Einblicke in die lokal ansässige Kreativwirtschaft gibt es seit Freitag, 30. Juli
KomKuK-Fenster "Friedrich2468": Friedrichstraße erhält neuen Impuls
Wirtschaftsförderung und Motel One zeigen Kreativwirtschaft im ehemaligen Stern-Verlag. Dritte Ausgabe der KomKuK-Fenster bespielt etwa 40 Meter Ladenfront. Gestaltung durch lokal ansässige Selbständige, Unternehmen und Studierende
Einblicke in die lokal ansässige Kreativwirtschaft gibt es seit Freitag, 30. Juli, im ehemaligen Stern-Verlag auf der Friedrichstraße. Wo vorher auf etwa 40 Metern Stillstand herrschte, laden nun individuell gestaltete Fenster, Urban Art und eine temporäre Sitzgelegenheit zum Flanieren und Verweilen ein.
Auf Initiative des Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft (KomKuK) der Wirtschaftsförderung Düsseldorf und in Partnerschaft mit der Hotelgesellschaft Motel One als Eigentümerin der Gebäude wurden alle Schaufenster sowie die Fassadenverkleidungen der Friedrichstraße 24, 26 und 28 (daher "Friedrich2468") als Präsentationsflächen für lokal ansässige Kreativschaffende bereitgestellt.
Mit der dritten Ausgabe der KomKuK-Fenster erhält die Friedrichstraße einen neuen, kreativwirtschaftlichen Impuls.
"Aus dem Umfeld kam schon während der Aufbauarbeiten viel positives Feedback. Ich freue mich, dass wir hier gemeinsam mit dem Partner Motel One, der Werbegemeinschaft Friedrichstraße, der Hochschule Düsseldorf und zahlreichen Unternehmen der Kreativwirtschaft zu einer Aufwertung der Einkaufsstraße beitragen können", sagt Theresa Winkels, Leiterin der Wirtschaftsförderung.
Was dabei auf den ersten Blick wie eine Kunstaktion wirken könnte, ist tatsächlich eine Ausstellung von wirtschaftlichen Gütern, Produkten und Dienstleistungen.
Ein Großteil der Flächen wurde in Kooperation mit Projektpartnern neu inszeniert. Zwei Fenster wurden zum Auftakt des Projektes über einen Wettbewerb vergeben. Die Gestaltungen werden zunächst bis zum Jahresende 2021 alle sechs Wochen wechseln, insgesamt sind zehn Vergaben an Wettbewerbssieger vorgesehen.
"Der Stern-Verlag war als ehemals größte Buchhandlung Deutschlands schon immer ein Treffpunkt für Kreativität, Kunst und Kultur", erklärt Axel Viehöfer, Regional Manager bei Motel One. "Auch für Motel One ist die Zusammenarbeit mit lokalen Kreativen seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil des Designkonzepts. Daher ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, das KomKuK-Projekt Friedrich2468 zu unterstützen und gleichzeitig bereits jetzt positive Präsenz an unserem neuen Standort in der Friedrichstraße zu zeigen."
Weitere Fenster-Gestaltungen folgen Mitte September. Ein zweiter Wettbewerb ist für Ende September in Vorbereitung. Informationen folgen.
Weitere Informationen zu "Friedrich2468": www.komkuk.de
Das Projekt "Friedrich2468" wird neben den Ausstellern von zahlreichen weiteren Partnern unterstützt, darunter die Werbegemeinschaft Die Friedrichs, die Hochschule Düsseldorf, der Branchentreff CreativeMornings Düsseldorf, das Magazin THE DORF, die Plattform Düsseldorf Now - Insider Guide, das Wirtschaftsmagazin VIVID, das Projekt zur Förderung des Städtetourismus urbanana, CREATIVE.NRW und das Gestalterkollektiv Das gute Ding.
Im Zeitraum Juli bis Mitte September 2021 zeigt "Friedrich2468":
Fachbereich Design der HSD - Hochschule Düsseldorf
Aufgrund der Pandemie konnte an der HSD seit Frühjahr 2020 keine analoge Werkschau mehr stattfinden. Um zumindest einige Abschlussarbeiten aus dem Fachbereich Design einer breiteren Öffentlichkeit "in echt" zugänglich zu machen, nutzen vier Absolvent*innen der HSD den ehemaligen Haupteingang des Stern-Verlags zur Präsentation studentischer Arbeiten. Unter dem Titel "Aus gegebenem Anlass" wird jeweils sieben Studierenden eine individuelle Fläche zur Verfügung gestellt. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt im Bereich Design, wobei das Spektrum von Fotografie über Illustration bis hin zu Objektdesign reicht. www.ausgegebenemanlass.de
Maria Lentzen
Mit ihrer "Kollektion 10 Cent" stellt die Künstlerin die Frage der Nachhaltigkeit und der Werthaftigkeit von Gebrauchsobjekten. Ein klassisches Konsumobjekt ist die Plastiktüte, die allerdings aufgrund von gesetzlichen Einschränkungen mehr und mehr zum Relikt der Vergangenheit wird, wobei sie als Material noch lange für die Umwelt (und die Kunst) erhalten bleibt. Maria Lentzen zeigt in einem Schaukasten eine Reproduktion einer gewebten Tüte aus dem Stern-Verlag. Während sich das Werk dabei einerseits mit Umweltschutz und Konsum beschäftigt, spielt es gleichzeitig mit der (zumindest gefühlten) Unvergänglichkeit des Stern-Verlags im kollektiven Bewusstsein Düsseldorfs. www.maria-lentzen.de
Marcus Kautz
Auf Vermittlung von Labor Fou, einem experimentellen Format, dass die Designagentur milkmonkey betreibt, hat der multidisziplinäre Designer Marcus Kautz einen "Raum für Resonanz" erstellt. Dieser Raum erstreckt sich vom Schaufenster über eine Soundinstallation bis hin zu einer temporären Sitzgelegenheit, die zum Verweilen vor den Fenstern einlädt. Der "Raum für Resonanz" ist Teil der Bachelorarbeit von Marcus Kautz im Fachbereich Design / Retail Design an der Hochschule Düsseldorf (Prüfer Prof. Dr. phil. Rainer Zimmermann und Alain Yimbou M.A.). www.labor-fou.com www.marcus-kautz.de
aerosoap
Die beiden Kommunikationsdesigner Thomas Wirtz und Frédéric Wiegand wurden mit ihrem interdisziplinären Kreativlabor aerosoap im Jahr 2020 als "Kreativpiloten" der Bundesregierung ausgezeichnet. Unter dem Motto "we let material speak" realisiert aerosoap Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Design und Naturwissenschaft. In ihrem "Friedrich2468"-Fenster winken leuchtende Hände als kinetische Installation Betrachter heran, senden ihnen einen Gruß oder heißen sie einfach auf der Einkaufsmeile Friedrichstraße willkommen. www.aerosoap.com
Galerie Take a Butcher’s / Mr. Bee
In Kooperation mit der in Flingern ansässigen Galerie für Street Art / Urban Art Take a Butcher’s wurde eine der drei Spanplatten vor dem überdachten, ehemaligen Eingangsbereich des Stern-Verlag durch den belgischen Künstler Mr. Bee gestaltet. Der Name ist Programm, das Motiv zeigt eine Biene, wobei sich der Künstler intensiv mit der Geschichte des Stern-Verlags beschäftigt hat und daher einen klaren Bezug zum Ort und dem Kulturgut Buch herstellt. www.takeabutchers.gallery www.instagram.com/takeabutchers.gallery www.instagram.com/mrbeebzzz
Galerie PrettyPortal / Oliver Räke
Eine weitere Holzfläche wurde in Kooperation mit der Bilker Urban Art-Galerie Pretty Portal durch den Düsseldorfer Künstler Oliver Räke alias “Magic One” inszeniert. Sein Motiv beschäftigt sich mit Grenzen: Dort, wo wir uns selbst beschränken, freiwillig oder weil sich andere Ideen unserer Vorstellungskraft entziehen - politisch, gesellschaftlich und auch in der Beziehung zwischen zwei Menschen. www.prettyportal.dewww.instagram.com/magic_one_nut
Die mittlere Spanplatte wurde vom KomKuK selbst gestaltet. Die Wand bleibt weitgehend frei und dient als Angebot an alle, die Poster und Hinweise zu kulturellen Veranstaltungen in Düsseldorf platzieren möchten.
Markus Luigs / Düsseldorfer Perlen
Zwischen den Häusern Friedrichstraße 26 und 28 wurden früher Raritäten aus dem Antiquariat des Stern-Verlag ausgestellt, nun wird die Buchhandlung selbst zum Ausstellungsstück. Der Düsseldorfer Fotograf Markus Luigs hat das traditionsreiche Geschäft im Rahmen seiner Fotoreihe "Düsseldorfer Perlen" kurz nach der Schließung des Stern-Verlags im Jahr 2016 fotografisch dokumentiert. Einige der Arbeiten werden im rechten Schaukasten gezeigt, die gegenüberliegende Fläche bietet Informationen zu den KomKuK-Fenstern und Brancheninformationen zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Düsseldorf. www.duesseldorferperlen.de
Sie gehörten zwar nicht zum Stern-Verlag, aber auch die Fenster der Friedrichstraße 28 werden im Rahmen des Projektes Friedrich2468 als Präsentationsflächen genutzt. Hier stellen die ersten beiden Sieger des Wettbewerbs aus, der von KomKuK und Motel One im Juni 2021 durchgeführt wurde.
Markus Wilkens
Der Gestalter Markus Wilkens präsentiert eine Auswahl von Modellen für Möbelstücke, die er im kleinen Format entworfen und im großen Maßstab, meist aus Metall, gebaut hat. Die Ausstellung macht den kreativen Prozess von der ersten Idee für ein Objekt bis hin zur Fertigstellung von Möbeln wie Tischen, Stühlen oder Sitzbänken für den öffentlichen Raum nachvollziehbar. www.markuswilkens.de
ULTRA TRASH
Aus seiner Leidenschaft für Filme der Genres Horror, Trash und Grusel der 1960er bis 1980er Jahre hat der Designer Florian Baier sein Label ULTRA TRASH entwickelt. Inspiriert von der speziellen Filmkultur seiner Lieblingsgenres und der Ästhetik alter Kinos, zeigen seine T-Shirts und Poster bildgewaltige Referenzen zu Filmen, die es nicht gibt. Ergänzt durch Filmrequisiten und Kinoelemente lädt das KomKuK-Fenster von ULTRA TRASH zu einem ganz besonderen Kinoerlebnis ein, bei dem der Film nur im Kopf des Betrachters zu sehen ist. www.ultra-trash.com www.instagram.com/ultratrash