Zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Gefängnis und Gericht, Küche, Bett und Krankenhaus untersucht Ewald Palmetshofers Drama mit einer hochartifiziellen und rhythmischen Sprache das Leben dreier Frauen. Es ist ein polymorphes Erinnern, eine Verhandlung, eine Rechtsprechung und erzählt von der ausweglosen Verstrickung dreier Generationen.
April 1945. Eine junge Frau ist sehr aufgebracht. Man holt eine Militärstreife. 70 Jahre später. Die junge Frau ist jetzt eine alte Frau. Ihre Tochter findet sie in der Küche auf dem Boden. Sie ist gestürzt. Sie ist sehr aufgebracht. Man holt einen Rettungswagen. Und im Krankenhaus tagen die Ärzt:innen und die Schwestern, und vor 70 Jahren tagte ein militärisches Standgericht und ein Jahr später ein Volksgericht. Und eine junge Frau wird abgeführt.
»Nicht unhübsch«, schreiben die Zeitungen, »aber reuelos.«
Und während die Tochter zum Grab des Vaters Blumen bringt, sammelt die junge Enkelin die Männer wie Schmetterlinge oder Briefmarken, sammelt der Staatsanwalt Aussage um Aussage, versammelt sich das Volk, um Gericht zu sitzen, liest man Äpfel auf vom Boden auf dem Feld und verliest der Richter sein Urteil. Und eine Tochter trauert um den Vater und ein fremder Vater um den Sohn.
Regie führt Andreas Kriegenburg, der zu den renommiertesten Schauspiel- und Opernregisseuren zählt. Er arbeitet an den großen Bühnen in Berlin, München, Frankfurt am Main, Wien und Hamburg. Am Düsseldorfer Schauspielhaus waren zuletzt seine Inszenierung »Minna von Barnhelm« und das Open-Air-Theater »Figaros Hochzeit oder Der tolle Tag« zu sehen.
„die unverheiratete“ am Samstag, 3. Mai, im kleinen Haus um 20 Uhr, Mit: Anya Fischer, Traute Hoess, Claudia Hübbecker, Pauline Kästner, Friederike Ott, Janina Sachau, Fnot Taddese — Regie: Andreas Kriegenburg — Kostüm: Andrea Schraad — Licht: Konstantin Sonneson — Dramaturgie: Robert Koall
„Glaube Liebe Fußball“, ein „Theater Fan Spektakel“
Düsseldorf wird zum Austragungsort von fünf Spielen der Fußball EM im Juni. Vor dem Schauspielhaus wird der Platz zur offiziellen Fan-Zone – mit Public Viewing, vielen Aktionen zum Mitmachen sowie einer Open-Air-Theateraufführung, wie es am D’haus seit einigen Jahren zur Tradition geworden ist.
Die Inszenierung »Glaube, Liebe, Fußball« kombiniert legendäre Momente der Fußballgeschichte mit Fangesängen, Choreos und typischen Szenen auf den Rängen eines Stadions zu einem theatralen Spektakel, das sich nicht nur an Fußballfans richtet. Dabei rücken die Regisseure Peter Jordan und Leonhard Koppelmann bewusst die Perspektive der Fans ins Zentrum, denn sie verkörpern die Seele des Sports.
Fußballbegeisterte aller Generationen
Auf dem Platz stehen Schauspieler:innen des D’haus-Ensembles und Studierende des Schauspielstudios Düsseldorf gemeinsam mit Fußball- und Theaterbegeisterten aller Generationen. Die Handlung ist ein imaginäres Fußballspiel vom Einlaufen der Mannschaften bis zur Siegerehrung – gespiegelt durch die leidenschaftlichen Reaktionen der Fans, begleitet von zwei durchgeknallten Live-Kommentator: innen sowie maximal kompetenten Expert:innen am Spielfeldrand. Das Bühnenbild repräsentiert die Tribüne einer Arena samt Sprecherkabine und Videowall für ikonische Momente der EUROGeschichte. So kommt das Beste aus der Welt des Theaters und des Fußballs zusammen: Emotionen, überraschende Wendungen und starke Charaktere. Das Ergebnis: ein unterhaltsames Theatererlebnis mit Stadionatmosphäre für alle.
Regie führen Peter Jordan und Leonhard Koppelmann. Die Spezialisten für rasante Komödien mit Tiefgang inszenierten am Düsseldorfer Schauspielhaus bereits »In 80 Tagen um die Welt« und die Shakespeare-Komödie »The Queen’s Men«. Gefördert durch die Stiftung Fußball & Kultur EURO 2024 und die Landeshauptstadt Düsseldorf — Exklusivpartner Stadtwerke Düsseldorf
Mehr Infos unter www.dhaus.de