Vom 7. bis 26. September verspricht die nunmehr 32. Ausgabe des Düsseldorf Festival! wieder ein opulentes und sinnliches Programm mit Musik, Tanz, Theater und Neuem Zirkus. Die Suche nach Grenzerfahrungen ist einer der Grundimpulse des Festivals. Viele Gäste sind international gefeierte Künstler*innen, die hierzulande zum ersten Mal zu erleben sind. Unter den neun Glanzlichtern des Programms finden sich sechs Deutschlandpremieren.
"Diese Tradition feiern wir in diesem Jahr jedoch vor einem bedrückenden Hintergrund: Kaum erholt von der Pandemie und ihren noch immer unabsehbaren Folgen finden wir uns wieder in einem brutalen Kriegsszenario – mitten in Europa. Dieser gewaltsame Angriff richtet sich gegen Menschen, aber auch gegen eine freie Gesellschaft, Pluralismus und Diversität. Gegen diese Gewalt wollen wir unsere Stimmen erheben. In Solidarität mit den Opfern und für die Verteidigung der Errungenschaften einer freien Gesellschaft. Unsere Stimmen erklingen in vielen Facetten, sie tönen mit geballter Schönheit von Utopien, Träumen und Poesie und formen einen Gegenentwurf zu Gewalt, Verrohung und Vernichtung. Im traditionsreichen Theaterzelt auf dem Burgplatz als zentrale Spielstätte ist ein Programm zu erleben, das die Grenzen zwischen den Kunstformen überwindet und überraschende Mixturen präsentiert. Viele unserer Gäste sind international gefeierte Künstler*innen, die hierzulande zum ersten Mal zu erleben sind. Unter den neun Glanzlichtern des Programms finden sich sechs Deutschlandpremieren.", Düsseldorf Festival!
Zum Festivalauftakt feiert die Produktion „Sacre“ des australischen Circa Contemporary Circus ihre Live-Deutschlandpremiere. Die Australier*innen unter der Leitung ihres visionären Kopfes Yaron Lifschitz sind Stammgäste beim Festival und begegnen Strawinskys Skandal-Klassiker der Moderne mit atemberaubender Akrobatik und dynamischem Tanz.
Das herausragende Ensemble Recirquel rekrutiert sich aus Künstler*innen, die aus der Ukraine stammen und präsentiert mit der Kreation „My Land“ eine Produktion, die 2018 beim Edinburgh Festival uraufgeführt und von der Kritik als beste Show des Festivals bewertet wurde. Aktueller denn je sind heute Titel und Inhalt des berührenden Abends, der in die poetische Welt des „cirque danse“ entführt.
Eine Feier des legendären nigerianischen Jazz-Schlagzeugers und Songschreibers Tony Allen verspricht das Konzert „Tempo, Tempo!“: Der französische Komponist, Arrangeur und Akkordeonist Fixi (Francois- Xavier Bossard) und der Trompeter Nicolas Giraud haben seinerzeit noch in Allens Band gespielt. Für ihre Hommage an das Idol servieren sie eine scharf gewürzte Mischung aus Cumbia, modernem Chanson und lässigen Hip-Hop-Grooves. Eine aufregende Mischung aus Hip-Hop, Soul und Jazz kommt aus dem brodelnden Schmelztiegel der aufregenden Londoner Szene: Der Autodidakt, Pianist und Rapper Alfa Mist kommt mit seiner famosen Jazzband.
Der Charismatiker James Thierrée ist mit den üblichen Zuschreibungen wie Performer, Autor, Musiker, Akrobat, Filmschauspieler und Regisseur nicht zu fassen. Seine Show „Mo’s“ ist eine unerhörte Spielart des Konzerts, in der neben Komik und kunstvoller Action vor allem die Musik mit barocken Intermezzi, Rock und geisterhaften Elektroklängen die treibende Kraft ist.
„Backbone“ ist die neue Show des australischen Ensembles GOM übertitelt, was für Gravity and other Myths (Schwerkraft und andere Mythen) steht und buchstäblich so verstanden werden darf. Denn die Artist*innen scheinen die physikalischen Gesetze außer Kraft zu setzen. Ihre bislang größte Produktion ist den Prinzipien von Kraft und Stärke gewidmet und geht mit fliegenden und rotierenden Körpern zum pulsierenden Sound einer Live-Band an deren Grenzen.
Gute Bekannte sind beim Festival längst auch der israelische Choreograf Hofesh Shechter und seine unverschämt begabte Nachwuchstruppe Shechter II. Bei „Contemporary Dance 2.0“ (Zeitgenössischer Tanz 2.0) interpretieren acht Tänzer*innen den zeitgenössischen Tanz ganz neu und liefern eine energiegeladene Performance mit einem Soundtrack aus Beats, Hip- Hop, Folk, Bach und ironischen Anspielungen auf die Popkultur.
Der griechische Wind-Gott Zephyr stand Pate für die neue Kreation des französischen Choreografen Mourad Merzouki und die Tänzer*innen seiner Compagnie Käfig. „Zéphyr“ ist ein faszinierender Tanz mit und gegen den Wind und bewegt sich elegant zwischen poetischer Leichtigkeit und Kraft, zeitgenössischem Tanz und Hip-Hop.
Am Abschluss des Festivals steht ein inhaltliches und emotionales Schwergewicht: Der Ausnahme-Schauspieler Charly Hübner und das hanseatische Avantgarde-Ensemble Resonanz präsentieren mit „Mercy Seat – Winterreise“ eine kühne Version von Franz Schuberts endzeitlichem Liedzyklus, den sie mit Nick Caves melancholischer Punk-Attitüde paaren.
Das 32. Düsseldorf Festival! umfasst 34 Produktionen mit insgesamt 65 Aufführungen, darunter fünf Deutschland Premieren, 4 Koproduktionen und eine Uraufführung an 11 Spielorten in Düsseldorf. Mit mehr ais 300 Kunstschaffenden aus der ganzen Welt lädt das Festival sein Publikum zu verschiedensten künstlerischen Erfahrungen ein.