Im Rahmen eines Pressegesprächs am Mittwoch, 6. November 2024, im Béatrice-Strauß-Zentrum stellten Kulturamtsleiterin Angélique Tracik, Anna Schlieck von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Bert Römgens, Direktor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Christina Brikmann vom Studio Mischa Kuball sowie Christof Seeger-Zurmühlen vom Theaterkollektiv Pièrre.Vers die verschiedenen Gedenkveranstaltungen vor. Zudem gaben junge Projektteilnehmende des Gedenkgangs "Novemberpogrom 1938 im Zooviertel – Lebensgeschichten von Düsseldorfer*innen" Einblicke in das Projekt.
Kulturamtsleiterin Angélique Tracik: "Die Landeshauptstadt gestaltet erneut ganz unterschiedlich die Veranstaltungen zur Erinnerung an die Opfer des Novemberpogroms 1938: Von zentralen Gedenken im Rathaus und am ehemaligen Standort der Synagoge, über die dauerhafte Lichtinstallation und die Inszenierung des Theaterkollektivs, bis hin zum ökumenischen Gottesdienst oder dem Gedenkgang, bei dem vor allem junge Düsseldorferinnen und Düsseldorfer beteiligt sind. Wir setzen damit starke Zeichen gegen Antisemitismus, Hass und Ausgrenzung, die in Düsseldorf keinen Platz haben dürfen."
Zentrale Gedenkveranstaltung im Rathaus
Die Jüdische Gemeinde und die Mahn- und Gedenkstätte laden am Freitag, 8. November 2024, 10.15 Uhr, zu einer Kranzniederlegung mit Gebet am Standort der ehemaligen Synagoge (Kasernenstraße/Ecke Siegfried-Klein-Straße) ein. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Landtagspräsident André Kuper, Sylvia Löhrmann, Beauftragte des Landes zur Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Dr. Oded Horowitz, und weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirchen, Verbänden und Gewerkschaften werden Kränze niederlegen. Männliche Teilnehmer werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen
Im Anschluss findet am Freitag, 8. November, um 11 Uhr die zentrale Gedenkveranstaltung im Plenarsaal des Düsseldorfer Rathauses statt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Landtagspräsident André Kuper und Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdische Gemeinde Düsseldorf, werden Worte des Gedenkens sprechen. Der Kantor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Aaron Malinsky, wird das Trauergebet "El male rachamim" singen. Fünf junge Mitglieder des Chors der Düsseldorfer Synagoge singen zudem das Gebet "Av Harachamim". Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers wird im Rahmen der Gedenkstunde Einblicke in seine szenische Installation "Schwarz-helle Nacht" geben und ein Quartett der Clara-Schumann-Musikschule wird die Veranstaltung musikalisch begleiten. Die Teilnahme an der Veranstaltung im Plenarsaal ist nur Gästen mit Einladung möglich.
Das Gedenken findet bereits am Vormittag des 8. Novembers statt, da von Freitagmittag bis Samstagabend Schabbat begangen wird.
Übergabe der Lichtinstallation "missing link_"
Am Samstagabend, 9. November, 22.30 Uhr, wird die dauerhafte Lichtinstallation "missing link_" in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Künstler Mischa Kuball erstmals eingeschaltet. Interessierte sind herzlich eingeladen. Die Installation, die von November 2023 bis März 2024 bereits als Probeaufbau zu sehen war, befindet sich nun dauerhaft an der Kasernenstraße. Die Beleuchtung setzt immer bei Anbruch der Dunkelheit ein. Für den Aufbau der permanenten Installation wurde der Gedenkstein im August dieses Jahres zunächst abgebaut und eingelagert. Am 29. Oktober 2024 wurde er wieder aufgestellt.
Die neue Installation ist 3,40 Meter breit, 12,20 Meter hoch und besteht aus einer 3 mal 9 Meter großen Glasplatte, die per Keramikdruckverfahren einen Ausschnitt der historischen Synagoge in schwarzer Farbe abbildet. Die Glasplatte ist über Stahlträger befestigt, ebenso wie die gegenüberliegende Lichtquelle. Diese beleuchtet mithilfe eines Gobo-Objektivs das Motiv, den Gedenkstein sowie einen Fahrbahnstreifen. Das Gesamtgewicht der Installation beträgt 8,8 Tonnen - die Stahlkonstruktion machen 6 Tonnen und die Glasplatte 2,8 Tonnen aus.
Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es in der eigens entwickelten Info-App unter https://missinglink-düsseldorf.de