Noch bis zum 30. April zeigt das NRW-Forum eine Retrospektive des Düsseldorfer Künstlers Klaus Klinger – politisch, poetisch, unbequem. Ein Blick zurück auf 30 Jahre Solidarität mit Obdachlosen, Kunst im Stadtraum und gesellschaftlichen Widerspruch.

"Was tun?" – Klaus Klinger im NRW-Forum: 30 Jahre fiftyfifty sichtbar gemacht

Klaus Klinger bei der Eröffnung seiner Ausstellung „Was tun?“ im NRW-Forum. Seit Jahrzehnten prägt er die politische Kunst im öffentlichen Raum – und bleibt auch mit 70+ ein Künstler voller Energie, Haltung und Humor. / Foto: Klaus von Jackelmann
Klaus Klinger - „Was tun?“ im NRW-Forum/ Foto: Klaus von Jackelmann

Klaus Klinger bei der Eröffnung seiner Ausstellung „Was tun?“ im NRW-Forum. Seit Jahrzehnten prägt er die politische Kunst im öffentlichen Raum – und bleibt auch mit 70+ ein Künstler voller Energie, Haltung und Humor. / Foto: Klaus von Jackelmann

Mit der Frage „Was tun?“ begrüßt ein nachdenklicher Schimpanse die Besucher:innen im NRW-Forum – und lädt zum Nachdenken ein. Die große Ausstellung von Klaus Klinger anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Straßenmagazins fiftyfifty ist nicht nur eine Hommage an das soziale Engagement, sondern auch ein kraftvolles Statement zur Rolle der Kunst im öffentlichen Raum. Klaus von Jackelmann war für NDOZ bei der Eröffnung dabei – seine Bilder zeigen den Künstler so nah wie selten.

Klaus Klinger ist ein Urgestein der politischen Wandmalerei. Seine Werke prägen Fassaden von Düsseldorf bis nach Lateinamerika, sie erzählen Geschichten, fordern Widerspruch, zeigen Haltung. Im NRW-Forum werden derzeit zum ersten Mal zentrale Stationen seines Schaffens zusammengeführt: von frühen Arbeiten aus der Richter-Klasse über internationale Wandbilder bis zu monumentalen Skulpturen aus Schaumstoff – entstanden für den Karneval und Protest zugleich.

Doch diese Ausstellung ist mehr als eine Retrospektive. Sie ist eingebettet in das Jubiläum von fiftyfifty, dem Straßenmagazin, das seit 30 Jahren nicht nur Zeitung, sondern auch Plattform, Hilfe und Stimme für Obdachlose ist. Über 10 Millionen verkaufte Hefte, innovative Projekte wie der GuteNachtBus, Housing First und viele Kunstaktionen – immer wieder unterstützt von Klaus Klinger, mit Benefiz-Editionen, Originalen, Ideen.

„30 Jahre und kein bisschen leise“, 

sagt fiftyfifty über sich selbst – und dieser Satz passt auch auf Klinger. Sein Werk ist laut, im besten Sinne. Es will gesehen, diskutiert, erinnert werden. Wie in der Installation der zerfallenden Soldatenfiguren, die sich scheinbar kaum noch aufrecht halten können – ein starkes Bild über die Bröckeligkeit von Gewalt und Macht.

In einem Nebenraum laufen Projektionen seiner Wandarbeiten weltweit, dazu ein Dokumentarfilm über seine Arbeit und Haltung. Und überall im Raum: Neugierige Blicke, Gespräche, Diskussionen. Kunst, die bewegt – ganz im Sinne von fiftyfifty.

Alle Bilder in diesem Artikel:  Klaus von Jackelmann – exklusiv für NDOZ

Klaus Klinger – Was tun?
Noch bis zum 30. April 2025
NRW-Forum Düsseldorf
Anlässlich: 30 Jahre Straßenmagazin fiftyfifty
Mehr Infos: www.fiftyfifty-galerie.de