Galerie Bengelsträter, Flingern: Die Ausstellung läuft vom 15. Januar bis zum 26. Februar 2022
Ausstellung Isa Dahl – Daniel Wagenblast. Künstlerehepaar stellt in Flingern aus.
Sie sind in der Kunstszene ein bekanntes Paar, die Malerin Isa Dahl, die in Stuttgart und an der Akademie Düsseldorf bei Dieter Krieg studiert hat und der Bildhauer Daniel Wagenblast, der ebenfalls in Stuttgart studiert hat. Dort leben und arbeiten die beiden auch und stellen immer wieder gemeinsam aus. Auf den ersten Blick handelt es sich um zwei unterschiedliche, kaum zu vereinbarende Positionen. Doch beide schaffen es auf Ihre ganz einzige Art, sich zu uns, dem Betrachter in Bezug zu setzen und unsere Reaktionen hervorzurufen. Die Ausstellung läuft vom 15. Januar bis zum 26. Februar 2022.
Das Werk von Isa Dahl ist Bewegung.
Mit diesem einzigen Begriff beschreibt man das, was sich auf allen ihren Bildern abspielt, in unterschiedlichen Formen, Farben und Größen, auf Rechtecken, Quadraten und Kreisen. Ihre Bilder erscheinen als herausgestanzte Abschnitte riesengroßer sich bewegender Objekte, die Materialität des Abgebildeten, ob organisch oder anorganisch, lässt weiten Raum für die Interpretation. Schlingen, Schlaufen, Textilstrukturen, was immer es auch sein mag, alles ist in Bewegung, drängt über den Rahmen der Bilder hinaus, scheint sich aber auch daran zu formen und erzeugt so eine geradezu suggestive Kraft.
Als Kontrast dazu die Skulpturen des Daniel Wagenblast.
Grob, materiell, statisch und starr. Im Zentrum zumeist ein kleiner Mann, ein Kritiker hat ihn einmal als Zivilisationskobold bezeichnet. Der kleine Kerl steht oder sitzt in der Gegend herum, oftmals im grotesken Mißverhältnis zu seiner Umgebung. Und er schaut in die Ferne. Neugier, Entdeckergeist oder schierer Größenwahn? Statisch auf einer Erdkugel. Der kleine Mann größer al die Kugel, die Erde schon deformiert. Sucht das grobschlächtige Kerlchen nach neunen Welten, nachdem es die eigene schon weitgehend ruiniert hat? Seine Männergestalten sind ungelenk, massiv, sie nehmen den Raum ein, scheinen eher undifferenziert, vielleicht sogar gewalttätig und irritieren oft durch das eklatante Mißverhältnis zur Größe ihrer Umgebung. Das ist durchaus provokant und laut und hinterfragt in unserer sehr komplexen Welt unser Unvermögen, dieser Übermacht der Informationen zu begegnen ohne dann doch zum mittel der populistischen Vereinfachung und damit zur Grobschlächtigkeit zu greifen.