Vom Hauptbahnhof waren die Parolenhetzer durch die demokratischen Demonstranten von DSSQ, den SchülerInnen, den Falken, von Amnesty International, GewerkschafterInnen und DüsseldorferInnen vertrieben worden. Aber auch am Worringer Platz hatten die ewig Gestrigen mit ihren Parolen gegen Flüchtlinge und den (für sie völlig unbekannten) Islam keine Chance.
Als Anmelderin Melanie Dittmer kurz vor 19 Uhr aus ihrem Auto mit Aachener Kennzeichen (AC ) stieg, waren die demokratischen Demonstranten schon da.
Die blieben auch standhaft. Dittmer spulte ihre Parolen vor dem kleinen Häufchen von Rechtsextremen hinter einer Barrikade von Polizeiautos ab, die Demokraten davor skandierten „Nazis Raus“ – bis nach 20 Uhr. Und auch der angekündigte Marsch von Dügida bis zum Oberbiker Markt wurde von Sprechchören bis zum Oberbilker Markt begleitet.
Ignorieren ?
Man kann sich fragen, ob die Gruppe mit dem braunen Brett vorm Kopf die sich fälschlicher Weise mit dem „Dü...“ auf Düsseldorf bezieht, nicht durch Gegendemonstrationen aufgewertet wird.
Aber man kann sich auch etwas anderes fragen: Wie hätte Deutschland ausgesehen, was wäre passiert nach 1932, wenn regelmäßig 500 bis 1000 Menschen (und mehr) sich auf der Straße dagegen gestemmt hätten, dass die braunen Horden durch die Städte ziehen, dass die Nazis Gewerkschaftshäuser verwüsten, Gewerkschafter, Linke, und Nazigegner in Gefängnisse verschleppten und folterten.UNd später töteten.
Oder noch vor 1933 Nazi-Aufmärsche, mit der Kenntnis von „Mein Kampf“, mit lauten Protesten begleitet hätten.
In Europa finden, bedingt durch eine jahrelange neoliberale Austeritätspolitik, immer mehr rechtspopulistische (und europafeindliche) Grupperungen Zulauf wie in Ungarn oder die Front National in Frankreich.
Das demokratische „wehret den Anfängen“ gilt immer noch.
So war es erfreulich, dass beim Protest gegen die Rechtsaußen am Freitag auch viele SchülerInnen protestierten.
(Text und Fotos Jo Achim Geschke)