Über Richard Bellia
Richard Bellia wurde am 18. Januar 1962 in Longwy, Frankreich, unweit von Belgien und Luxemburg geboren. Kurz nach seinem 18. Geburtstag kaufte er sich die erste Kamera und nahm sie mit auf ein Konzert: The Cure spielten auf der Bühne eines kleinen lokalen Clubs. Die Leidenschaft für die Band und insbesondere für ihren symbolträchtigen Frontmann Robert Smith war geboren.
„The Cure ist die Band, die ich am meisten fotografiert habe. Robert Smith, sein Gesicht, sein Aussehen, seine Songs, sein Gitarrenspiel, seine Stimme und seine unerträglichen Fans, all dies ist faszinierendes Material.“
Er studierte in Nancy, arbeitete als Bauer in einem Internat und fotografierte schon damals regelmäßig Bands in Paris. 1985 verließ Richard Bellia Frankreich, ging nach London und landetet wieder bei The Cure: Die Band mietete das Hammersmith Odeon für Proben ihrer nächsten Welttournee. Eine Woche fotografierte Bellia die Band, zeigt die Bilder dem Melody Maker, der sie schließlich veröffentlichte. Eine der ersten Aufnahmen seines neuen Lebens in London wurde ein Porträt von Robert Smith. Das Foto – das Robert Smith versteckt hinter einem Kreisel zeigt – stammt aus dem Keller der Plattenfirma und bleibt einer der beliebtesten Highlights der Band.
Sieben Jahre arbeitete er regelmäßig für den Melody Maker, seine Wohnung diente nebenbei als Fotolabor und manchmal auch für Studioaufnahmen. So gingen einige Stars der Musik-Szene jenseits des Ärmelkanals durch sein Wohnzimmer: Blur – angeführt von Damon Albarn –, Pulp oder Bobby Gillespie, Leadsänger von Primal Scream. Bellia verließ London Ende 1992 mit den Worten er könne die Engländer nicht mehr ausstehen, trotz „ihrer tausend liebenswerte Seiten“ und zog nach Prag.
Mit den 2000er-Jahren kommt die Zeit der internationalen Ausstellungen: London, Paris, Brüssel, Lausanne, Chicago, viele Kulturfeste, ein Dominikanerkloster, der Flughafen Orly, Lyon, SoHo, New York. Großformatiger Drucke in seinen Ausstellungen zeigen bis heute einen faszinierenden Einblick in die Welt der Rock-Musik. Die Liste ist lang: u.a. David Bowie, Iggy Pop, Paul McCartney, Björk (Sugarcubes-Ära), Chet Baker, James Brown (nur aus dem Gefängnis), Nina Hagen, Ray Charles, Leonard Cohen, Keith Richards, Beth Gibbons, Morrissey, Stranglers, Ramones, Beastie Boys, Einstürzende Neubauten, Siouxsie, Wire, The Cramps, Sonic Youth, Clash oder Nirvana, The Cure, Pixies und ihr Frontmann Black Francis, alias Frank Schwarz u.v.m.