Nachdem zwei „Narren“ (beides Schauspiel-Studierende) mit schöner Musik von Matts Johan Leenders mit dem Intro Aufmerksamkeit schaffen, geht es gleich märchenhaft los. Der Knecht ist eigentlich schon tot auf dem Schlachtfeld, aber der Teufel tritt auf (und hat Flügelwie ein Erzengel, allerdings in Rot). Des Teufels Großmutter (Natalie Hanslik) schwebt von oben herab, und es scheint, als wenn sie noch etwas mit dem Knecht vorhat. Tatsächlich kann er dem Tod von der Schippe springen. Und wenn das so weiter geht, meint er, könne er wohl noch die Königstochter heiraten.
Und siehe da, der König tritt auf (Rainer Philippi) und ist so gar nicht begeistert von einem Knecht als Schwiegersohn. Die Königstochter allerdings mochte keinen vom doofen Hofstaat heiraten und verliebt sich in den Knecht.
Da Knechte , so meinen König und Gefolge, nicht in den Hofstaat gehören, bekommt der Knecht fast unlösbare Aufgaben gestellt, bevor er die Prinzessin heiraten kann.
Der Knecht hält sich für ein Glückskind und ist ausnehmend optimistisch. Also geht er unbekümmert in den Wald mit einem getürkten Brief vom König. Doch die Räuber, die er trifft, schreiben flugs den Brief in ihrem Interesse um.
Später kommen sie in das Schloss, und während sich König und Hofstaat über Knecht und Prinzessin entsetzen, räumen die Räuber alles ab – inklusive der Perücken und Kostüme (Martina Lebert), die in so manchen Szenen für weitere Lacher sorgen.
Drei Goldene Haare stibitzen
Schließlich will der König dem Knecht eine unlösbare Aufgabe stellen: Er soll drei goldene Haare des Teufels zum König bringen.
Wie der Knecht den Fährmann am Fluss vor der Hölle trifft und ihm und zwei Menschen hilft, wie es mit Hilfe von des Teufels Großmutter dem schlafenden Teufel drei goldene Haare ausrupft, und wie im Schloss dann alle dem Gold hinterherrennen,
das, liebe Kinder und Eltern, könnt ihr in der wunderbaren Aufführung des Märchens selbst erleben.
Etliche Prominente, auch aus Filmen bekannte Kolleg:innen wie Moritz Führmann und Anna Schudt mit Kindern, saßen im Saal. Den Kleinen machte das kindgerechtes Bühnenbild, ohne in Micky-Maus-Zeichnungen zu verfallen (Ansgar Prüwer), sichtlich Spaß.
Eine schöne Geschichte
„Wer den Teufel nicht fürchtet, der kann ihm auch die Haare ausrupfen“, sagt am Schluss einer der Narren, „eine schöne Geschichte.“
Ja wirklich, eine schöne Geschichte.
Oder hatte doch des Teufels Großmutter die Krallen im Spiel?
Langer Jubel von Kindern und Erwachsenen im ausverkauften Großen Haus.
Weitere Aufführungen und Kartenbestellungen:
Besetzung
Knecht Thomas Kitsche
Teufel Eduard Lind
Des Teufels Großmutter Natalie Hanslik
König Rainer Philippi
Königstochter Jule Schuck
Minister Markus Danzeisen
Baron Leon Schamlott
Narr Michael Fünfschilling
Närrin Charlotte Schülke
Hofkaplan Rainer König
Hofdame / Maus Gisela Lang
Hofdame / Kröte Izabela Folek
Hauptmann / Fährmann / Erster Räuber Roman Wieland
Erster Soldat / Bauer / Räuberin Belendjwa Peter
Zweiter Soldat / Magd / Zweiter Räuber Sarah Steinbach
Regie André Kaczmarczyk
Bühne Ansgar Prüwer
Kostüm Martina Lebert
Musik Matts Johan Leenders
Licht Konstantin Sonneson
Dramaturgie Kirstin Hess, Janine Ortiz
Theaterpädagogik Thiemo Hackel