Menschen auf der ganzen Welt schreiben Briefe als Appelle an Regierungsstellen, und fordern die Einhaltung der Menschenrechte für Inhaftierte, die in teils lebensbedrohlicher Not sind. Bei dem diesjährigen Briefmarathon werden rund zweieinhalb Millionen Briefe, Faxe, E-mails, Tweets und SMS aus weit über 100 Ländern erwartet.
Amnesty Deutschland setzt sich in diesem Jahr für fünf besonders schwerwiegende Einzelfälle ein. Beispielsweise für Moses Akatugba aus Nigeria, der als jugendliches Kind wegen angeblichen Diebstahls von Handys verhaftet und zum Tode verurteilt wurde. Moses wird sterben, wenn die nigerianische Regierung nicht gestoppt werden kann. Oder der Fall des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawai, der wegen der Gründung seiner Webseite u.a. zu zehn Jahren Haft und zu Folter durch 1000 Peitschenhiebe verurteilt wurde. Die Briefe des Briefmarathons sollen diesen Menschen in Not helfen: . Ein einzelner Brief kann ungelesen weggelegt werden. Doch Tausende, die auf die Einhaltung der Menschenrechte pochen, sind für Regierungen und Justizbehörden schwer zu ignorieren. Rund ein Drittel der Amnesty-Aktionen führen zu konkreten Erfolgen wie Freilassungen oder Haftverbesserungen.
Das Düsseldorfer Leo-Statz-Berufskolleg in Unterbilk beteiligt sich an dem Briefmarathon mit einer großen Schulaktion am 10. Dezember. Die Initiative stammt von einer freiwilligen Schülergruppe, die die Aktion organisiert, und Hilfe von Studienrätin Jehan Abushihab erhält, zugleich Jugendreferentin von Amnesty International in Düsseldorf.
Jede Klasse verbringt am besagten „Tag der Menschenrechte“ eine Schulstunde in der Aula. Doch es ist keine gewöhnliche Schulstunde, es sind 45 Minuten, die im Zeichen der Menschenrechte stehen. Die Schüler erfahren hier alles über Menschrechte und das Unrecht, das Menschen weltweit widerfährt. Darüber hinaus engagieren sich die Schüler direkt, indem sie Briefe innerhalb des Amnesty Briefmarathons schreiben. So setzen sich die Schüler, auf eigene Initiative, für Menschen in Gefahr ein, die sie noch nie gesehen haben. Die Idee dieser Schüleraktion liegt darin zu zeigen, dass sich jeder aktiv für Menschenrechte und für seine Mitmenschen einsetzen kann.
Am frühen Abend (17:00 Uhr) geht die Schülerinitiative schließlich zum Tritonenbrunnen auf der Königsallee, um ein weiteres, öffentliches Zeichen zu setzen. Mit Laternen und Fackeln beteiligen sie sich an der besinnlichen Mahnwache von Amnesty International Düsseldorf, die am „Tag der Menschenrechte“ an das zentrale Gut der Menschrechte erinnern möchte.