Solidaritäts-Konzert für Flüchtlinge

„No Border“: Flüchtlinge schreiben ihre Geschichte auf

Von Jo Achim Geschke |

Screenshots der Veranstaltung in facebook

Vor einigen Jahren habe ich einen jungen Mann interviewt, der auf dem Weg war, sein Abitur zu bestehen. Er war aus Afghanistan geflüchtet. Die Selbstverständlichkeit, mit der er von einer Nacht seiner Flucht erzählte, „die haben dauernd auf uns geschossen“, war Zeichen seiner tief in ihm versteckten Lebens-Geschichte, die ihn sein Leben lang begleiten wird. Jetzt haben fünf Jugendliche die Geschichte ihrer Flucht, ob aus Ghana oder Afghanistan, und auch ihre Gegenwart als Flüchtlinge in Düsseldorf in Worte gefasst. Daraus entstand ein Buch und eigene Songs. Das Ganze mündet nun in ein Solidaritäts-Konzert am Donnerstag, 8. Januar, im Zakk, für die Jugendlichen und die Situation aller Flüchtlinge.

Veranstalter sind die Flüchtlingshilfe !Stay!“, SJD die Falken, und das Zakk. Die Jugendlichen Flüchtlinge Ayla, Victor, Richard, Ahmad und Evin  haben mit Unterstützung der bekannten Autorin Pamela Granderath biographische Texte aufgeschrieben. „So wird das Leben und die Zukunftswünsche eines Heranwachsenden in Ghana beschrieben, eine unglaubliche Flucht von Afghanistan nach Deutschland in Worte gefasst, der umständliche Weg durch deutsche Behörden formuliert und der Jahre dauernde Kampf um eine ständige Aufenthaltsgenehmigung dokumentiert. Zum Teil satirisch, mal fordernd oder schonungslos berichten die Jugendlichen über ihr Leben als ZuwandererInnen und zeigen, dass Freiheit, eine Familie oder ein Pass wichtiger sein können, als materielle Sicherheiten“, heißt es auf der Veranstaltungsseite zum Konzert. Die Jugendlichen erden ihre Texte und Songs selber vortragen.

Mit Fotos und Bildern wird „No Border“ durch vier Arbeiten von StudentInnen, die im Rahmen des vom Flüchtlingsrat NRW initiierten Projekts „Nirgendwo ist hier“ entstanden sind, ergänzt. Außerdem finden sich in dem Buch Links zu drei Songs, in denen die Jugendlichen unter der Leitung des Musikers und Komponisten Michio Woirgardt ihre Texte verarbeiteten und professionell aufgenommen haben.

Das Konzert soll nicht nur die Lebensumstände  der Flüchtlinge darstellen. Es ist auch eine Mahnung an die nötige Solidarität mit allen Flüchtlingen in Deutschland und in Düsseldorf. Hier leben inzwischen rund 1900 Flüchtlinge, bis zum Jahresende werden es ungefähr 3200 sein. Schon jetzt gibt es Schwierigkeiten, sie unter zubringen. Aber auch etliche Zeichen von Solidarität und Hilfe. Dennoch machen Auftritte von fremdenfeindlichen Gruppen wie Pegida und in Düsseldorf von Dügida deutlich, wie sehr Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass schon in der sogenannten bürgerlichen Mitte der Gesellschaft artikuliert wird – wenn auch wie meist ohne Informationen und ohne rationale Argumente.

„Mit No Border wollen wir deutlich Position beziehen. Flüchtlinge haben ein Recht auf ein Leben im privilegierten Europa oder Deutschland und wir treten für eine Welt ohne Grenzen ein.No Border – No Nation – Refugees Welcome“, so die Veranstalter.

Bei dem Konzert am Donnerstag, 8. Januar, im Zakk, Fichtenstraße 40, (ab 18 Uhr Buchvorstellung) treten ab 20 Uhr auf : Mighty Mammut Movement, Betrayers of Babylon, sowie die „No Border Band“ und Special Guests. (Karten VVK 7 Euro)

Infos unter

www.facebook.com/events/559197730891935/?ref=25&sid_reminder=7526641847905550336

sowie

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