„Es gibt nicht viele Veranstaltungen, bei denen Muslime, Juden, Christen und andre Religionen zusammen kommen“, formuliert der Leiter der Akademie, Dr. Dietrich Knapp. Es sind Fragen der Philosophie, von Religion und Politik, Kunst, und Fragen des Glaubens, mit der die evangelische Stadtakademie in den Veranstaltungen rund 25.000 Besuche rim Halbjahr anspricht.
Knapp hebt als eine der mehr als 70 Veranstaltungen die Semestereröffnung am 24. September (mit der VHS) hervor: Der Publizist Michael Lüders referiert zu seinem Buch „Wer den Wind sät – Was westliche Politik im Orient anrichtet“. Lüders war Korrespondent der Zeit und gilt als Nah-Ost-Experte.
Die Reformation brachte das Thema Bildung für alle in die Gesellschaft, der gerade erfundene Buchdruck und die Verbreitung von Schriften und Publikationen veränderte die Welt. Aber auch in der Kunst änderte sich die Malerei, etwa bei Cranach. Wie Bilder zur Bibel und die Bildsprache der Reformationszeit sich änderten, untersucht ein Kurs an fünf Abenden (ab 5. November) mit der Kunsthistorikerin Dr. Karoline Künkler.
Kulturführerschein Reformation
In und nach der Reformation, so Studienleiter Pfarrer Harald Steffes, veränderte sich die europäische Welt erheblich mit der Erfindung des Buchdrucks, der Entdeckung Amerikas, in den Städten entstand ein Proletariat, und Bankiers wie die Fugger nahmen Einfluss Adel und damit Politik. Diese Wechselwirkungen und die Auswirkungen auf die heutige Zeit sind Thema eines „Kulturführerscheins Reformation“, der zum Mitmachen, Mitdiskutieren und Mitlernen einlädt und sogar mit einer Art Zertifikat abgeschlossen wird. Die Einführung startet am 15. August, die Veranstaltungen bis in den Dezember hinein sind kostenlos.
Themen sind unter anderem : „Reformation und Protest – Lutherbilder - Netzwerk Reformation – Reformation und unsere Zukunft.. Flyer mit Infos gibt es unter : claudia.nerling@evdus.de
Thematisch dazu gehört der Abend am 22. September unter dem Titel „Außer Thesen nix gewesen- Luthers Beitrag zur gesellschaftlichen Kommunikationskultur“ rund um die Fragen Luther als Marke, öffentlich und privat, Reformation als Medienereignis.
Das Thema Luther und Antisemitismus wird keinesfalls ausgespart, in einem Kurs ab 20. Oktober und einer Diskussion geht es um Luther und die Juden, dabei werden wohl einige Vorurteile aufgelöst.
Am 2. Oktober diskutieren unter anderem Professor Michael Brumlik und andere über Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, am 29. Oktober geht es um antijüdische Polemik und christliche Kunst.
Am 28. September liest die Journalistin aus Istanbul Cigdem Akyol aus ihrem Buch und diskutiert über die „Generation Erdogan“ über die zerrissene Türkei im 21. Jahrhundert.
Ab 2. September gibt Professor Bernd Witte (Hauptherausgeber der Martin-Buber-Werkausgabe), Professor an der Uni Düsseldorf, unter dem Titel „Dialogisches Denken“ eine Einführung in das Werk Bubers an drei Abenden (Teilnahme 10 Euro).
Und auch das Thema Flüchtlinge wird mit einigen Teilnehmern bei einer Podiumsdiskussion aufgefangen, an der auch Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch teilnimmt. Im kommenden Jahr wird es wohl mehr zum Thema Flüchtlinge geben.
Das Programm ist in vielen Buchhandlungen erhältlich und im Haus der Kirche, Bastionsstraße 6.
( Text Jo Achim Geschke)