„Gespräche mit Schauspielerinnen“ 1 – Lieke Hoppe, D‘Haus

Lieke Hoppe über Premieren mit gebrochenem Finger und Reflexionen über „Lulu“: 15 Minuten mit Lieke Hoppe (VIDEO)

Von Jo Achim Geschke |

Schauspielerin Lieke Hoppe bei Gespräch am Rhein / Foto Screenshot aus Video © Jo Achim Geschke

Als „Lulu“ in der Inszenierung im Februar war sie wirklich beeindruckend, als rasender blutiger Richard III in Tom Lanoyes Shakespeare-Adaption „Henry VI. & Margaretha di Napoli“ war sie geradezu ungeheuer. Lieke Hoppe gehört schon jetzt zu den beeindruckenden Schauspielerinnen am Düsseldorfer Schauspielhaus, die die Inszenierungen am Gustaf-Gründgens-Platz prägen. In der neuen, lockeren Reihe von Gesprächen mit Schauspielerinnen trifft Jo Geschke die in Bremen geborene Lieke Hoppe an einem sonnigen, aber sehr windigen Tag am Düsseldorfer Rheinufer. In Zeiten von Corona zudem mit gehörigem Abstand und nur zu zweit.

(Wir bitten deshalb den manchmal etwas windigen Ton zu entschuldigen. Tut dem Inhalt aber keinen Abbruch)

 

Lieke Hoppe im Gespräch am Rhein (auf "YouTube" klicken für Vollbild!)

Eine Bemerkung zum Format und der eigentlich überholten Praxis, lebendiges Theater nur in gedruckten Texten zu beschreiben:

In Zeiten der sehr schnell schwindenden Auflagen von gedruckten Zeitungen, von Zeitungskonzentrationen vor allem in Düsseldorf, ist die Betonung und Reduzierung auf Druckmedien im Kulturbereich ohnehin etwas aus der Zeit gefallen: Das lebendige Theater, die Kunst der Schauspieler sich körperlich und stimmlich auszudrücken, die Inszenierung der Bühne als Raum … all das nur in gedruckten Worten auszudrücken in Zeiten von YouTube und anderem, ist schon eher Nostalgie, ein Festhalten an Überkommenem. Das hat nichts mit den großen Leistungen früherer großartiger Theaterkritiker*innen zu tun, die schöne, gute Texte geschrieben haben. Aber recht eigentlich müsste – und könnte – Theater heute (kleiner Wortscherz) eher als Filmische/ Video - Darstellung der Schauspielkunst und der Inszenierungen an die Zuschauerinnen/ Leser*innen herankommen. In welcher Form, wäre zu überlegen und auszuprobieren – die 1 Min 30 oder 3 Minuten 10-Berichte im traditionellen Fernsehen schaffen das wohl nicht. Ein junges Publikum, das an Kultur interessiert ist, schaut ja durchaus auch längere Videos an.

Ein Video- Gespräch scheint mir daher das beste Medium zu sein, um Schauspieler*innen (und auch Regisseurinnen, Dramaturginnen etc ) vorzustellen.

Weil gerade Schauspielerinnen aber vor allem im Filmgeschäft – mit dem sich etwas mehr verdienen lässt als an den unterfinanzierten Theatern – wollen wir in NDOZ.de vor allem Schauspielerinnen am Düsseldorf Schauspielhaus in loser Reihenfolge vorstellen. Nicht in Interviews à la Sessel gegenüber Sessel, sondern in Gesprächen, in denen der Journalist mit dem jeweiligen Gegenüber zum Beispiel an Lieblingsplätzen ins Gespräch kommt.

Und nun gute Unterhaltung … mit Schauspielerin  Lieke Hoppe…