PFT (Perflorierte Tenside) sollen Krebserregend sein. Entstanden sind die Verunreinigungen des Grundwassers durch Löschmittel, die bei einem Brand am Flughafen entstanden. Die Feuerwehr wusste nach eigenen Angaben damals noch nichts von den PFT-Stoffen, die im Löschschaum enthalten waren. PFT wird unter anderem bei Löschmitteln, zur Herstellung atmungsaktiver Jacken und in der Papierindustrie (Pappbecher) verwendet.
Die Stadt dementierte am Sonntagund betonte mit Hinweis auf Messungen des Landesumweltamtes, dass die gemessenen Werte am Rhein unterhalb der Grenzwerte liegen.
Die Verunreinigung war vor etwa drei Jahren bekannt geworden. Es gab allerdings zunächst noch keine wirksame Methode, um das PFT aus dem Grundwasser zu filtern, wie es etwa bei Grundwasserverunreinigungen in der Stadt durch andere Chemikalien geschieht. Inzwischen ist am Flughafen eine Anlage in Vorbereitung, die im November in Betrieb geht, sowie weitere Anlagen.
Wir geben die Pressemeldung der Stadt ungekürzt wieder:
„Der Stadt liegen keine Hinweise auf erhöhte PFT-Werte im Rhein vor. Die im Rhein vom Landesumweltamt gemessenen PFT-Gehalte sind unbedenklich.
Die flächige Ausdehnung der PFT-Grundwasserverunreinigung, ausgehend vom Gelände des Flughafens, hat sich seit 2012 nicht verändert. In Rheinnähe liegen PFT-Gehalte in geringen Konzentrationen vor (unter 300 ng/l). Trinkwasser mit PFT-Gehalten bis 300 ng/l gilt nach einer Empfehlung der Trinkwasserkommission des Umweltbundesamtes als gesundheitlich unbedenklich.
Die Sanierungsarbeiten sind bereits angelaufen. Allerdings gibt es bisher keine Verfahren 'von der Stange'. Das heißt, es gibt keine großtechnischen Erfahrungen mit der Sanierung derart umfangreicher PFT-Grundwasserverunreinigungen.
Daher sind jeweils standortspezifische Aufbereitungsversuche erforderlich.
Diese hat der Flughafen ab 2014 durchgeführt. Darauf gestützt wurden die Sanierungsarbeiten geplant und ausgeschrieben.
Derzeit werden an den drei bekannten Eintragsstellen Feuerlöschübungsbecken, Feuerwache Nord des Flughafens und „Unfallstelle Atlas Air“ hydraulische Abfangmaßnahmen realisiert. Als erstes wird die Anlage am Feuerlöschübungsbecken Anfang November 2015 in Betrieb gehen. Anfang 2016 werden dann zwei weitere Anlagen in Betrieb genommen. Dadurch ist gewährleistet, dass kein verunreinigtes Grundwasser vom Flughafengelände abströmen kann. Die möglichen Verfahren zur Sanierung der Eintragsstellen selbst werden im Rahmen der laufenden Sanierungsuntersuchung ermittelt.
Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich keine konkreten Angaben über die Kosten machen. Die anfallenden Sanierungskosten sind vom Flughafen Düsseldorf zu tragen.
Mit der Bearbeitung dieser PFT-Verunreinigung ist die Stadt Düsseldorf bundesweit führend. Die Stadt hat über den Städtetag einen interkommunalen Erfahrungsaustausch initiiert.“
(Text und Fotos Jo Achim Geschke)