Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: "Uns ist es ein Anliegen in Düsseldorf, über das Leben und das Schicksal von Max Stern zu informieren – wissenschaftlich fundiert, mit vielen bislang unveröffentlichten Materialen aus seinem Nachlass und eingeordnet mit Dokumenten aus Archiven. Die Geschichte der Familie Stern ist ein Beispiel dafür, welches Unrecht jüdischen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern während der Barbarei der Nazis angetan wurde. Diese Ausstellung ist Teil der Erinnerungskultur in Düsseldorf, die wir auf unterschiedliche Weise, aber immer mit sehr viel Engagement und Überzeugung pflegen."
Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen: "Die Herkunft unrechtmäßig entzogenen Kulturguts aufzuklären, ist grundlegende und andauernde Aufgabe aller Einrichtungen, die das Kulturerbe bewahren. Diese Aufgabe fußt auf dem gesellschaftlichen Einvernehmen, dass die Wiedergutmachung von Unrecht – soweit überhaupt möglich – unverzichtbarer Teil einer kritischen Erinnerungskultur ist. Ich begrüße die Initiative des Stadtmuseums Düsseldorf, sich umfassend mit dem Unrecht auseinanderzusetzen, das dem Düsseldorfer Kunsthändler Max Stern während der NS-Diktatur widerfahren ist. Der schwierige Weg hin zur Ausstellungseröffnung zeigt deutlich: Zentrale Voraussetzung für die Provenienzforschung ist die Verknüpfung von Wissen. Ich bin überzeugt, dass wir dieser großen gesellschaftlichen Aufgabe nur gerecht werden können, wenn wir Forschende miteinander vernetzen, wenn wir Wissen teilen und kommunizieren."
Ursula Mahler, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland: "Die Ausstellung des Stadtmuseums Düsseldorf stellt nicht allein das Leben und Wirken Max Sterns in den Mittelpunkt ihres Interesses. Die erzwungene Berufsaufgabe des Kunsthändlers 1937, verbunden mit dem Ausverkauf seiner Galerie, wirft Fragen nach dem Verbleib der unter Druck veräußerten Kunstwerke auf. Die Provenienzforschung kann hierzu Antworten liefern, benennt aber auch offene Fragen. Für den Landschaftsverband Rheinland stellt die Provenienzforschung deshalb seit langem ein wichtiges Thema dar, dem er sich in ganz vielfältiger Weise annimmt. Die Provenienzforschung ist längst zum unverzichtbaren Bestandteil musealer Arbeit geworden."
Kurator Dr. Dieter Vorsteher: "Im öffentlichen Bewusstsein sind Biografien jüdischer Bürgerinnen und Bürger als Verfolgungs- und Opfergeschichten von NS-Repressalien präsent. Der Titel der Ausstellung macht dies deutlich. Diese Ausstellung will aber den Blick auch auf die Jahrzehnte vor dem NS-Terror richten und den Besucherinnen und Besuchern die Lebensleistung der Familie Stern nahebringen. Denn ihre Biografien zeigen, dass sie ein lebendiger und mitgestaltender Teil der bürgerlichen Gesellschaft waren. Das Ausmaß der Entrechtung und Beraubung wird so umso deutlicher."