Die neue Hofgartenbahn wurde am Dienstag, 2. Juni, von Oberbürgermeister Thomas Geisel und Klaus Klar, Vorstand und Arbeitsdirektor der Rheinbahn, offiziell vorgestellt. Die bisher bestehende Hofgartenbahn, die von außen künstlerisch gestaltet war, sollte erneuert werden, um nach den verheerenden Sturmschäden auf das grüne Herz von Düsseldorf aufmerksam zu machen. Knapp ein Jahr nach Ela wird die neue Hofgartenbahn nun nicht nur vom Motiv des japanischen Künstlers Hiroyuki Masuyama von außen geziert.
12 Tafeln im Inneren der Bahn informieren mit Texten und Bildern über die Geschichte des Hofgartens – zudem schmückt ein durchgängiges Blätterdach die Decke der Bahn. Angefangen bei der Entwicklung der Parkanlage vom Fürstengarten zum Bürgerpark, weiter über den Schöpfer des Hofgartens, Maximilian Friedrich Weyhe, bis hin zur Wiederaufforstung nach "Ela" erfahren die Fahrgäste viel Wissenswertes über ihren Park. Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Mit der neuen Hofgartenbahn wird noch einmal deutlich, wie sehr diese Parkanlage die Stadt prägt. Insbesondere im historischen Rückblick. Die Fahrgäste können nun Dank der Motiv-Bahn auf ihrem Weg durch Düsseldorf die Geschichte des Hofgartens erkunden. "
Während die Außenansicht ein Werk von Hiroyuki Masuyama ist, wurde der Innenbereich der so genannten Hofgartenbahn vom Amt für Kommunikation der Stadt in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Düsseldorf gestaltet: Hierbei spielten nicht nur die Daten und Fakten eine Rolle, sondern auch die bildliche Gestaltung. Neben Abbildungen von Gemälden aus dem 19. Jahrhundert, Hofgartenplanskizzen von Weyhe (1808) oder Fotos aus der Zeit des zweiten Weltkriegs, die nun in der Hofgartenbahn zu sehen sind, beherbergt das Archiv zahlreiches weiteres Bildmaterial zum Hofgarten. Die 12 Geschichten zum Hofgarten entstanden unter der Federführung von Stadtarchivleiter Dr. Benedikt Mauer: "Der Hofgarten hat in der Historie Düsseldorfs immer eine Rolle gespielt. Damals wie heute ist er ein zentraler Ort des Stadtgeschehens. Daher verbergen sich hinter der Parkanlage auch zahlreiche Geschichten. Einige davon werden nun in der Hofgartenbahn erzählt."
Neben der Hofgartenbahn sind aktuell die DEG-Bahn, die Kom(m)ödchen-Bahn und die Bahn zum Stadtjubiläum auf dem Schienennetz unterwegs.
Hintergrund: Die Kunst von Hiroyuki Masuyama
Im Jahr 2000 hatte der in Düsseldorf lebende japanische Künstler Hiroyuki Masuyama mit seinem Motiv "Park" den dritten artbahn-Wettbewerb der Rheinbahn gewonnen. Seitdem schmückt sein Werk die so genannte "Hofgartenbahn". Sie ist bis heute die beliebteste Kunstbahn des Wettbewerbs.
Anlass zur Neugestaltung der Hofgartenbahn ist der Sturm Ela, der vergangenes Jahr zu Pfingsten große Schäden in Düsseldorf und insbesondere im Hofgarten anrichtete. Bis heute beschäftigt sich der Künstler mit Zeit und Bewegung. In seiner Serie "Park" hält Hiroyuki Masuyama die Zeit und den damit verbundenen stetigen Wandel fest. Für das Motiv "Park: 01.04.1999 – 31.03.2000", das seit 2000 auf der Straßenbahn in Düsseldorf zu sehen ist, ging der Künstler vom 1. April 1999 bis zum 31. März 2000 jeden Tag zur gleichen Tageszeit zu einem bestimmten Ort in den Hofgarten. Die Kamera wurde auf einem Stativ stationiert. Er veränderte die Position, den Winkel jeden Tag um 1 Grad – um eine Winkelminute. Aus den resultierenden 360 Fotografien schuf er ein Panorama-Bild im Wandel der Jahreszeiten und dokumentierte somit eine visuelle Erinnerung der Zeit. Das Masuyama-Motiv wurde nun noch einmal mit Einverständnis des Künstlers neu produziert und auf die Bahn aufgeklebt.
Der Künstler Hiroyuki Masuyama wurde 1968 in Tsukuba/Japan geboren. In Tokio studierte er von 1987 bis 1991 Ölmalerei an der Hochschule für Bildende Künste und Musik in Tokio und von 1991 bis 1993 Wandmalerei bei Professor Yoshiaki Watanabe. Mit einem DAAD-Stipendium kam er 1999 als Student an die Kunstakademie Düsseldorf und wechselte kurze Zeit später bis 2001 zur Kunsthochschule für Medien in Köln. Seit 1995 lebt und arbeitet er in Düsseldorf. In Deutschland wird Hiroyuki Masuyama unter anderen von der Hamburger Galerie Sfeir und Semler vertreten. In den letzten 15 Jahren hat er auf der ganzen Welt und in zahlreichen Museen ausgestellt. Seine Arbeiten sind in privaten Sammlungen vertreten.