Identitti von Mithu Sanyal kommt zur Uraufführung am 12. November. »Identitti« ist der erste Roman der Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal, die sich darin furios, humorvoll und scharfzüngig mit Identität, Repräsentation, weißen Privilegien und strukturellem Rassismus auseinandersetzt. Ein lustvoller Parforceritt, der vielstimmig und perspektivenreich um die Aufarbeitung eines Identitätsbetrugs kreist. Der Roman ist für den deutschen Buchpreis nominiert.
Die Studentin Nivedita Anand alias Identitti bereichert ihre Leser*innen regelmäßig mit klugen Posts auf ihrem Blog über Sex and Race. Die theoretische Inspiration dafür hat sie bei niemand Geringerem als Saraswati erlernt, einer renommierten Professorin für Postcolonial Studies an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, Ikone aller Debatten über Identität und bekennende Person of Color. Als Nivedita und Saraswatis Anhänger*innen erfahren, dass Saraswati nicht Saraswati, sondern eigentlich Sarah Vera Tielmann heißt und weiß ist, bricht eine Welt zusammen. Das Netz tobt, die PoC-Community wirft ihr kulturelle Aneignung vor, und nicht wenige fordern ihre Entlassung. Nivedita ist im Innersten getroffen. Sie stellt ihre Professorin zur Rede und ringt mit ihr um Antworten. Die entscheidende Frage dabei lautet: Wenn Geschlecht fluid sein kann, warum nicht auch die eigene Herkunft? Der Regisseur Kieran Joel führt erstmals Regie am Düsseldorfer Schauspielhaus mit den Darsteller:innen Leila Abdullah, Joscha Baltha, Serkan Kaya, Amina Merai, Mehdi Moinzadeh, Fnot Taddese, Cennet Rüya Voß, Friederike Wagner , Musik: Lenny Mockridge, Dramaturgie: Lynn Takeo Musiol.
William Shakespeares „Macbeth“ hat am 19. November Premiere unter der Regie von Evgeny Titov. Angestachelt von den ebenso vielversprechenden wie rätselhaften Prophezeiungen dreier Hexen und geleitet von den Einflüsterungen seiner Lady ebnet sich der ehrgeizige Krieger Macbeth den Weg zum Thron. Dabei ist er durchaus bereit, über Leichen zu gehen: Grausam ermordet er den Schottenkönig Duncan im Schlaf. Doch der Traum von der Macht währt nur kurz.
»Macbeth«, eine der letzten großen Tragödien Shakespeares, ist vielleicht sein dunkelstes Stück: Der Glaube des Individuums an die eigene Handlungsmacht, an Wirklichkeit und Wahrheit ist hier zutiefst erschüttert. Finstere Kräfte wirken in jedem einzelnen Menschen, wiederholen sich in der Historie, finden sich in den gesellschaftlichen Strukturen genauso wie in Bildern, Fantasien und Erzählungen.
Regisseur Evgeny Titov verleiht in seiner Inszenierung dem Bösen Gestalt und fragt nach dem Irrationalen, das in jedem von uns steckt. Ein Blick in die Tiefen der Psyche. Angst bestimmt diesen Blick – eine Angst, die auch der größte Tyrann nicht überwinden kann. Die Rolle des Macbeth spielt André Kaczmarczyk, die der Lady Manuela Alphons.
Der „Schimmelreiter“ von Theodor Storm für alle ab 12 Jahren kommt am 14. November zur Premiere auf die Bühne am Jungen Schauspiel, diesmal an der Jugendfreizeiteinrichtung Icklack, Höherweg 12.
Der Glaube an wissenschaftliche Deichbau-Erkenntnisse kollidiert mit dem Aberglauben der Bevölkerung rund um Teufelspferde und lebendig zu begrabende Hunde. Immer wieder prallen der Wille des Menschen und die Gewalt der Natur aufeinander.
Das Verhältnis von Mensch und Natur ist auch das zentrale Thema in Juliane Kanns Inszenierung, die Theodor Storms Text aus dem 19. Jahrhundert in die Gegenwart holt und mit Klima- und Umweltfragen verknüpft.
Dabei wird Nachhaltigkeit nicht nur auf der inhaltlichen Ebene verhandelt: Ausstatterin Marie Gimpel entwirft ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft einen Raum, der ausschließlich aus wiederverwendeten Verpackungsmaterialien besteht.
Ab November kommen wir auf Ihre Einladung zu Ihnen in die Schule, Freizeitstätte oder Kulturkirche. Wie Sie uns einladen können?
Schicken Sie uns eine E-Mail an karten-junges@dhaus.de oder rufen Sie uns an: 0211. 85 23-710, wir informieren Sie gerne über alles Weitere.
Im Stadt:Kollektiv bespielen Düsseldorfer*innen die Bühnen des Theaters und der Stadt und laden euch zum Mitmachen, Mitreden und Miterleben ein.
Mitspieler*innen gesucht
Making of Shakespeare — Gesucht werden Spielfreudige zwischen 14 und 18 Jahren — Auswahlworkshops am 13. und 14.11. in der Ronsdorfer Straße 74 — Erstmalig werden Spieler*innen aller drei Sparten im Düsseldorfer Schauspielhaus gemeinsam auf der Großen Bühne stehen: von Schauspiel, Jungem Schauspiel und Stadt:Kollektiv. Regisseurin Joanna Praml inszeniert ein lustvolles Verwirrspiel zwischen den Stücken des Großmeisters der Dramenliteratur: William Shakespeare. Theatervorkenntnisse sind nicht erforderlich. — Probenzeitraum: November 2021 bis April 2022, nach der Schule, in den Ferien und an Wochenenden, Premiere im April 2022 — Weitere Informationen und Anmeldung: stadtkollektiv@dhaus.de
Working Class — Wir suchen dich: Du bist überarbeitet, unterbezahlt, systemrelevant und/oder kannst von deiner Arbeit kaum leben? Du bist Pfleger*in, Paketzusteller*in, Fabrikarbeiter*in, Fahrradkurier*in, Reinigungskraft, Minijobber …? — Für die Inszenierung »Working Class« suchen wir Menschen, die aus diversen Perspektiven Geschichten von Arbeit und Arbeiter*innen auf die Bühne bringen. Gemeinsam mit ihnen entsteht eine Inszenierung über den Wert von Arbeit, Ungerechtigkeit und Solidarität. — Kennenlerntreffen: November bis Dezember 2021, Probenzeitraum: Januar bis April 2022, Premiere im April 2022 — Weitere Informationen und Anmeldung: stadtkollektiv@dhaus.de
Extras
Symposium »Initiativ werden für Demokratie. Politische Bildung und Theater gemeinsam!« — am 2.11. von 9 bis 18 Uhr—Schauspielhaus, Foyer—Grundsätze, grundlegende Unterschiede und Berührungs punkte von politischer Bildung und Theater werden in Vorträgen, Panels und Workshops diskutiert. Zu Gast sind u. a. Nuran David Calis (freier Regisseur), Werner Friedrichs (Universität Bamberg), Stefan Kaegi (Rimini Protokoll), Staatssekretär Klaus Kaiser (Land NRW), Doris Kolesch (FU Berlin), Thomas Krüger (bpb), Wolfgang Merkel (HU Berlin), Julia Wissert (Theater Dortmund).—Moderation: Sarah Bergh— Anmeldungen bis zum 25.10.: www.lzpb-theater.mohr-live.de
»Erlaubst du wohl, dir ein Geschichtchen zu erzählen?« Jüdische Lebenswege auf dem deutschen Theater Auftaktveranstaltung der Düsseldorfer Volksbühne zu ihrem 100. Jubiläum— am 14.11. um 11 Uhr—Schauspielhaus, Großes Haus—Mit einem literarisch-musikalischen Abend erinnert der Bund Deutscher Volksbühnen anlässlich der Feierlichkeiten rund um »1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« an die enge Verbindung der deutschen Volksbühnenbewegung mit dem Engagement jüdischer Kulturschaffender. Mit der Schauspielerin Gesine Cukrowski, dem Rezitator Christian Brückner und dem Jewish Chamber Orchestra München unter der Leitung von Daniel Grossmann. — Eine Veranstaltung des Bundes deutscher Volksbühnen e. V.
Symposium »KI und Theater« —am 27.11. von 9 bis 18 Uhr— Schauspielhaus, Foyer—Was haben KI und Theater miteinander zu tun? Welche Chancen liegen für das Theater in der Beschäftigung mit Künstlicher Intelligenz und welche Auswirkungen hat sie auf die künstlerische Arbeit? Das eintägige Symposium im Düssel dorfer Schauspielhaus stellt bundesweite künstlerische Projekte vor, die mit KI arbeiten und experimentieren, und bietet Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Es bildet den Abschluss des durch die Kulturstiftung des Bundes geförderten Modellprojekts »Digitale Bürgerbühne für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene«.
A Christmas Carol — von Charles Dickens — ab 6 — Premiere am 26. November im Central
In diesem Winter laden wir zur berühmten Geschichte um den Geist der Weihnacht ein. Bob Cratchit bittet den vermögenden Geschäftsmann Ebenezer Scrooge um einen freien Tag zu Weihnachten, um ihn mit seinem kranken Sohn Tim verbringen zu können. Doch Scrooge reagiert hartherzig. In der Nacht vor Weihnachten wird er von den Geistern der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft heim gesucht. Diese zeigen ihm eindrücklich sein früheres glückliches Leben, die große Einsamkeit, in die er sich durch seine Arbeit selbst gebracht hat, aber auch das (tödliche) Leid, das sein Geiz der Familie Cratchit brächte, würde er hartherzig bleiben. Geläutert bittet Scrooge um Gnade und findet zu neuer Menschlichkeit.
Regisseurin Mina Salehpour setzt die sozialkritische Weihnachtsgeschichte in einem musikalischen Ensemblespiel in Szene. Ihre Theaterarbeiten wurden mehrfach zu Festivals eingeladen und ausgezeichnet. »A Christmas Carol« ist nach »Paradies« Salehpours zweite Arbeit in Düsseldorf. — Mit freundlicher Unterstützung der Stadtsparkasse Düsseldorf
Mit: Selin Dörtkardeş, Denis Geyersbach, Jonathan Gyles, Paul Jumin Hoff mann, Noëmi Krausz — Regie: Mina Salehpour — Bühne und Kostüm: Maria Anderski — Musik: Sandro Tajouri — Dramaturgie: Kirstin Hess — Theaterpädagogik:Lama Ali
Karten
Online: in unserem Webshop unter www.dhaus.de oder per E-Mail unter karten@dhaus.de — Telefonischer Vorverkauf: 0211. 36 99 11 Mo bis Fr 10:00 bis 17:00 Uhr
Tageskasse im Pavillon auf dem Gustaf-Gründgens-Platz: Geöffnet Mo bis Fr 10:00 bis 18:30 Uhr, Sa 10:00 bis 14:00 Uhr — Die Abendkassen öffnen in den Spielstätten eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. —
Für Veranstaltungen des Jungen Schauspiels in der Münsterstraße für Gruppenbestellungen und Schulklassen: 0211.85 23-710, karten-junges@dhaus.de