Auf der Synode wurde über den Fortgang der Zukunftsplanung im Rahmen des Prozesses „zukunft kirche“ des Kirchenkreises berichtet. Mit dem Prozess stellen sich die Gemeinden des Kirchenkreises auf die kirchliche Situation im Jahr 2030 ein. Bis dahin werden sich die evangelischen Kirchengemeinden Düsseldorfs neu ordnen. Eine erste Veränderung ist bereits beschlossen: Die Zions-Kirchengemeinde und die Kreuz-Kirchengemeinde in Derendorf sowie die Johannes-Kirchengemeinde in der Innenstadt fusionieren zum 1. Januar 2016.
Auch die Zukunft der evangelischen Schulen beschäftigte die Synode, die im Kaiserswerther Fliedner-Gymnasium tagte. Hier fassten die fast 200 Synodalen einen Beschluss, mit dem sie die Landeskirche bitten, dafür zu sorgen, dass das evangelische Profil der Schulen in kirchlicher Trägerschaft gewahrt bleibe. Aufgrund der besonderen Verantwortung „für das kirchliche Bildungshandeln, insbesondere für die evangelischen Schulen in kirchlicher Trägerschaft im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland“ möge die Landeskirche, um die Schulen als evangelische Schulen zu erhalten, auch mit den drei Bundesländern auf dem Gebiet der Rheinischen Kirche verhandeln.
Es soll ein großes Fest werden – das Reformationsfest 2017. Auch in Düsseldorf wird 500 Jahre nach der Reformation Martin Luthers gefeiert: „Mit einem Fest in der Stadt und einem Fest für die Stadt“, so Superintendentin Henrike Tetz. Das Feiern des Reformationsjubiläums war ein Tagesordnungspunkt der Synode des Kirchenkreises am vergangenen Wochenende (14. und 15. November). Die gut 200 Synodalen des Kirchenkreises Düsseldorf stellten sich die Frage nach dem angemessenen Begehen des historischen Ereignisses. „Es wird durch das ganze Jahr 2017 hindurch zentrale wie auch dezentrale Veranstaltungen geben“, so Tetz. „Wir wollen dann deutlich machen, wofür die evangelische Kirche steht und auch deutlich machen, dass das Evangelium der Schatz der Kirche ist.“ Besonders gehe es dabei um die Freiheit, die aus dem Glauben komme und die einen frei mache zum Engagement in der Welt, so die Superintendentin. Wichtig ist Tetz, dass das Reformationsjubiläum auch einen deutlichen ökumenischen Akzent haben wird. „Wir wollen mit vielen gemeinsam feiern“, so die Superintendentin. Bei den Vorbereitungen zum Jubiläum will der Kirchenkreis auch auf viele in der Landeshauptstadt zugehen. Tetz: „Wir suchen Menschen mit besonderer Expertise, sei es nun mit historischen Kenntnissen oder mit besonderen künstlerischen Fähigkeiten.
Engagement für Flüchtlinge
Das Engagement der evangelischen Kirche für die Menschen, die in der Landeshauptstadt leben, sprach Tetz in ihrem Bericht vor der Synode an. Sie wies so auf die Arbeit des Flüchtlingsreferates bei der Diakonie Düsseldorf, das Engagement für Flüchtlinge in den Kirchengemeinden und auf die Begleitung traumatisierter Flcühtlinge durch das Psychosoziale Zentrum hin. Tetz wertete das Engagement als wichtiges Element der Willkommenskultur in der Landeshauptstadt. Jüngst hatte der Kirchenkreis 20 000 für Sprach- und Orientierungskurse zur Verfügung gestellt. Diese Kurse sollen besonders für Flüchtlinge im Asylverfahren angeboten werden, weil es für sie keine entsprechenden Angebote gibt. Erst wenn Flüchtlinge den Asylstatus erlangt haben, gibt es finanzierte Kurse für sie.
Mit einer Summe 28.000 Euro aus seinem Innovationsfonds fördert der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf jetzt das Projekt „Gemeinschaft und Zugehörigkeit im Alter ermöglichen“, das im Düsseldorfer Osten die Kirchengemeinde Eller mit der Markus-Kirchengemeinde und der Lukas-Kirchengemeinde durchführen will.
Das Projekt der drei Kirchengemeinden möchte vor allem ältere Menschen erreichen, die isoliert und zurückgezogen leben und ihre Wohnung nur noch selten verlassen. Mit aufsuchenden Besuchsdiensten, die von Ehrenamtlichen getragen werden, sollen die vereinsamten und Isolierten erreicht werden.
„Es ist ein kirchlicher Auftrag, vor allem solche älteren Menschen als Bezugspunkt kirchlicher Arbeit zu sehen, die weniger fit und auch unterstützungsbedürftig sind“, heißt es in dem Antrag der drei Kirchengemeinden.