Gesundheit

Runder Tisch zu psychischen Problemen bei Schwangerschaft und Geburt

Runder Tisch zu psychischen Problemen bei Schwangerschaft und Geburt /Foto © freestocks, unsplash

Runder Tisch zu psychischen Problemen bei Schwangerschaft und Geburt /Foto © freestocks, unsplash

Versorgungslücken für psychisch belastete (werdende) Mütter schließen, bestehende Ressourcen mobilisieren und das Bild der "allzeit glücklichen Mutter" weiter enttabuisieren: Um diese Ziele perspektivisch zu erreichen, haben sich verschiedene Akteurinnen und Akteure das erste Mal zu einem Runden Tisch getroffen. Die Teilnehmer des neuen Netzwerks – darunter Sozialpädagogen, Hebammen, Ärzte, Psychologen sowie Sozialarbeiter – sind aus den Bereichen Klinik, Praxis und Beratungsstellen. Initiiert wurde der Runde Tisch von der Schwangerenberatung und der Sozialpädiatrie des Gesundheitsamtes.

Psychische Krisen während der Schwangerschaft und nach der Geburt kommen relativ häufig vor, sind aber immer noch ein Tabuthema. Rund 10 bis 15 Prozent aller Mütter leiden laut Aussage der Deutschen Depressionshilfe an einer postpartalen Depression. Aus Scham oder mangelnder Sensibilisierung wird diese häufig erst spät thematisiert oder erkannt und droht zu chronifizieren. Angesichts der hohen Betroffenenzahl, der bisher begrenzten Hilfs- und Therapiemöglichkeiten sowie aufgrund des steigenden Interesses an einem entsprechenden Austausch entstand die Idee zur Gründung eines neuen Netzwerks.

Das erste Netzwerktreffen legte dabei den Grundstein für eine stärkere Zusammenarbeit und interdisziplinäre Vernetzung zwischen Institutionen und Fachkräften, die Schwangere und junge Mütter begleiten. Die Initiatorinnen und Initiatoren sowie die beteiligten Akteurinnen und Akteure erhoffen sich dadurch, die Versorgungsstrukturen für (werdende) Mütter mit psychischen Belastungen oder Erkrankungen in Düsseldorf langfristig auszubauen, damit die Betroffenen und ihre Kinder frühzeitige und passgenaue Unterstützung erhalten können.

Als Ergebnis des ersten Netzwerktreffens sind die vermehrte Sensibilisierung von Fachkräften für das Thema und die Behandlungsmöglichkeiten sowie die Zusammenstellung einer Übersicht zu allen Angeboten der Netzwerkpartnerinnen und -partner zu nennen.

Kontakt zur Schwangerenberatungsstelle

Betroffene Frauen können sich bei der Schwangerenberatungsstelle des Gesundheitsamts mitsamt speziellem Beratungsangebot in Bezug auf psychische Belastungen während der Schwangerschaft und nach der Geburt wenden. Die offenen Sprechzeiten hierfür sind montags von 10 bis 12 Uhr. Weitere Termine sind nach Vereinbarung möglich.

Die Beratungsstelle für Schwangere und Schwangerschaftskonflikte ist telefonisch unter der Rufnummer 0211-8992664 sowie per E-Mail an schwangerschaftskonfliktberatung@duesseldorf.de erreichbar. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Gesundheitsamtes zu finden unter www.duesseldorf.de/schwangerschaftsberatung.