Krzysztof Cybulski und Emil Schult verbinden elektronische Musik mit multimedialer Kunst, inspiriert vom CREAMCHEESE-Erbe
Post Digital Sounds: Ein einzigartiges Klangerlebnis in den Rudas Studios Düsseldorf
Von
Klaus von Jackelmann
|
Post Digital Sounds (v.l.): Klaus Gendrung, Jimmy Radant, Emil Schult / Foto: Klaus von Jackelmann
Am letzten Freitag fand im Rahmen der Warschauer Woche in den Rudas Studios im Düsseldorfer Medienhafen die Veranstaltung Post Digital Sounds statt, präsentiert von Anna Mrzyglod und Peter Sulimma. Unser Autor, Klaus von Jackelmann, Street-Fotograf aus Düsseldorf, war live vor Ort und hat das Spektakel in Wort und beeindruckenden Bildern festgehalten. Hier ist sein Bericht:
1967 verlor der VW Bus den Mittelsteg in der Frontscheibe, in Düsseldorf eröffnete das CREAMCHEESE, und bei beidem wusste man damals noch nicht, welchen Kultstatus sie mal erreichen würden. Ich stehe neben Emil Schult an der Bar in den Rudas Studios im Düsseldorfer Medienhafen und schaue auf die Video-Installation der Creamcheese Mixed Media, die das Jahr 1969 in Düsseldorf vor der Kunstakademie zeigt.
Der junge Emil Schult (mit Schnurrbart) läuft durchs Bild, im Hintergrund ein VW Bus mit Münchner Kennzeichen, der sich durch demonstrierende Kunststudenten den Weg bahnt. Irgendwann läuft natürlich auch der bekannteste Künstler der Stadt mit seinem markanten Hut durchs Bild.
In dieser Zeit war das CREAMCHEESE sicherlich der wichtigste Entstehungsort der deutschen Rock- und Elektronikmusik sowie der modernen Kunst.
Elektronische Musik war auch der gemeinsame Nenner, der Audiomatics Art (Emil Schult & Klaus Gendrung) und den polnischen Elektronikmusik-Pionier Krzysztof Cybulski im Rahmen der Warschauer Woche zusammenbrachte. Mit seinen selbstgebauten Geräten erzeugte Cybulski eine Reihe von melodischen Rückkopplungen, die sich von Gerät zu Gerät weiter pflanzten. Ungewöhnliche Klänge, die, wenn man sich darauf einlässt, irgendwie Spaß machen.
Post Digital Sounds (v.l.): Emil Schult, Krzysztof Cybulski, Klaus Gendrung / Foto: Klaus von Jackelmann
Als Zugabe gab es eine neue Version von Dreiklangdimensionen, dem Rheingold-Klassiker von 1981, mit der Stimme von Pablo Bottinelli. Nach dem gemeinsamen Konzert sorgte die DJ-Legende Jimmy Radant für den After Show Sound.
Impressionen vom Post Digital Sounds/ Fotos: Klaus von Jackelmann
Krzysztof Cybulski / Foto: Klaus von Jackelmann
Krzysztof Cybulski / Foto: Klaus von Jackelmann
Krzysztof Cybulski / Foto: Klaus von Jackelmann
Pablo Bottinelli / Foto: Klaus von Jackelmann
Warschau Week
Die Warschau Week läuft noch bis zum 30. Oktober 2024 und bietet weiterhin einige herausragende Veranstaltungen. Am 29. Oktober findet um 19 Uhr in der Zentralbibliothek Düsseldorf ein Literaturabend mit der Warschauer Autorin Dorota Masłowska und der Düsseldorfer Autorin Mithu Sanyal statt. Sie sprechen über ihre Heimatstädte, Gentrifizierung und andere spannende Themen, die Städte und Literatur verbinden.
Am 30. Oktober wird die Ausstellung Der Warschauer Aufstand 1944 im Gerhart-Hauptmann-Haus eröffnet. Diese zeigt das dramatische Schicksal Warschaus während des Zweiten Weltkriegs und ist bis Ende März 2025 zu sehen.
Der Tag endet musikalisch mit einem Konzert der Sinfonia Varsovia in der Tonhalle Düsseldorf um 20 Uhr, mit Rafał Blechacz am Klavier, der Werke von Chopin, Schumann und Dvořák interpretiert.
Der Autor: Klaus von Jackelmann ist Street-Fotograf aus Düsseldorf. Er fängt einzigartige urbane Momente mit einer besonderen Leidenschaft für Licht und Zufälle ein. Seine Werke zeigen Düsseldorfs Alltag in einem neuen Licht. Mehr über Klaus von Jackelmann und seine Arbeit gibt es auf der NDOZ Website und Instagram.
