Einige der Verkäuferinnen, die offiziell nichts sagen dürfen, haben bereits einen neuen Job gefunden, einige wenige können in das Haus an der Schadowstraße wechseln. Etliche, sagt eine Verkäuferin mit zuckendem Mund, werden arbeitslos. „Zu Nikolaus ist Feierabend“, sagt eine leise. Das traditionsreiche Kaufhaus soll nach Berichten der WZ- Düsseldorfer Nachrichten von einem Supermarkt abgelöst werden. Der wird allerdings kaum vier Etagen, wie jetzt der Kaufhof, belegen können.
Was mit den oberen Etagen geschieht, ist noch nicht bekannt. Das Haus hat eine lange Geschichte: Der Düsseldorfer Helmut Horten, der in einer Villa bei Kaiserswerth wohnte und mit einer riesigen Yacht zuweilen den Rhein aufwirbelte, hatte „Horten“ an der Berliner Allee in den 1960er Jahren gegründet. Dass der Kaufhof schließt, macht vor allem den Anwohnern rundum Ärger. Denn viele nutzen die Lebensmittel- und Haushaltsabteilung ebenso für den Einkauf wie die Papier- und Geschenke-Abteilung. Ähnliche Angebote wie an der Graf-Adolf-Straße und Berliner Allee sind in Friedrichstadt aber kaum zu finden. Vor allem viele solvente RentnerInnen nutzen das für sie nahe gelegene Kaufhaus. Auch die Hotels in der Umgebung sind betroffen. Viele ihrer Gäste konnten im Kaufhof noch schnell fehlende Drogerie-Artikel oder Schreibwaren kaufen.
Die Pläne, dort ein Angebot eines Sportartikel-Handels zu etablieren, waren im vorigen Jahr gescheitert. Die Idee, die Zentrale Stadtbibliothek vom Bahnhof hierhierher umziehen zu lassen, wurde auch inzwischen ad acta gelegt. Ein großer Lebensmittelhändler hätte hier allerdings Chancen, Friedrichstadt hat sehr viele Einwohner, die Zugezogenen gehören im Zuge der Gentrifizierung nicht zu den Einkommensschwachen.
Den VerkäuferInnen wird das alles nichts nutzen. Viele werden keinen Job mehr bekommen.