Gegen 1 Uhr nach rund fünf Stunden waren noch 240 Einsatzkräfte zur Bewältigung von rund 420 Schadensmeldungen im Einsatz. Es gibt es keine Verletzten, die unwetterbedingt zu Schaden gekommen sind. Freiwillige und Berufsfeuerwehr waren die ganze Nacht hindurch weiter an den zahlreichen Einsatzstellen tätig. Seit 23 Uhr waren Feuerwehrleute zur Anger beordert: Der Pegelstand steigt und es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass in der Nacht noch Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssten.
Die meisten Schadensorte fanden sich im Abschnitt Süd, dort zählt der Einsatztikker derzeit 329 Schadensstellen. Allein in diesem Einsatzbereich sind 30 Feuerwehrfahrzeuge mit ihrer Besatzung tätig. Abschnitt Ost (28 Schadensstellen) und auch Abschnitt Mitte (32 Schadensstellen) sind hingegen mit deutlich weniger Einsätzen beschäftigt. Die Feuerwehrleute sind dort mit Schmutzwasserpumpen und zusätzlichem Equipment dabei Keller sowie Straßenunterführungen leer zu pumpen und Abläufe von Laub und Unrat zu befreien. Auch steht das Regenwasser in Aufzugsschächten, Tiefgaragen - dort dauern die Einsätze teils sehr lange.
Ein Schwerpunkt lag im Ziegeleiweg, Wersten. In Höhe des Südparks sind in der Nacht 15 Schadenstellen, an denen das Wasser durch Öffnungen und teilweise auch Risse in die Häuser hineinläuft. Mehrere Feuerwehreinheiten sind seit Stunden dort gebunden, um das einströmende Wasser heraus zu pumpen und so größeren Schaden zu verhindern.
Um 22:05 alarmierten Anwohner die Feuerwehr, dass im Seeheimer Weg zwei Kellerwohnungen unter Wasser stünden, in denen vermutlich noch Personen in Gefahr wären. Der Löschzug Werstener Feld war wenige Minuten später bereits vor Ort, durchsuchte beide Wohnungen und konnte schnell Entwarnung geben. Die Wohnungen standen 80 Zentimeter unter Wasser - es waren aber keine Personen in den Wohneinheiten in Gefahr. Die Feuerwehrleute pumpten das Wasser ins Freie.
Die Tunnel Uni und Wersten der Autobahn 46 standen in beiden Fahrtrichtungen unter Wasser. Da die Technikräume einen Wasserstand von 40 Zentimeter aufwiesen, konnten die eigenen, eingebauten Pumpen nicht aktiviert werden. Feuerwehrkräfte setzten Schutzwasserpumpen ein und seit 22:30 Uhr liefen die eigenen Tunnelpumpen wieder. Gegen 1 Uhr wurden beide Tunnel wieder für den Verkehr freigegeben.