Die ersten Schüler-innen wurden übrigens bei der Planung vor drei Jahren angemeldet, „als nur Zeichnungen vorhanden waren“, so Schulleiterin Schäfer. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: "Bereits seit mehreren Jahren wandeln sich die Schulen von herkömmlichen Lehranstalten zu Orten, wo Kinder und Jugendliche sich in einem selbstorganisierten Miteinander bewegen und lernen können. Die Schulen sind längst zu Lebensräumen geworden, die individueller und flexibler auf die Bedürfnisse der Schülerschaft eingehen. Mit dem zukunftsorientierten Konzept der ersten Clusterschule setzen wir in Düsseldorf einen innovativen Meilenstein in der Schullandschaft, der pädagogische Vielfalt ermöglicht und Freude am Lernen fördert."
Die neue Schule wird mit etwa 160 Schüler_innen beginnen, resümiert Schulleiterin Schäfer, bis die Grundschule demnächst komplett dreizügig ist. Es gibt in der Schule vier sogenannte Cluster, also Lernräume. Lehrer_innen, Sonderpädagog_innen, Lehramtsanwärter-innen oder Sozialarbeiter_innen müssen alle lernen, mit den offenen Lernbereichen klar zu kommen. Sie sind ja alle jederzeit Ansprechpartner für die Kinder. Denn Schüler_innen können etwa auf der ersten Etage von dem Raum, in dem gerad Rechnen gelehrt wird, in den anderen Raum gehen, in dem Schüler_innen schon etwas weiter sind, so unterstützt die Clusterschule das Konzept der individuellen Förderung, betont Schuldezernent Hintzsche. Es sei wie das „Co-Working“ in der Wirtschaft. Geplant ist, dass in etwa 5 Jahren die Neubauten und Erweiterungsbauten nach diesem modernen Konzept eingerichtet sind. Übrigens benötigt eine Clusterschule nicht mehr Fläche als bisherige Schulen.
Im Gegensatz zur klassischen "Flurschule" werden an der Gemeinschaftsgrundschule Kirchfeldstraße 74-80 in einem Cluster die Lern- und Unterrichtsräume mit den zugehörigen Differenzierungs-, Aufenthalts- und Erholungsbereichen zu einer Einheit zusammengefasst. Der Cluster ist somit eine multifunktionale Zone, die sowohl Lernumgebung zum kooperativen und individuellen Arbeiten, zur Begegnung, zur Bewegung, zum Entspannen, zum selbstbestimmten oder gelenkten Lernen und vielem mehr darstellt. Hinter dieser architektonischen Idee steht ein klassenübergreifendes Organisationskonzept.
Der Ersatzneubau der Gemeinschaftsgrundschule wurde auf dem bestehenden Schulgelände der Dependance Dumont-Lindemann-Hauptschule errichtet. Die Baukosten belaufen sich auf rund 16 Millionen Euro. Innerhalb von 18 Monaten wurde der Ersatzneubau planmäßig fertiggestellt. Der Neubau entstand als Straßenrandbebauung parallel zur Kirchfeldstraße als dreigeschossiger Gebäuderiegel mit einer Teilunterkellerung und hat die im Stadtteil vorherrschende Blockrandstruktur wieder hergestellt. Die bauliche Lücke zwischen der vorhandenen Turnhalle und der östlich angrenzenden Wohnbebauung wurde somit geschlossen.
Bezirksbürgermeister Marko Siegismund (SPD) habe bereits berichtet, die Straße könne Einbahnstraße werden, so Schulleiterin Schäfer. Sie macht sich Sorgen, denn Eltern bringen trotz Absperrgitter ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Eingangstür.
Die Regenbogenschule
Die Regenbogenschule ist in Ganztagsklassen organisiert. So erlebt jedes Kind den ganzen Tag mit seinen Klassenkameraden und seinen Vertrauenspersonen gemeinsam. Lernen, Spielen, gemeinsame Pausen und gemeinsames Mittagessen sowie gesundes kostenloses Schulobst sind feste Bestandteile im Tagesrhythmus. Zentrale Werte, die das pädagogisches Handeln an der Gemeinschaftsgrundschule leiten, sind ein respektvoller Umgang miteinander, Toleranz, Wertschätzung und Offenheit für Verschiedenartigkeit.
(Autor Jo Achim Geschke mit Material der Stadt)