Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral: "Die hochauflösende Erfassung unseres Straßennetzes durch die mit Kameras und Laserscannern ausgestatteten Fahrzeugen ermöglicht uns einen ganz neuen Blick auf den aktuellen Ist-Zustand. Anhand der gewonnen Daten ist es zukünftig möglich, Sanierungen noch besser zu priorisieren und Schäden zu beheben. Außerdem erleichtern die aktuellen Aufnahmen in Zukunft Planungen und Messungen."
Drei Spezialfahrzeuge sind ab sofort im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Die Straßenlänge beträgt dabei 1.224 Kilometer, allerdings werden insgesamt mindestens rund 1.650 Kilometer befahren, da einige Straßen aufgrund mehrerer Fahrspuren oder separat geführter Abbiegespuren mehrfach durchfahren werden. Darüber hinaus werden eigenständige Fuß- und/oder Radwege, soweit es die Breite der Wege zulässt, ebenfalls befahren. Die Fahrzeuge werden tagsüber bei bester Ausleuchtung im Straßenraum unterwegs sein. Bei der Messung muss sichergestellt werden, dass die gesamte Verkehrsfläche erfasst wird, ohne den fließenden Verkehr zu beeinträchtigen.
Durch die 360-Grad-Panoramaaufnahme sind sehr viele Gebiete direkt bei der ersten Befahrung zu erkennen. Sollte dies für eine Zustandserfassung der Nebenflächen wie zum Beispiel der Gehwege dennoch nicht ausreichend sein, werden in einem nachgelagerten Verfahren diese Flächen noch einmal separat mit geeigneten Mitteln erneut erfasst. Solch verdeckten Flächen Bereiche können durch parkende bzw. vorausfahrende Autos oder Bäume/ Litfaßsäulen entstehen.
Die erfassten Panoramabilder werden neben der bereits angesprochenen Zustandserfassung des gesamten Straßenraums zusätzlich noch fachämterübergreifend für weitere Anwendungsfälle zum Einsatz kommen. Durch die aktuellen Aufnahmen sind die Mitarbeitenden im Innendienst imstande, notwendige Visualisierungen, Messungen und Planungen umzusetzen. Die Bildauflösung beträgt mindestens 100 Megapixel, sodass sämtliche relevante Zustandsmerkmale oder -indikatoren durch eine anschließende Zustandsbewertung mithilfe einer sogenannten Wertesynthese ausgewertet werden können. Im Hinblick auf die hohe Auflösung der Bilder lassen sich damit beispielsweise auch kleinere Risse erkennen. Die Erfassung des Straßenzustandes wird durch eine künstliche Intelligenz (KI) erfolgen und durch entsprechend geschultes Personal des Dienstleisters im Anschluss geprüft.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Gesichter und Kraftfahrzeug-Kennzeichen unkenntlich gemacht, sodass für die gesamte Erfassung die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eingehalten wird. Die Nutzung der Bilddaten dient ausschließlich internen Zwecken. Eine Veröffentlichung der Panoramabilddaten, zum Beispiel im Internet, ist nicht vorgesehen.