Die Haltestelle „Prinzenallee“ bestand vorher aus zwei Seitenbahnsteigen auf der Hansaallee. In den nächsten Monaten entsteht der neue, 70 Meter lange und 4,80 Meter breite, erhöhte Mittelbahnsteig, der zwischen den beiden Gleisen liegt. Ein taktiles Leitsystem und Rampen auf beiden Seiten erleichtern das Ein- und Aussteigen für alle Menschen, vor allem aber für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Neben der Barrierefreiheit verbessern sich auch der Komfort und die Aufenthaltsqualität durch transparente, einsehbare Wartehallen, digitale Anzeigen mit Vorlesefunktion und taktile Wegeführung. Mit dem barrierefreien Ausbau sind umfangreiche Arbeiten an den Gleisen, der Fahrleitungsanlage und der technischen Ausrüstung verbunden. Die Fußgängerüberwege zum Mittelbahnsteig werden auf beiden Seiten erneuert, die Rad- und Gehwege neu angelegt, der U-Turn und die Kreuzung Prinzenallee/Hansaallee werden umgebaut. Der Bahnsteig wird voraussichtlich am 10. Juni 2025 in Betrieb gehen, danach folgen noch Arbeiten der Netzgesellschaft sowie Straßen- und Tiefbauarbeiten.
Vorteile für sehr viele Fahrgäste
5.300 Fahrgäste, darunter viele Berufspendlerinnen und -pendler aus den umliegenden Bürogebäuden, nutzen diese Haltestelle pro Tag. Durch den 70 Meter langen Bahnsteig haben sie mehr Platz und können deutlich schneller und komfortabler ein- und aussteigen.
„Zugangsbarrieren abzubauen ist ein wichtiger Faktor, um den Nahverkehr noch attraktiver zu machen und noch mehr Menschen zum Umsteigen auf unser klimafreundliches Mobilitätsangebot zu bewegen. Der Anteil der Stadtbahn-Haltestellen, die wir barrierefrei ausgebaut haben, steigt damit auf 67 Prozent“, erklärt Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb der Rheinbahn.
„Auch wenn es während der Bauarbeiten Einschränkungen für die Fahrgäste, die Anwohnenden und den Verkehr geben wird, freuen wir uns, dass wir mit dem Hochbahnsteig an der Prinzenallee bald eine weitere moderne und barrierefreie Haltestelle in unserem Stadtteil haben werden“, so Bezirksbürgermeister Rolf Tups.
Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral ergänzt: „Der barrierefreie Ausbau der Haltestellen ist und bleibt eine wichtige Daueraufgabe für die Landeshauptstadt. Wir setzen den Ausbau kontinuierlich fort, denn dies ist ganz im Sinne unserer Konzeption, ‚Wege für alle‘ zu schaffen. Ziel ist es, damit die Lebensqualität zu verbessern, für mobilitätseingeschränkte Menschen, aber auch für alle Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig sollen die Vorteile moderner, barrierefreier Bahnsteige die Bereitschaft erhöhen, den ÖPNV anstelle des eigenen Autos zu nutzen.“
Investitionen
Die Gesamtkosten des Ausbaus betragen rund 10,8 Millionen Euro, davon beträgt der Anteil für den barrierefreien Ausbau rund 9,6 Millionen.
Zeitplan für die Bauarbeiten
- Juli bis Oktober 2024: Baubeginn, Vorab-Arbeiten: Kabeltiefbau- und Umlegungsarbeiten, Leitungstiefbau, Herstellung Kanalanschlüsse und Stützwand
- 12. Oktober bis 3. November 2024: Sperrzeit für die Bahnen: Gleisbauarbeiten und Gründungsarbeiten für den Bahnsteig
- Ab 8. Februar 2025: Sperrwochenende für die Bahnen: Einheben der Sockelelemente für Bahnsteig und Rampen, Tiefbau- und Pflasterarbeiten unterhalb des zukünftigen Mittelbahnsteiges, Rückbau Fahrleitungsmaste
- Ab 8. März 2025: Sperrwochenende für die Bahnen: Einheben der Bahnsteigplatten, Schlosserarbeiten und technische Ausrüstung, Pflasterarbeiten
- 10. Juni 2025: Hochbahnsteig geht in Betrieb
- Juli 2025 bis Juni 2026: Netzgesellschaft Düsseldorf: Erneuerung von Gas-, Wasser-, und Stromleitungen sowie Verlegung einer 10-KV-Leitung
- Ab Juni 2026: Straßen- und Tiefbauarbeiten: Herstellen der Fahrbahn, der neuen Radwege, der Gehwege und der Ersatz-Bushaltestellen, der Pflanzgruben und des Grünstreifens
- Oktober 2026: Baumpflanzungen und Begrünungsarbeiten
- Ende März 2027: Fertigstellung der Straßen- und Tiefbauarbeiten
Auswirkungen für Fahrgäste
Die Rheinbahn fasst notwendige Weichen- und Gleisbauarbeiten auf der Strecke der Linie U76 in Lörick, Meerbusch und Krefeld mit einem Teil der Bauarbeiten für den barrierefreien Ausbau zu einem Paket zusammen. Daher wird für die Linien U70, U76 und U77 die Strecke ab Belsenplatz gesperrt – von Samstag, 12. Oktober, 4 Uhr, bis Montag, 4. November, 4 Uhr:
Linien U70 und U77
Die Linien U70 und U77 fahren nicht. Als Alternative für die Linie U77 sind auf der Stadtbahnlinie U75 zusätzliche Bahnen im Einsatz. Fahrgäste der Linie U70 nutzen bitte bis zum Belsenplatz ebenfalls die Linie U75 und von dort die Ersatzbusse der Linie U76.
Linie U76
Die Bahnen enden, von Holthausen kommend, bereits an der Haltestelle „Belsenplatz“, wenden und fahren wieder zurück. Auf dem gesperrten Abschnitt zwischen den Haltestellen „Belsenplatz“ und „Krefeld, Rheinstraße“ (die Strecke zwischen „Dießem“ und „Rheinstraße“ in Krefeld ist bereits gesperrt) sind Busse statt Bahnen im Einsatz. Die Ersatzbusse sind auf der Strecke deutlich länger unterwegs als die Bahnen. Daher bittet die Rheinbahn die Fahrgäste, mehr Zeit für ihre Fahrten einzuplanen.