"Das Einsatzjahr 2021 hat gezeigt, wie vielfältig die aktuellen Anforderungen an die Feuerwehr sind: Neben den klassischen Brandeinsätzen und dem Rettungsdienst stellte insbesondere die Bewältigung der Corona-Pandemie eine wichtige Aufgabe dar, ebenso wie die Beseitigung der Folgen des Starkregen- und Hochwasserereignisses 'Bernd'. Ich danke allen Einsatzkräften für ihr großes Engagement und ihre Bereitschaft, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen", sagt Feuerwehrdezernent Christian Zaum über die Arbeit der Einsatzkräfte bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes.
Zu den Zahlen: Von 152.880 (2020: 143.336) Alarmierungen entfielen 138.247 (2020: 129.999) auf den Bereich Rettungsdienst. Darunter befanden sich 91.409 (2020: 81.778) Fahrten zu Notfallpatienten, bei denen bei 19.513 (2020: 18.132) der Notarzt Hilfe leistete. Die Alarmierungen im Rettungsdienst sind somit um rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und haben in etwa das Niveau vor der Coronakrise erreicht. Die Zahl der Krankentransporte fiel dabei leicht auf 46.838 (2020: 48.221) Krankenfahrten.
„Auch im Jahr 2021 engagierten sich die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr zu vielen Themen der Pandemie. So war uns die Unterstützung der Impfkampagne sehr wichtig. Im Rettungsdienst sind die Einsatzzahlen wieder auf das Niveau von vor der Pandemie angestiegen. Wir müssen uns diese Steigerungen genau ansehen und zukunftssichere Ideen für unseren Rettungsdienst entwickeln. Die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr wird stark durch das persönliche Engagement der ehrenamtlichen und hauptberuflichen Einsatzkräfte geprägt. Die gemeinschaftliche Hilfe nach dem Unwetter im Juli des vergangenen Jahres ist mir besonders in Erinnerung. Die Aufarbeitung dieser Ereignisse beschäftigt uns bis heute", fasst Feuerwehrchef David von der Lieth das Berichtsjahr zusammen.
Der Einsatzleitrechner dokumentiert für den Bereich Feuerwehr 14.633 (2020: 13.337) Alarmierungen, davon 3.796 (2020: 3.904) Brandeinsätze.
Die weiteren Zahlen im Detail
Alarmierungen
Gesamt: 152.880 (2020: 143.336)
Feuerwehr: 14.633 (2020: 13.337)
Brandeinsätze
Insgesamt: 3.796 (2020: 3.904)
darunter
Großbrände: 22 (2020: 18)
Wohnungsbrände: 1.436 (2020: 1.320)
Heimrauchmelder: 615 (2020: 606)
Vegetationsbrände: 93 (2020: 141)
Fahrzeugbrände: 121 (2020: 25)
Überörtliche Hilfe: 3 (2020: 2)
Technische Hilfeleistung
Insgesamt: 7.741 (2020: 6.493)
darunter
Verkehrsunfälle: 121 (2020: 111)
Menschen in Notlagen: 2.155 (2020: 1.878)
Tiere in Notlagen: 2.084 (2020: 1.920)
Wasser- /Sturmschäden: 3.394 (2020: 1.043)
Sonstige Einsätze
Unterstützung Rettungsdienst/
Krankentransport: 2.530 (2020: 2.371)
Sonstige Einsätze: 566 (2020: 569)
Rettungsdienst
Insgesamt: 138.247 (2020: 129.999)
davon
Krankentransport: 46.838 (2020: 48.221)
Notfälle: 91.409 (2020: 81.778)
darunter
Notfälle mit Notärztin/Notarzt: 19.513 (2020: 18.132)
Intensivverlegungen: 6.181 (2020: 5.292)
Infektionstransporte: 10.646 (2020: 15.221)
Die Disponenten der Leitstelle nahmen 2021 insgesamt 395.998 (2020: 343.027) Telefonanrufe entgegen. Darunter 185.771 (2020: 180.344) Notrufe, die über die Notrufnummer 112 eingingen. Ein Anrufender musste im Durchschnitt rund 7,5 Sekunden (2020: 6,0 Sekunden) warten, bis ein Disponent frei war und das Gespräch annehmen konnte. Im Jahresdurchschnitt bearbeiteten die Feuerwehrmitarbeitenden alle 3,4 Minuten (2020: 3,6 Minuten) einen Einsatz in der Leitstelle.
Jeden Tag leisten 181 Einsatzkräfte ihren Dienst für die Menschen in der Stadt. Tagesabhängig kommen bis zu 66 weitere Einsatzkräfte der Partner im Rettungsdienst sowie Notärzte dazu, um schnelle Hilfe zu leisten. Im Amt 37, das die Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz zusammenfasst, arbeiten 1.082 (2020: 1.043) Mitarbeitende, davon 53 (2020: 45) Frauen. Bei den zehn Freiwilligen Feuerwehren gibt es 372 (2020: 367) aktive Mitglieder, davon 42 (2020: 37) Frauen.
Hintergrund Sturmtief "Bernd"
Am 14. Juli zog das Sturmtief "Bernd" mit ergiebigen und teils unwetterartigen Regenfällen über die Landeshauptstadt und sorgt mit über 1.900 Einsatzstellen zu einer mehrere Tage anhaltenden Einsatzlage für die Feuerwehr Düsseldorf. Bereits in kürzester Zeit meldeten die Bürgerinnen und Bürger über die Notrufnummer 112 vollgelaufene Keller, Tiefgaragen und hohe Pegelstände an den innerstädtischen Gewässern wie Düssel, Anger und Kittelbach. Zur Abarbeitung der Einsatzmeldungen waren in Spitzenzeiten bis zu 500 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr und den Hilfsorganisationen sowie des THW und der DLRG im Stadtgebiet unterwegs. Bei anhaltend steigendem Pegel schützte die Feuerwehr Düsseldorf einen rund 700 Meter langen Düsselabschnitt entlang der Zweibrückenstraße mit zusätzlichen rund 25.000 Sandsäcken, die die Einsatzkräfte vor Ort zu einem Damm verbauten. Im Laufe des Mittwochs entwickelte sich der Pegel der Düssel zu einem Jahrtausendhochwasser und verzeichnete in der Spitze einen Pegel von über drei Metern. Hier konnte der zusätzliche errichtete Damm den Wassermassen nicht standhalten, sodass die Düssel im Laufe des Mittwochs über die Ufer trat. Vorsorglich informierte die Feuerwehr Düsseldorf bereits am Vortag die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer zu dem bevorstehenden Unwetter. Zusätzlich zu diesen Informationen entschied sich der Krisenstab bereits am Mittwochmittag, den stark gefährdeten Bereich der Ostparksiedlung vorsorglich zu evakuieren. Im Bereich Vennhausen wurde ein Anwohner in seiner Souterrainwohnung von den eindringenden Wassermassen überrascht, sodass der 57-Jährige seine Wohnung im Untergeschoss nicht mehr rechtzeitig verlassen konnte. Als die ersten Einsatzkräfte an der gemeldeten Adresse eintrafen, war die Wohnung bereits bis zum Erdgeschoss überschwemmt. Neben der Wohnung des Toten waren weitere 40 Keller auf der Straße betroffen, die alle bis zur Geschossdecke mit Wasser vollgelaufen waren, sodass die Wassermassen auch mehrere zentimeterhoch auf der Straße standen. Hier arbeitete die Feuerwehr Düsseldorf unter Hochdruck mit mehreren Hochleistungspumpen - darunter eine Spezialpumpe, die rund 7.000 Liter in der Minute fördern kann - daran, die Wassermassen schnellstmöglich zu entfernen. Trotz der intensivsten Bemühungen der Einsatzkräfte konnte der 57-jährige Bewohner nur noch tot geborgen werden.