„Bei allen Sorgen in der jetzigen Situation ist es auch wichtig, schöne Projekte anzugehen“, so Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Düsseldorfer Stadtwerke, bei der gestrigen Pressekonferenz. „Wir unterstützen das Vorhaben des Schauspielhauses, den zentralen Vorplatz inmitten der Stadt zu einem Zentrum für Kunst, Kultur und Begegnung zu machen“.
Besonders wichtig seien dabei die pädagogischen Workshops für die Jugendlichen ab Klasse 9.
Für sie sind fünf theaterpädagogische Workshops geplant mit Theaterbesuch. Sie sollen auch ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln nach zwei Jahren Pandemie. Zur Auswahl stehen drei Typen von Workshops: Vorbereitung, Nachgespräche mit den Künstler*innen und Berufsorientierung mit Theaterführungen.
Anmeldungen unter stadtwerke-schulkooperation@swd-ag.de
Intendant Schulz betonte, dass eine solche Aufführung nur möglich sei durch das Sponsoring der umfangreichen Technik und der Logistik durch die Stadtwerke.
Regisseur Robert Gerloff ist in Düsseldorf bekannt durch die Inszenierungen von „Die Physiker“, davor von „Tartuffe“ und „Auerhaus“. Es sei schon eine Herausforderung, Theater unter freiem Himmel sei nicht immer planbar, nicht nur wegen des Wetters, so Gerloff. Das 36 Meter lange Bühnenbild gegenüber der dann aufgebauten Tribüne sei toll, die Musik werde von Imre Lichtenberger Bozoki und die Songtexte von Barbi Marković extra für diese Aufführung geschrieben. Ein Teil der Proben etwa sei öffentlich, aber das Stück sei gut geeignet für eine Aufführung auf einem Platz, und die Schauspieler seien hervorragend.
Wie gut, zeigte die Überraschung beim Pressetermin: Kellner und Wirt im Theaterrestaurant „Schillings“ bemühten sich um guten Service, störten zwar den Intendanten, der Kellner verlor schon mal ein Wasserglas, beschwerte sich schließlich lauthals beim Wirt, dass er zu wenig Geld bekäme und kaum zu Essen … es war ein kleiner szenischer Vorgeschmack auf den Diener zweier Herren mit Kilian Ponert als „Truffaldino“, Florian Lange als Wirt - und Intendant Schulz als Intendant.
Das Stück habe viele Parallelen zur heutigen Lebenssituation, betonten Intendant und Regisseur: „Tartuffo“ habe beispielweise mehrere Jobs, weil einer allein nicht reiche.
Goldonis „Diener zweier Herren“
Carlo Goldonis Stück wurde 1746 uraufgeführt in Mailand und gilt als eines der besten Beispiele der Commedia dell Arte. Beschuldigt, den Bruder seiner Geliebten getötet zu haben, flieht Florindo nach Venedig. Seine Geliebte Beatrice reist ihm, als Mann verkleidet, nach, mit ihrem Diener Truffaldino. Beide kommen, ohne voneinander zu wissen, im selben Wirtshaus unter. Und weil ein Job nicht ausreicht, wird Truffaldino auch Diener von Florindo. Damit beginnen die Komplikationen … (Es geht aber gut aus – auch für Truffaldino.)
Bei der Open Air-Inszenierung am 27. Mai spielen unter anderem Kilian Ponert, Judith Bohle, Rainer Philippi, Andreas Grothgar, Fnot Taddesse, der Vorverkauf beginnt am 17. März.
Weitere Aufführungen im Mai, Juni und bis einschließlich 3. Juli.
Karten und weitere Infos unter www.dhaus.de