und Shaylin Shahinzad (Jugendrat). "Architektur und Kultur – Ein öffentliches Forum mit Vorträgen und Gesprächen" widmet sich der Architektur des Düsseldorfer Schauspielhauses und anderer Kulturbauten. Mit dabei unter anderem Anne Katrin Bohle (Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat), Till Briegleb (Süddeutsche Zeitung), Christoph Ingenhoven (ingenhoven architects), Andrea Jürges (Deutsches Architekturmuseum), Claudia Schmitz und Wilfried Schulz (Düsseldorfer Schauspielhaus), Cornelia Zuschke (Stadt Düsseldorf) — Moderation: Jürgen Tietz. Die Festrede zum 50. Jubiläum hält zum Abschluss der Festwochen der Autor und langjährige Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl.
(Text Jo Geschke mit Material der Stadt)
Ausführliche Infos und alle Termine und Uhrzeiten unter www.dhaus.de