Hassan, Tarek und Vissan sind aus Syrien geflohen. Tareks Kinder sind noch in Syrien, im umkämpften Aleppo. Das berichtet Hassan, syrischer Künstler, der von Hildegard Düsing-Krems (Flüchtlinge in Düsseldorf willkommen) in Gerresheim betreut wird. Tarek hat in Syrien sein Medizinstudium abgebrochen, weil er fliehen musste. Er ist inzwischen durch fünf Flüchtlingsheime weiter gereicht worden.
Hassan kam vor sieben Monaten, im Dezember 2014, nach seiner Flucht nach Deutschland. Er sollte nach drei Monaten seine Anerkennung als Flüchtling bekommen. Er war in Dortmund in der Aufnahme, dort waren hunderte Syrer, berichtet er in fleißendem Englisch. Erst in München, dann in Detmold, dann in Dortmund. Jetzt ist er in Gerresheim untergebracht. Wie das ist, wenn ein Menschen auf der Flucht ist, noch immer im Ungewissen gehalten wird, umschreibt er in zwei kennzeichnenden Sätzen: „You have to wait“, du musst warten, und „Du kannst nicht gut Deutsch lernen, wenn du unter Druck stehst, nicht stabil bist“.
Die Syrer, die bereits vor der SPD in Gerresheim von ihrem Schicksal berichtet haben, können lange mit den Landtagsabgeordneten Stefan Engstfeld (Grüne), Martin Sebastian Abel (Grüne) und der Düsseldorfer Grünen-Sprecherin und Ratsfrau Paula Elsholz reden. Sie sind unzufrieden, weil sie schon so lange auf ihre Anerkennung warten, obwohl Syrern doch schnell geholfen werden soll, wie es die Bundesregierung verkündet hat.
An Vielfalt und Toleranz knüpften auch die Kinder des interkulturellen Vereins der Awo an, die mit türkischer und kurdischer Musik und vor allem Tänzen auf der Bühne am Jröne Jung und auf der Meile der Reitallee Erwachsene und Kinder zum fröhlichen Mittanzen brachten. Und beim Projekt „Global interact“ stellten sich Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft mit ihren Zielen vor.
"Die Bürgerinnen und Bürger haben gezeigt, dass Düsseldorf zusammensteht, wenn es erforderlich ist – sei es, um die Folgen des Sturms 'Ela' zu meistern oder um für Weltoffenheit und Toleranz zu demonstrieren. So ist dieses Fest der Vielfalt auch ein Tag des Zusammenhalts – Sie haben allen Grund sich heute selbst zu feiern", so OB Geisel beim Grußwort zur Eröffnung. Superintendentin Henrike Tetz, Mitorganisatorin des Fests der Vielfalt, betonte: "Das wir hier heute zu diesem Fest zusammengekommen sind, ist ein starkes Zeichen für die Vielfalt in Düsseldorf."
Zwischen Tanzboden und dem Hofgartenpavillon boten 80 Vereine, Kirchen, Organisationen und Verbände Mitmachaktionen und Informationen sowie internationale Leckereien an. In Düsseldorf beheimatete, internationale Vereine präsentierten Musik und Tanz aus ihren Heimatländern. Die Stadtwerke Düsseldorf füllten am Wasserwagen nonstop erfrischendes Trinkwasser in die Becher, der Supporters Club Düsseldorf 2003 e.V. reichte Fortuna Brötchen, die katholische Kirche lud zum Selfie mit Papst Franziskus, die Diakonie Düsseldorf war gleich bei mehreren Angeboten Kooperationspartner, das Eine-Welt-Forum bot am Stand mit Weltkugel einige Überraschungen.
Noch bevor das "Fest der Vielfalt" von Oberbürgermeister Thomas Geisel und Superintendentin Henrike Tetz auf der Tanzboden-Bühne am Jröne Jong eröffnet wurde, schlug schon die Stunde der Sieger: Im Hofgarten-Pavillon zeichnete Oberbürgermeister Thomas Geisel um 11.30 Uhr gemeinsam mit Vox-Moderatorin Diana Eichhorn und Baumbotschafter Jens Langeneke die Mosaikschule, Margit Giese mit Dackel Cantinka sowie die Toni Düsseldorf-Schöpfer Jörn Weigel und Benjamin Rauh für ihre herausragenden Beiträge beim Kreativwettbewerbs "Mit Düsseldorf verwurzelt" aus.
Der Erlös des "Fests der Vielfalt" kommt zum Teil des Projekts "Neue Bäume für Düsseldorf" sowie den an dem Programm beteiligten Vereine zugute. Am Rande des Fest nutzten dabei noch die Düsseldorfer Geocacher-Gruppe die Gelegenheit und überreichte dem Oberbürgermeister eine Spende in Höhe von 2.000 Euro, die bei einem "Geocaching-Flashmob" am Vortag des Fests der Vielfalt gesammelt wurde. Insgesamt sind inzwischen mehr als 2,5 Millionen Euro an Spenden für die Weideraufforstung des Grüns in Düsseldorf gespendet worden.
(Text Jo Achim Geschke / und Stadt Düsseldorf)