Dem würden alle zustimmen, aber:
Viele Schulen sollen die Tests erst am Dienstag bekommen oder haben zu wenige Tests bekommen!
- An den Förderschulen sind die Tests angekommen; in der Förderschule Geistige Entwicklung ist es bei sehr vielen Schüler*innen nicht möglich sich selbst zu testen. Die Tests werden daher mit nach Hause gegeben und die Eltern führen dort den Test durch und geben den Lehrer*innen eine Rückmeldung. Zu berücksichtigen ist natürlich, dass es viele Schüler*innen gibt, die aufgrund ihres Behinderungsbildes den Test in der Nase nicht zulassen. Da gibt es nur die Lösung, dass Testteams an die Schulen kommen und die Schüler*innen in geeigneten Räumlichkeiten testen.
- Für die Grundschulen ist die ministeriell eingeforderte Beaufsichtigung der Testung
„nicht praktikabel “, wie Monika Maraun, Sprecherin der Fachgruppe Grundschule der GEW Düsseldorf sagte, denn, so Monika Maraun weiter: „Grundschüler können diese Tests nicht alleine durchführen“. Da können sich die Lehrer*innen nicht hinter eine Plexiglaswand stellen und sagen: „Dann macht mal, Kinder“, sondern sie müssten den Kindern zur Hand gehen. Man bräuchte laut Ministerium ja ohnehin keine extra Schutzkleidung für eventuell kontaminiertes Testmaterial! Was macht man mit positiv getesteten Kindern? Laut Ministerium soll man positiv getestete Kinder „diskret separieren“, die Kolleg*innen an den Grundschulen können sich nicht vorstellen, dass das durchführbar ist. Erforderlich ist eine Planung mit klarem Blick auf die Praxis. - An den meisten Gymnasien und Berufskollegs bekamen vorige Woche die Kolleg*innen von der Schulleitung die Anweisung, die Durchführung der Tests zu „begleiten.“ Der dazu absolut notwendige Schutz, also Handschuhe für Lehrkräfte, Flächendesinfektionsmittel, FFP2 Masken wegen der Aerosole, die bei der Testung frei werden, müssen die Lehrkräfte teilweise selbst organisieren; teilweise gab es für die Kolleg*innen, die die bisherige Testung beaufsichtigt haben, Handschuhe und extra Müllbeutel für‘s Entsorgen, das war’s denn auch!
- Was tun mit positiv Getesteten? Räume, um die positiv getesteten Schüler*innen separat zu betreuen, existieren nicht! Die Maßgabe des Ministeriums, dass von diesen Schülern nicht der ÖPNV benutzt werden darf und die Eltern ihre Kinder abholen sollen, ist in mehrfacher Hinsicht ein Witz: viele Eltern haben kein Auto und/oder sind nicht erreichbar, die Schülerinnen und Schüler der Berufskollegs kommen aus dem gesamten Umland
- Anleitungen: sind nach Rückmeldungen teilweise fehlerhaft!
Mit der Schulmail vom 15.4., die Vorgaben für die "Selbsttests" der Schüler*innen und die "Beteiligung" der Lehrkräfte an diesen "Selbsttests" enthielt, hat das Schulministerium erneut unsäglich agiert und Inkompetenz gezeigt. „Es kann nicht die Aufgabe der Kolleg*innen sein, Testungen im medizinischen Bereich zu beaufsichtigen und sicherzustellen, so die Vorsitzende der GEW NRW Maike Finnern in einen Offenen Brief an Ministerin Gebauer. Stattdessen wäre es sinnvoll, wenn Schüler*innen die Tests zuhause vor Schulbeginn durchführen, möglicherweise mit elterlicher Hilfe. Alternativ könnten mobile Teams eingesetzt werden.“
Um klarzustellen: Die Kolleg*innen an den Düsseldorfer Schulen sind nicht gegen die Tests, sondern nur gegen die unverantwortliche Art und Weise der Durchführung seitens des Schulministeriums! Es erhöht die Sicherheit in den Schulen nicht, wenn bei einem wochenweisen Wechselmodell die Schülerinnen und Schüler mit einem Test quasi in die Ferien verabschiedet werden. Die Hektik des Schulministeriums ist mal wieder nicht nachvollziehbar.
Die Kolleg*innen erwarten, dass nach den Osterferien eine Planung und eine Strategie für die verlässliche Durchführung des Unterrichts auf den Tisch kommt.
Note 5 Minus– ein Anstandspunkt aus Düsseldorf für die Bemühungen des Schulministeriums um eine „Teststrategie“!
Dr. Sylvia Burkert, Gabriella Lorusso, Leitungsteam GEW Stadtverband Düsseldorf