Die Lücke im Baum
Jeder Mensch, den wir lieben, hinterlässt eine schmerzliche Lücke, wenn er stirbt. Wie unfassbar groß die Lücke ist, wenn ein Kind stirbt, können sich alle Eltern, und nicht nur sie, vorstellen. Dietrich Bonhoeffer hat dafür ein Ritual geschaffen. Seine Eltern haben 1918, als der älteste Sohn im Krieg gefallen ist, einen Zweig aus ihrem Tannenbaum geschnitten und ihn auf das Grab ihres Kindes gelegt.
Die Lücke im Baum als Symbol für: „Du fehlst“.
Diese Lücke erleben die verwaisten Eltern jedes Jahr besonders intensiv um die Weihnachtszeit. Mit einer Kerze und zwei Postkarten als kleine Geste möchten die betroffenen Eltern, die bei der Aktion am 30. November dabei sind, mitten auf dem Weihnachtsmarkt am Düsseldorfer Rathaus darauf aufmerksam machen, wie wichtig dieser Tag für die Familien ist.
Das Ritual
Die „Compassionate Friends“ haben mit dem „worldwide candeling“ dieses Ritual in den 90-er Jahren ins Leben gerufen. So stellen jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember um 19 Uhr überall auf der Welt die Familien brennende Kerzen in die Fenster, um an ihre verstorbenen Kinder zu erinnern. Jedes Licht- und das ist tröstlich – steht für das Wissen, dass ihre Kinder die Welt erhellt haben. Und es steht für die Hoffnung, dass die Trauer das Leben der Zugehörigen nicht für immer dunkel bleiben lässt. So leuchten die Lichter 24 Stunden rund um die Welt durch alle Zeitzonen.