Maßnahmen im Projekt "Sicherheit im Bahnhofsumfeld" werden umgesetzt

Sicherheit am Worringer Platz: Wie Düsseldorf das Problem jetzt lösen will

Visualisierung des Worringer Platzes mit möglichen neuen Bankstandorten / Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Amt für Verkehrsmanagement

Visualisierung des Worringer Platzes mit möglichen neuen Bankstandorten / Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Amt für Verkehrsmanagement

Der Worringer Platz in Düsseldorf steht seit Jahren im Fokus von Diskussionen über Sicherheit und Ordnung. Nun setzt die Stadt gemeinsam mit der Polizei und der Bundespolizei eine Reihe von Maßnahmen um, die das Bahnhofsumfeld verbessern sollen.

Abriss des Pavillons zur Erhöhung der Übersichtlichkeit

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller betont: "Das Areal rund um den Hauptbahnhof, insbesondere dem Worringer Platz, bedarf einer umfassenden Neugestaltung. Es ist jedoch wichtig, dass wir neben einer städtebaulichen Langfristplanung schnelle, effektive Lösungen schaffen, die die Situation zeitnah verbessern." 

Ein wichtiger Schritt, der bereits begonnen hat, ist die Übernahme und der Abriss des ehemaligen Pavillons der Pizzeria am Worringer Platz. Der Pavillon, der seit einiger Zeit nicht mehr genutzt wurde, wird Mitte Februar von der Stadt in Besitz genommen und anschließend entfernt. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Übersichtlichkeit auf dem Platz zu verbessern und somit das Sicherheitsgefühl der Anwohner zu erhöhen.

Neue Sitzgelegenheiten statt Glasbausteinbänke

Auch die bestehenden Glasbausteinbänke stellten ein Problem dar, da sie laut Stadtverwaltung häufig als Verstecke für Drogen genutzt wurden. Diese sollen nun rückgebaut und durch schlankere, offene Sitzgelegenheiten ersetzt werden. Die neuen Bänke werden zunächst auf der Ostseite des Platzes installiert, während die Westseite später folgen soll.

Erweiterte ordnungspolitische Maßnahmen und beschleunigte Verfahren

Polizeipräsidentin Miriam Brauns erklärt: "Mit diesen Maßnahmen schöpfen wir die polizeilichen Möglichkeiten weiter aus. Unmittelbare und personenbezogene Reaktionen auf Verstöße setzen ein klares Zeichen und erhöhen den Druck auf Straftäter." 

Die Stadt setzt zudem auf bewährte ordnungspolitische Instrumente, um die Sicherheitslage am Worringer Platz zu verbessern. Dazu gehören:

  • Bereichsbetretungsverbote für Personen, die wiederholt strafrechtlich auffällig geworden sind.
  • Individuelle Waffentrageverbote, um das Mitführen von Messern und anderen potenziell gefährlichen Gegenständen zu unterbinden.
  • Schnellere Ahndung von Drogendelikten durch das "Beschleunigte Verfahren", das Wiederholungstaten effizienter verfolgt. Diese Maßnahme soll helfen, Drogendelikte im öffentlichen Raum konsequenter und schneller zu sanktionieren.
  • Erhöhte Präsenz von Polizei und Ordnungsamt, um für mehr Sicherheit auf dem Platz zu sorgen.

Verbesserung von Beleuchtung, Sauberkeit und Infrastruktur im Bahnhofsumfeld

Silke Bußkamp, Inspektionsleiterin der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf, unterstreicht: "Die Bundespolizei sorgt für die Sicherheit und Ordnung am Düsseldorfer Hauptbahnhof, der als wesentlicher Verkehrsknotenpunkt für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr der Stadt einen Mittelpunkt des öffentlichen Lebens darstellt. Veränderungen in der Infrastruktur um den Hauptbahnhof verursachen Wechselwirkungen in diesem Verkehrsknotenpunkt. Daher ist eine enge Verzahnung zwischen den Landes- und den Bundesbehörden von besonderer Bedeutung." 

Ein zusätzliches Defizit am Worringer Platz war bisher die unzureichende Beleuchtung. Um dem entgegenzuwirken, werden sechs neue Leuchten installiert und bestehende Masten mit leistungsstärkeren Leuchtmitteln ausgestattet. Bereits zuvor wurde die Beleuchtung auf warmweiße LEDs umgestellt, die von der Polizei in ihrer Helligkeit reguliert werden können. Zusätzlich hat die Stadt das Reinigungsintervall erhöht: Der Worringer Platz wird nun dreimal täglich gründlich gereinigt, um Verschmutzungen schneller zu beseitigen. Auch im Hauptbahnhof selbst wurden Maßnahmen umgesetzt, darunter die verstärkte Präsenz der Bundespolizei und der DB Sicherheit. Zudem wurden die Räumlichkeiten der Bahnhofsmission erweitert, um hilfsbedürftigen Menschen bessere Unterstützung zu bieten.

Quartiersmanagement, kreative Stadtentwicklung und Arbeitsgruppen für nachhaltige Sicherheit

Die Stadt hat zudem ein Quartiersmanagement eingerichtet, das eine zentrale Rolle bei der langfristigen Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen spielt. Ziel ist es, bestehende Strukturen besser zu vernetzen, die Kommunikation zwischen Anwohnern, Geschäftsleuten und Behörden zu verbessern und Maßnahmen gezielt auf aktuelle Entwicklungen abzustimmen. Durch eine verstärkte Vor-Ort-Präsenz und enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden soll gewährleistet werden, dass Sicherheitsmaßnahmen langfristig greifen und flexibel an neue Herausforderungen angepasst werden können. Ein weiteres Element der Stadtentwicklung ist das Förderprojekt "KreativRaum D", das am Worringer Platz 20 angesiedelt wird. Ziel dieses Projekts ist es, durch kreative Konzepte und kulturelle Initiativen einen positiven Beitrag zur Quartiersentwicklung zu leisten. Ab April sollen dort regelmäßige Workshops und Veranstaltungen stattfinden. Zusätzlich wurden fünf Arbeitsgruppen gebildet, um gezielt Lösungen für verschiedene Themen zu erarbeiten. Die Gruppen beschäftigen sich mit den Bereichen "Infrastruktur und Stadtgestaltung", "Kultur" "Öffentliche Sicherheit und Ordnung", "Sauberkeit und Licht" sowie "Suchthilfe, Suchtprävention, Suchtausstieg und Streetwork". Diese sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation am Worringer Platz entwickeln und umsetzen.

Weitere Maßnahmen, Arbeitsgruppen und Informationsveranstaltung geplant

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller betont, dass eine langfristige städtebauliche Planung für den Worringer Platz notwendig ist, aber kurzfristige Maßnahmen das Sicherheitsgefühl bereits verbessern sollen.

Mit dem Projekt "Sicherheit im Bahnhofsumfeld" sind erste Maßnahmen angelaufen, doch bleibt abzuwarten, ob sie langfristig greifen und die bestehenden Herausforderungen am Worringer Platz tatsächlich nachhaltig lösen können. Um den Fortschritt zu bewerten und weitere Entwicklungen zu besprechen, plant die Stadt Düsseldorf eine Informationsveranstaltung für Anwohner, Gewerbetreibende und weitere Interessierte. In dieser Veranstaltung sollen die bisherigen Maßnahmen reflektiert und zukünftige Strategien gemeinsam diskutiert werden.