Die Apps sind unter dem Motto "Wo sie ruhen – berühmte Grabstätten auf historischen Friedhöfen in Deutschland" gefördert mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien entwickelt worden. Initiiert hat die Aktion die Stiftung "Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg". Die WebApp ist am Montag, 3. November, gleichzeitig mit den Apps auf allen 37 Friedhöfen – aktiviert worden. "Ich bin sehr stolz, dass der Nordfriedhof mit einer Auswahl seiner berühmten Gräber an dem Projekt teilnehmen darf und danke dafür der Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg herzlich", sagte Gartenamtsleiterin Doris Törkel. Die WebApp steht unter
www.wo-sie-ruhen.de zur Verfügung.
Die App vermittelt den Besuchern des Nordfriedhofes audiovisuelle Informationen. Der Schauspieler Hans-Jürgen Schatz hat die Texte zu den Grabmalen und Friedhöfen eingelesen. Abgerundet wird das Angebot durch umfangreiches Bildmaterial. Die WebApp ist technisch so ausgerüstet, dass das Angebot sowohl auf dem heimischen PC als auch auf mobilen Geräten abgerufen werden kann.
Die Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg hatte zuvor bundesweit Friedhöfe für das Projekt ausgewählt, die unter Denkmalschutz stehen und von nationaler Bedeutung sind. Des Weiteren waren Kriterien, dass die Begräbnisorte über Ehrengrabstätten des jeweiligen Landes, besondere Persönlichkeiten unter den Beigesetzten und eine herausragende architektonische wie kunsthistorische Ausformung verfügen. Das Projekt ist langfristig orientiert: Es soll eine breite Interessengemeinschaft erreicht werden. Die Rückbesinnung auf Erhalt, Pflege und Wertschätzung des friedhofskulturellen Erbes ist ebenso Ziel wie die Übernahme von Patenschaften und die Unterstützung bei Sanierung und Erhalt historischer Grabstätten.
Düsseldorf ist mit dem Nordfriedhof vertreten. Der größte Düsseldorfer Friedhof, dessen Geschichte in den 1880er-Jahren begann und dessen gestalterisches Grundkonzept in seinem rund 15 Hektar großen historischen Friedhofsteil noch heute gut zu erkennen ist, weist eine vielfältige Struktur auf. Er beheimatet die Gräber vieler bildender Künstler, Schriftsteller, Theatermenschen, Stifter und Industrieller.
Autor Wulf Metzmacher, ein Kenner der Geschichte des Nordfriedhofs, hat für das Projekt "Wo sie ruhen" zu 25 Gräbern auf dem Friedhof Texte verfasst, die die historischen Personen näher beleuchten. Zwölf der Gräber darunter sind Ehrengräber, die auf Dauer durch die Landeshauptstadt unterhalten werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Gräber der Industriellen William Thomas Mulvany oder Fritz Henkel.
Damit die neue WebApp auch der Öffentlichkeit bekannt wird und zugleich Informationen zu dem jeweiligen Friedhof vermittelt werden, gibt es ein Faltblatt, das Hintergründe zum Friedhof und seine Persönlichkeiten bietet und zudem die Standorte der 25 Gräber grafisch darstellt. Den Besuchern des Nordfriedhofs wird weiterhin ein besonderer Service geboten, sich mobil in das Angebot einzuwählen: In den Schaukästen des Nordfriedhofs sind so genannte QR-Codes angebracht. Diese Bilder können mittels der Handykamera eingescannt werden und leiten (Internetverbindung vorausgesetzt) automatisch zur WebApp weiter.
Infos zu Gräbern am Nordfriedhof
Eine App für den Friedhof
Eine WebApp für den Nordfriedhof bietet ab sofort Informationen zu dort bestatteten historischen Persönlichkeiten wie dem Maler Prof. Andreas Achenbach, der Dichterin Clara Viebig oder der Prostituierten Rosemarie Nitribitt. Eine solche WebApp ist deutschlandweit für 37 national bedeutsame Friedhöfe entwickelt worden.