Die Haltestelle „Venloer Straße“ bestand bisher aus drei Seitenbahnsteigen. Die beiden stadtauswärtigen Steige werden nun zu einem Bahnsteig in der Nordstraße zusammengelegt, so dass alle drei Linien an der gleichen Stelle zu finden sind. Zwei moderne Steige erwarten dann die Fahrgäste, auf 60 Meter verlängert, erhöht und mit taktilen Leitsystemen, gesicherten Überwegen, transparenten, einsehbaren Wartehallen und digitalen Anzeigetafeln mit Vorlesefunktion ausgestattet.
„Mit über 6.000 ein- und aussteigenden Fahrgästen am Tag hat diese Haltestelle eine hohe Bedeutung. Der barrierefreie Ausbau erleichtert die Nutzung unseres Angebots für alle Menschen, vor allem aber für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Barrierefreiheit ist ein wichtiger Faktor, um den Nahverkehr noch attraktiver zu machen und noch mehr Menschen zum Umsteigen auf unsere klimafreundliche Mobilität zu bewegen“, erläutert Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb der Rheinbahn.
Berücksichtigt ist auch, dass die Haltestellen in einer Hauptgeschäftsstraße mit Außengastronomie liegen. In Abstimmung mit der Stadt Düsseldorf ist der stadtauswärtige Steig daher auf einer Länge von knapp 17 Metern nur zwei Meter breit, um den Anforderungen gerecht zu werden. Die Bahnsteigkanten sind mit einem sogenannten „Combibord“ versehen, sodass im Bedarfsfall auch Ersatzbusse hier niveaugleich halten können.
Pilotprojekt „VeloGleis“
Zudem testet die Rheinbahn an dieser Stelle deutschlandweit erstmalig im ganz normalen Linienverkehr ein sogenanntes „VeloGleis“. Dieses war zuerst in Basel im Einsatz, in Deutschland bisher nur auf Betriebshöfen. Dabei werden vor und hinter der Haltestelle stadteinwärts auf einer Länge von je zehn Metern die Rillen der Schienen mit einem Elastomer verfüllt, das sich absenkt, wenn die Bahnen darüber fahren, jedoch nicht bei Fahrrädern oder Pkw. Das macht das Überqueren der Gleise für Radfahrende sicherer, weil sie nicht mit dem Reifen in die Rillen geraten können.
„Wir wollen Erfahrungen mit dem VeloGleis sammeln und testen es daher räumlich begrenzt an dieser Stelle. Dafür nehmen wir einen Kostenaufwand von über 3.000 Euro pro Meter Gleis beim Einbau und bei der Instandhaltung in Kauf“, so Michael Richarz.
Noch mehr Modernisierung
lm Rahmen des Umbaus erneuern Stadt und Rheinbahn gemeinsam auch die Gehwege, die an die Bahnsteige grenzen. Umfangreiche Arbeiten an den Entwässerungsanlagen, Kabeltiefbau, Fahrleitungsregulierungen, Erneuerung der Niederspannungs- und Nachrichtentechnik, der Beleuchtung und der Ampelanlagen gehören ebenfalls dazu. Daher ist das Baufeld seit dem 30. Mai bis zum 29. August für die Bahnen der Linien 701, 705 und 707 gesperrt; sie werden ebenso wie der Autoverkehr umgeleitet (siehe dazu separate Pressemeldung vom 25. Mai).
Bereits im Vorfeld hat die Netzgesellschaft Düsseldorf die Wasserleitungen in diesem Bereich reguliert. Drei zu fällende Bäume ersetzt die Rheinbahn durch drei Neupflanzungen. Dort, wo bisher der Bahnsteig in der Duisburger Straße lag, entstehen drei Parkplätze und eine Ladezone.
Investitionen
Die Rheinbahn investiert rund 1,9 Millionen Euro in die Modernisierung. Der barrierefreie Ausbau wird durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. „Wir freuen uns, dass durch die Förderung dieser Maßnahme wieder ein weiterer Schritt in Richtung Barrierefreiheit im Nahverkehr erfolgt und insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen einen verbesserten Zugang zu den Bahnen erhalten“, erklärt VRR-Abteilungsleiterin Gabriele Matz im Rahmen des heutigen Spatenstichs.