Nach elf (11) Jahren ist es nun endlich soweit: Die Trasse der Linie 701 wird bis zum ISS Dome verlängert. Die Bauarbeiten haben jetzt begonnen, Ende 2017 sollen unter anderem die DEG-Spiele im Dome mit der Linie701 erreicht werden können. Nach Jahren der missglückten Verhandlungen mit Grundstückseigentümern schaltete sich Anfang 2015 OB Thomas Geisel in die Verhandlungen ein. Und ihm gelang, was dem Verkehrsmanagement und dem Verkehrsdezernat zuvor offensichtlich nicht gelungen war: Man einigte sich mit dem Eigentümer eines Grundstücks, dass für die Kurvenführung der neuen Bahnen im Weg war. Danach konnte der Planfeststellungsbeschluss erlassen werden, die endgültige Planung – und der Bau beginnt nun.
Oberbürgermeister Thomas Geisel und Verkehrsdezernent Dr. Stephan Keller haben am Donnerstag, 29. September, den Start für die Bauarbeiten frei gegeben. "Endlich ist es soweit! Anfang 2015 konnten die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen werden und der Planfeststellungsbeschluss erlassen werden. Jetzt blicken wir nach vorne. Es ist gut, dass der ISS Dome und das Gewerbegebiet an der Theodorstraße bald an das Straßenbahnnetz angebunden sind. Das freut nicht nur die Fans der DEG", erklärte OB Geisel.
DieFür die Erschließung des Entwicklungsgebietes an der Theodorstraße und des ISS Domes mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird jetzt die Trasse der Straßenbahnlinie 701 verlängert. Die neue, rund 2.000 Meter lange Straßenbahnstrecke wird Ende Dezember 2017 betriebsbereit sein. Der Linienbetrieb soll zum Fahrplanwechsel Anfang Januar 2018 aufgenommen werden. Kosten von rund 30 Millionen Euro werden komplett von der Landeshauptstadt Düsseldorf übernommen.
Die neue Straßenbahntrasse zweigt an der vorhandenen Gleisschleife am Bahnhof Rath aus dem bestehenden Streckennetz ab. Im weiteren Verlauf durchschneidet die Trasse den Platz der Wendeschleife und verläuft parallel zu den Gewerbebauten östlich der Wahlerstraße an der westlichen Seite der Kleingartenanlage entlang. An der Wahlerstraße quert die Straßenbahntrasse höhengleich das Anschlussgleis der Röhrenwerke der Firma Vallourec. Die Trasse verläuft im Abschnitt Wahlerstraße bis Am Hülserhof auf einem eigenen Gleiskörper in der Mitte der vier spurigen Theodorstraße. Im Knotenpunkt Theodorstraße, Am Hülserhof, Am Röhrenwerk schwenkt die Trasse nach Süden in die Wendeschleife der neuen Endhaltestelle ein. Die teilweise in der Straßenmitte vorhandene Bustrasse auf der Theodorstraße wird zurückgebaut. Die Trassenführung wurde laut Amt für Verkehrsmanagement so gewählt, dass die Eingriffe in die Privat- und Kleingartenfläche auf ein Minimum beschränkt werden konnten.
An der Strecke werden drei neue barrierefreie Haltestellen eingerichtet:
"Wahlerstraße" am Knotenpunkt Theodorstraße, Wahlerstraße mit Anschluss an die Einmündung Oberhausener Straße,
"ISS Dome" und
"Am Hülserhof" am Knotenpunkt Theodorstraße, Am Hülserhof, Am Röhrenwerk nahe der neuen Wendeschleife.
Der vorhandene Haltepunkt "Rath-S" wird umgebaut und an den neuen Streckenverlauf angepasst.
Für eine zügige Betriebsabwicklung bei Großveranstaltungen wird der Bahnsteig der Haltestelle am ISS Dome stadteinwärts eine Länge von 80 Metern erhalten. Dadurch wird der gleichzeitige Halt von zwei Straßenbahnzügen möglich. Die Länge der übrigen Haltestellen beträgt rund 60 Meter. Die Straßenbahntrasse wird überwiegend als Rasengleis angelegt. Lediglich in den Haltestellen, nahe der Wendeschleife und auf den Straßenkreuzungen wird ein geschlossener Gleiskörper gebaut.
Hintergrund: Planverfahren Verlängerung Trasse 701
Die Verlängerung der Linie 701 war bereits im 1. Nahverkehrsplan (NVP) der Stadt von 1997 als Planungsprojekt für die Zeit nach 2002 verankert. Der NVP hat eine Geltungsdauer von fünf Jahren. Ursprünglich war es noch unter Oberbürgermeister Joachim Erwin angestrebt worden, die Verlängerung der Straßenbahn zeitgleich oder -nah zur Inbetriebnahme des ISS-Dome zu realisieren. Den Planungsbeschluss hat der Stadtrat im Dezember 2005 gefasst. Ende September 2006 erfolgte die Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens. Erst im August 2015 erfolgte der Planfeststellungsbeschluss. Das Verfahren dauerte so lange, weil die Grundstücksfragen nicht hinreichend vorgeklärt wurden und die Grundstücksverhandlungen sich infolge dessen langwierig hinzogen und Plananpassungen notwendig wurden. Erst Ende 2014/Anfang 2015 wurde in Verhandlungen unter Beteiligung von Oberbürgermeister Thomas Geisel der Verhandlungsknoten durchschlagen und der Planfeststellungsbeschluss konnte erlassen werden.