Die ursprüngliche Absage hatte Kritik der jüdischen Gemeinde zur Folge und war auch international kritisiert worden. Für die geplante Ausstellung gab es eine Zusammenarbeit des Stadtmuseums mit Kultureinrichtungen in Haifa und Montreal in Kanada. Kritiker vermuteten, dass es dabei auch um ungeklärte Restitutionsgesuche auch im Zusammenhang mit der damaligen, von den Nazis aufgelösten Galerie von Max Stern ging.
Der in Düsseldorf beheimatete Kunsthistoriker Max Stern (1904–1987) gehört zu den Opfern des Nationalsozialismus. Max Stern stieg 1928 in die Galerie seines Vaters Julius Stern ein und übernahm diese 1934 nach dessen Tod. Schwerpunkte der Galerie war der Handel mit Kunst der Düsseldorfer Malerschule, dann auch zeitgenössischer Kunst und später verstärkt Alter Meister. Die Galerie Stern gehörte neben der Galerie Alfred Flechtheim, der Galerie Paffrath und beispielsweise dem Kunstsalon Tietz zu den bekanntesten Adressen des Düsseldorfer Kunsthandels im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts.
Aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurde Max Stern 1935 die Aufnahme in die Reichskammer der bildenden Künste und damit die Erlaubnis zur Weiterführung seiner Kunsthandlung verwehrt, bis man ihn schließlich zur Liquidierung seiner Galerie Ende 1937 zwang. Stern floh kurze Zeit darauf über Paris nach London und 1941 weiter nach Kanada ins Exil.
„Angesichts einer Vielzahl an noch offenen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Galerie Max Stern, die auch durch Auskunfts- und Restitutionsgesuche in deutschen Museen ausgelöst wurden, lädt die Landeshaupstadt im Herbst 2018 zu einer internationalen Konferenz ein“, heißt es weiter in der Mitteilung der Stadt. „Ziel dabei ist es, die Person Max Stern zu würdigen, der Forschung zu dem Themenkomplex ein Forum zu bieten und mögliche Formen der Vermittlung und Dokumentation des Themas zu diskutieren.“
Mitte Januar solle es weitere Details zu der geplanten Max-Stern-Ausstellung geben.