Wie gefährlich Adventsgestecke und Weihnachtsbäume – besonders mit echten Kerzen – sein können, belegen die Zahlen aus dem Vorjahr. 71 Mal rückte die Feuerwehr im Vorjahr zu Bränden durch Weihnachtsdeko aus. Die Einsatzzahlen im Zusammenhang mit Weihnachten sind konstant. So rückte die Feuerwehr von Ende November 2015 bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar 2016 zu insgesamt 383 (Vergleichszeitraum Vorjahr: 386) Brandeinsätzen aus. 71 (41) dieser Einsätze standen im Zusammenhang mit Weihnachtsdekoration oder Silvesterartikeln.
Beispiele zeigen: Geschmückte Kränze und Gestecke sind schön anzusehen, aber leider auch "brandgefährlich". Schleifen, Engelshaar oder gebastelte Sterne zieren viele Weihnachtsdekorationen. Echte Kerzen stecken mitten in brennbaren Kränzen, Bäumen und Gestecken. Nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon fällt der Baum um oder ein Windstoß streift die Gardine über die brennende Kerze. Wer echte Kerzen verwendet sollte den Raum nicht verlassen, ohne vorher die Kerzen zu löschen. Auch ein bereitgestelltes Löschmittel, wie ein Blumensprüher, ein Eimer gefüllt mit Wasser oder ein Wasserlöscher, dürfen nicht fehlen. Und wer nicht auf echte Kerzen verzichten möchte? Vielleicht ist es ja eine Alternative, den Baum mit Kerzen und mit einer elektronischen Lichterkette zu schmücken. Zu den ganz besonderen Anlässen werden die Kerzen angezündet und gut beaufsichtigt. Die Lichterkette gibt dem Baum in der restlichen Vorweihnachtszeit seine Bedeutung.
Tipps der Feuerwehr für die Advents- und Weihnachtszeit
Ein weihnachtliches Gesteck mit echten Wachskerzen sollte folgende Eigenschaften und Voraussetzungen erfüllen:
Adventskränze und Gestecke im Geschäft gut prüfen. Nadeln die Zweige bereits, sollte der Kunde nach frischer Ware fragen.
Wer selbst bastelt: Möglichst frisches, selbst geschnittenes Tannengrün verwenden.
Keine Steckschwämme verwenden, diese brennen wie Zunder.
Ein Drahtgeflecht ist zwar teurer, brennt aber dafür nicht.
Unter die Kerzen gehört ein Tropffang aus Metall mit Steckdorn, damit die Kerzen sicher befestigt werden können.
Auf hinreichend Abstand zwischen Tannengrün und Accessoires zu den Kerzen muss geachtet werden.
Rechtzeitig vertrocknetes Grün aus den Gestecken herausnehmen.
Tipps im Hinblick auf Weihnachtsbaum und Lichter
Der Baum sollte möglichst frisch sein. Schon beim Kauf testen, ob er noch nicht rieselt. Bäume mit Wurzel bleiben wesentlich länger frisch. Baumständer mit Wasser füllen.
Schwere Baum- oder Kerzenständer erhöhen die Standfestigkeit.
Standorte in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sollten vermieden werden.
Bei echten Wachskerzen im Baum gilt: Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang verwenden. Fest, standsicher und nicht zu nah an benachbarten Ästen platzieren. Möglichst schwer entflammbaren Weihnachtsschmuck anbringen, Kerzen nicht zu weit herab brennen lassen,
Kerzen immer von oben nach unten anzünden und niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.
Menschen, die einen Baum mit echten Kerzen bevorzugen, sollten ein Löschmittel bereitstellen. Für Gestecke und Kränze reicht ein Blumensprüher aus. Für Tannenbäume sollte ein Wasserlöscher oder ein mit Wasser gefüllter Eimer bereitstehen.
Der Christbaum sollte auf einer sicheren, nicht brennbaren Unterlage aufgestellt werden.
Wer elektrische Lichter verwendet, sollte beim Kauf der Lichterkette auf das CE- und GS-Zeichen achten. Wer die Wohnung verlässt, sollte den Netzstecker der Lichterkette ziehen.
Tipps zu Fondue oder Tischgrill
Rechaud des Tischgrills/Fondues nicht in heißem Zustand nachfüllen.
Fett oder Öl niemals überhitzen – ansonsten kann es sich entzünden.
Überhitztes und brennendes Fett/Öl nie mit Wasser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Die Flammen sollten mit einem passenden Topfdeckel, Backblech oder ähnlichem erstickt werden.