Die auf breite Partizipation angelegte Kulturentwicklungsplanung zeigt Verfahrenswege zur Weiterentwicklung der Kultur in Düsseldorf auf. Der Fokus liegt dabei bewusst auf Querschnittsthemen wie die der Teilhabe oder der Kommunikation. Damit sollen Kooperationen im Kulturbereich befördert und ein gemeinsames Nachdenken über notwendige Wandlungsprozesse im Hinblick auf bestehende Strukturen sowie Konzepte dauerhaft ermöglicht werden.
"Albert Einstein hat zu Recht festgestellt, dass man Herausforderungen niemals mit derselben Denkweise lösen kann, durch die sie entstanden sind. Die Kulturentwicklungsplanung der Landeshauptstadt Düsseldorf hat deswegen in partizipativen Verfahren Maßnahmen formuliert, die das Potenzial haben, langfristige und konstruktive Veränderungs- sowie Öffnungsprozesse zu ermöglichen und damit neue Wege zu beschreiten", so Dr. Patrick S. Föhl, externer Projektleiter.
Der Abschlussbericht führt die im Dialog- und Planungsprozess erarbeiteten wesentlichen Stärken und Herausforderungen des Düsseldorfer Kulturbereichs zusammen und leitet daraus drei zentrale Handlungsfelder ab:
• Handlungsfeld 1: Kulturpolitik, Kulturverwaltung und Kulturförderung
• Handlungsfeld 2: Kulturelle Infrastruktur und Konzepte
• Handlungsfeld 3: Kulturelle Teilhabe und Kulturkommunikation
Folgende priorisierte Maßnahmen sollen unter andrem nach Beschlussfassung im Kulturausschuss von der Kulturverwaltung auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft werden:
• Unterstützung der Gründung eines "Rates für die Künste" für Kultureinrichtungen und Kulturakteurinnen und –akteure, unter anderem zur Qualifizierung des Dialogs untereinander, der Kommunikation gemeinsamer Interessen sowie der fachlichen Beratung der Kulturpolitik
•Neuaufstellung und zukünftige Profilierung des Kulturamtes ("Kulturamt der Zukunft") parallel mit der Zentralisierung von Verwaltungsaufgaben der Spezialinstitute im Rahmen von "Verwaltung 2020" erarbeiten
• Vorlage eines "Masterplan Kulturbauten" zur Priorisierung notwendiger/geplanter Bau- und Renovierungsmaßnahmen im Kulturbereich
• Sichtbarmachung, Koordination und Vernetzung der Museums- und Ausstellungslandschaft sowie Entwicklung einer digitalen Strategie für eine gebündelte und nutzerorientierte Kommunikation über Kunst und Kultur zur Profilierung der Kunststadt Düsseldorf
• Dauerhafte Verankerung der kulturellen Teilhabe, unter anderem Bewusstsein für Teilhabebarrieren innerhalb und außerhalb von Kultureinrichtungen schaffen und einen Haltungswechsel befördern.
Alle Berichte, Protokolle und Analysen aus dem KEP-Prozess sowie weitere umfassende Informationen können unter www.kep-duesseldorf.de/dokumente/ abgerufen werden.
Stellungnahme der Ampel-Parteien:
In der heutigen Sitzung des Kulturausschusses wird nach über einem Jahr intensiver Bearbeitungszeit der Kulturentwicklungsplan (KEP) im Kulturausschuss vorgestellt. Der KEP stellt eindrucksvoll dar, dass die Düsseldorfer Kulturlandschaft vor einer Erneuerung steht. Die kulturpolitischen Sprecher*innen der Ampel betonen, dass mit dem KEP, der Prozess aber bei weitem nicht abgeschlossen ist. Vielmehr wurde der Grundstein für die weitere kulturpolitische Arbeit gelegt.„Mit dem Kulturentwicklungsplan haben wir für unser Ziel einer breitangelegten Beteiligung von Künstler*innen und von Kulturinteressierten den ersten Schritt erfolgreich umgesetzt“, freut sich Clara Gerlach, kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion. ... Mit dem ‚Rat der Künste‘ haben wir ein Gremium initiiert, das den Künstler*innen auch langfristig eine starke Stimme verleihen kann“, ergänzt Gerlach.
„Der Kulturentwicklungsplan hat einen transparenten Arbeitsprozess der kulturpolitischen Entwicklung in Gang gesetzt“, stellt Cornelia Mohrs, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, fest. „Eine zukunftsorientierte Kulturverwaltung ist eine unabdingbare Voraussetzung für den weiteren Prozess. Die Ideen zu einem ‚Kulturamt der Zukunft‘ werden wir weiterverfolgen und die notwendigen Maßnahmen einleiten“, fügt Mohrs an.
„Der KEP liefert Instrumente, wie Verwaltung und Politik zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern und den Kulturschaffenden, die Kulturszene der Zukunft entwickeln können“, betont Manfred Neuenhaus, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. „In einer Gesellschaft, die zurzeit viele traditionelle Werte in Frage stellt, werden sich auch Oper und Schauspielhaus neu behaupten müssen. Deshalb ist es wichtig, jetzt Strategien für einen Ausbau der Kultur in Düsseldorf zu entwickeln – aus Stillstand würde sich automatisch ein Abbau an Kultur ergeben.“, so Neuenhaus weiter.
Wünschenswert ist aus Sicht der Ampelpolitiker*innen eine stärkere Vernetzung sämtlicher Akteure. Eine bessere Sichtbarkeit der Kultur ‚auf einen Blick‘ mit einer professionellen Webpräsenz für die gesamte Kulturszene werden wir zügig umsetzen.“