Gustaf-Gründgens-Platz und Umfeld
Der Gustaf-Gründgens-Platz sowie die benachbarte Schadowstraße wurden über einen längeren Zeitraum für Bauarbeiten für die Wehrhahn-Linie und für den Tiefbau des Kö-Bogen II in Anspruch genommen. Nach Abschluss der Arbeiten an der Tiefgarage vor dem Schauspielhaus wird nun die Oberfläche des Platzes samt dem Umfeld des Schauspielhauses und des Kö-Bogens II neu gestaltet. Zusätzlich wird auch die südliche Bleichstraße an die Schadowstraße angeschlossen.
Zurzeit wird ein Rad- und Fußweg entlang der Rheinbahntrasse gebaut.
Die vorläufige Platzoberfläche wird nach und nach hergestellt, da durch die gleichzeitigen Arbeiten am Kö-Bogen II und am Schauspielhaus eine enge Abstimmung erforderlich ist.
Eine helle Deckschicht wird voraussichtlich im Sommer dieses Jahres aufgebracht.
Voll im Gange ist die Installation eines Fontänenfeldes, in und an dem man sich im Sommerabkühlen kann. Die Inbetriebnahme des Brunnens kann erst nach der Fertigstellung der Platzoberfläche erfolgen.
Der Entwurf des Büros FSWLA Landschaftsarchitektur sieht für die Neugestaltung des Platzes verschiedene Elemente vor, die zum Verweilen auf dem neuen Gustaf-Gründgens-Platz einladen. Der größte Teil des Platzes soll den Fußgängern gehören. Die Zufahrt zum Dreischeibenhaus wird am Rande und nördlich des östlichen Baukörpers des Ingenhoven-Tals angelegt. Um eine Verbindung zwischen der bereits fertigen Oberfläche am Kö-Bogen I und den neuen Oberflächen des dritten Bauabschnittes herzustellen, werden Material und Möblierung einheitlich gestaltet.
Oberfläche aus hellem Gussasphalt
Als Oberflächenmaterial wird ein heller Gussasphalt verwendet, der mit einem farblosen Bitumen und hellen Zuschlagstoffen hergestellt wird. Als Basis dient eine spezielle Epoxidharzbeschichtung, wobei in das frische Epoxidharz Gesteinskörnungen eingestreut werden, um die gewünschte helle Farbe des Platzes zu erzielen. Die neue Oberfläche wird aufgetragen und bietet eine einheitliche und rahmende Plattform für die Bestands- und Neubauten am Gustaf-Gründgens-Platz. Neben dem neuen Kö-Bogen II, bestehend aus drei Gebäuden, wird auch das Schauspielhaus vollständig umrahmt. Die verschiedenen Gebäude werden durch die einheitliche Fläche eingefasst und bilden einen neuen Mittelpunkt im Stadtbild. Die Oberfläche wird farblich an das bereits verlegte Kö-Bogen-Pflaster angepasst.
Beleuchtung
Die Beleuchtung der Platzfläche wird in Anlehnung an den Kö-Bogen I gestaltet. Als Grundbeleuchtung werden angepasste Lichtstelen eingebaut. Die Funktionalität der Stelen wird durch den Einsatz von schwenkbaren Einzelstrahlern erweitert. Zur Abtrennung zwischen Fahrbahn und Platzfläche werden Poller mit einem Durchmesser von 1,20 Meter oder 0,65 Meter sowie einer Sitzhöhe von etwa 0,45 Meter platziert. Die Gestaltung dieser Poller orientiert sich an den im Schauspielhaus vorhandenen Sitzgelegenheiten aus Acryl. Etwa ein Drittel der Poller werden die Platzbeleuchtung durch eine eingebaute LED-Leiste ergänzen, wobei es sich dabei eher um Stimmungslicht, als um eine Grundbeleuchtung handelt. Die Platzbeleuchtung wird außerdem auf die Beleuchtung der umgebenden Gebäude abgestimmt, damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht.
Bauminsel, Brunnen und Fontänenfeld
Am östlichen Rand des Gustaf-Gründgens-Platzes wird eine Bauminsel angelegt. Bei der Gestaltung der Fläche wurde auf weitere Nutzungsmöglichkeiten - zum Beispiel durch Bestuhlung - Wert gelegt. Dafür werden unterhalb der Platzoberfläche Versorgungstrassen angelegt. Als zentraler Bestandteil des Platzes wird ein Fontänenfeld integriert. Um die Nutzbarkeit der Fläche nicht einzuschränken, befinden sich die Fontänen-Düsen flächenbündig in der Oberfläche. Die Fontänen können zudem in verschiedenen Farben beleuchtet werden. Wasser bekommt das Fontänenfeld über eine unterirdische Brunnenstube, die neu errichtet werden muss.
Möblierung
Die Möblierung bestehend aus Bänken, Leuchten, Abfallbehältern, Pfosten und Fahrradbügeln (Sonderanfertigung Flachstahl) ist aufeinander abgestimmt. Außerdem werden die bereits beim Kö-Bogen I verwendeten Fahrradständer zum Einsatz kommen.
Neue Wege und Ingenhoven-Tal
Im Rahmen des dritten Bauabschnittes werden für Fußgänger neue Wege sowohl in Nord-Süd-, als auch in West-Ost-Richtung geschaffen. Zwischen den beiden größten Baukörpern des Projekts Kö-Bogen II ergibt sich das sogenannte Ingenhoven-Tal, das die Haupterschließung des Gustaf-Gründgens-Platz mit dem Schauspielhaus und dem Dreischeibenhaus darstellt. Ein Leitsystem für sehbehinderte Menschen zur Erschließung des Platzes und des Schauspielhauses wird nach den gesetzlichen Vorgaben eingesetzt. Im Zuge des Tiefgaragenbaus für den Kö-Bogen II wird das Schauspielhaus über das bestehende unterirdische Verbindungsbauwerk wieder an die Tiefgarage angeschlossen.
Schadowstraße zwischen Berliner Allee und Bleichstraße
Die Schadowstraße westlich der Bleichstraße bildet einen Übergang, der zwischen der Gestaltung "Kö-Bogen" und der Gestaltung "Schadowstraße" vermittelt.
Aktueller Stand der Arbeiten:
Die gepflasterten Flächen vor dem Kö-Bogen II sind fast fertig. Der asphaltierte Bereich wurde provisorisch hergestellt und wird nach Abschluss der Bauarbeiten bis Mitte des Jahres final hergerichtet. Dort wurden bereits die Bäume - Alnus und Gleditschie - gesetzt.
Seit dieser Woche werden die gegenüberliegenden Felder zwischen Berliner Allee und Wagnerstraße bearbeitet.
Die großformatigen Platten an der Gleisquerung sollen ab Mai dieses Jahres verlegt werden. Die Herstellung auf der Seite westlich der Rheinbahntrasse wird aufgrund des Abrisses des Gebäudes der "Alten Leiziger" zurückgestellt.
Zwischen Berliner Allee und Bleichstraße wird die Schadowstraße vollständig erneuert. Zentraler Teil der Erneuerung wird die Einteilung der Ost-West-Wegeverbindung sein, parallel zu der Planung für den östlichen Teil der Schadowstraße. Die breiten Fußgängerwege werden im Kö-Bogen-Pflaster gehalten. Verlegemuster und Farbgebung bleiben gleich und schließen harmonisch an den zweiten Bauabschnitt an. Daneben gibt es einen Fahrstreifen, der auf der gesamten Länge neben dem Fußweg verläuft und sich durch einen dunkleren Oberflächenbelag von den Fußgängerwegen abgrenzt. Die im westlichen Teil der Schadowstraße zwischen Berliner Allee und Bleichstraße geplante Bepflanzung wurde eng mit dem Entwurf für den östlichen Abschnitt der Architekten Bruun & Möllers abgestimmt.
Der Kö-Bogen
Durch die neue zentrale U-Bahn-Verbindung der EWehrhahnlinie verlor der ehemalige Jan-Wellem-Platz seine Bedeutung als zentraler Verkehrsknotenpunkt. Mit der Planung auch den Autoverkehr von der früheren Hochstraße, dem sogenannten "Tausendfüßler", in Tunnel zu verlagern, ergab sich die Chance für Düsseldorf, das "Herz der Stadt" neu zu gestalten. Die Finanzierung und Folgekosten waren allerdings teuer.
Das Planungsgebiet umfasst das nördliche Ende der Königsallee mit dem Corneliusplatz, den Übergang zum Hofgarten, den ehemaligen Jan-Wellem-Platz, den Schadowplatz, die Trasse des "Tausendfüßlers", den Gustaf-Gründgens-Platz sowie die Schadowstraße bis zur Bleichstraße und endet im Süden mit dem Umfeld der Johanneskirche. Die Bauten des Kö-Bogen-Tunnels erstrecken sich in Nord-Süd-Richtung von der Berliner Allee in Höhe der Immermannstraße bis zum Theatermuseum an der Hofgartenstraße. Der Nord-West-Tunnel zweigt davon in westlicher Richtung ab und führt auf die Elberfelder Straße. Nachdem Ende 2016 auch das letzte Teilstück der drei Tunnel des Kö-Bogens in Betrieb gehen konnte, wurden die Arbeiten an den zum Teil neu geschaffenen Freiflächen an der Oberfläche angegangen.
Ziel war es, historische Verbindungen zum Hofgarten wiederherzustellen. Dazu mussten die bisher trennenden Straßenzüge zurückgebaut werden und neben Straßen- und U-Bahn auch der Individualverkehr unter die Erde verlegt werden, um so die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen. Daraus ergaben sich: der Anschluss der Königsallee an den Hofgarten,
eine neue attraktive Stadtkante zum Hofgarten (Libeskind-Gebäude am Schadowplatz),
eine Platanenallee - nach dem Vorbild der Rheinuferpromenade - vom Hofgarten bis zur Johanneskirche, die Aufwertung des Umfeldes an der Johanneskirche, die Neugestaltung von Schadowplatz, Gustaf-Gründgens-Platz und Martin-Luther-Platz sowie ein neuer Platz mitten im Plangebiet an der Schadowstraße und die Stärkung der Schadowstraße als attraktive Einkaufszone durch Aufhebung der trennenden Wirkung des Tausendfüßlers.
Der städtebaulich-freiraumplanerische Wettbewerb
Die Verlagerung des Straßenverkehrs in Tunnel machte den Weg frei für eine neue Freiraumgestaltung und städtebauliche Neuordnung des Planungsgebietes. Für diese Aufgabe gab es 2008/2009 einen städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb. Als Sieger ging der gemeinsame Entwurf des Kölner Büros Molestina Architekten und der Planer von FSWLA Landschaftsarchitektur aus Düsseldorf aus dem Verfahren hervor. Nach dem Wegfall des Tausendfüßlers im Frühjahr 2013 haben sich neue Blickbeziehungen auf Schauspielhaus und Dreischeibenhaus eröffnet. Um die Zielsetzungen aus dem bisherigen Verfahren zu überprüfen, wurde das Gebiet südlich des Gustaf-Gründgens-Platzes planerisch noch einmal zur Diskussion gestellt. Die Landeshauptstadt Düsseldorf beauftragte drei Büros mit einer städtebaulichen Überprüfung der Situation. Der Rat entschied sich im April 2014 für den Entwurf von "ingenhoven architects" als Grundlage für die weitere Bearbeitung.