„Düsseldorf als attraktive Stadt ist ein Magnet für die Menschen,“ erläutert Jörg Schnorrenbeger, Vorsitzender des RDM. Allein 11.000 neue Arbeitsplätze seien im vorigen Jahr in der Stadt geschaffen worden. Da kann der Wohnungsbau kaum nachkommen. Zumal schlicht die Grundstücke fehlen.
In der Vergangenheit wurden zu wenig geförderte Wohnungen gebaut, sagt auch Schnorrenberger, erinnert aber auch daran, dass gut die Hälfte aller Düsseldorfer Haushalte wegen ihres Einkommens ein Anrecht auf eine „Sozialwohnung“ haben ( Einkommensgrenze Singles ca 2400 € brutto, Paare ca 3400 € brutto). Die Grundstückspreise sind allerdings sehr stark gestiegen, dazu kämen wegen der großen Nachfrage enorm gestiegene Handwerkerkosten, Schnorrenberger nannte einen Fall von 40 Prozent.
Obwohl es ein Wohnungskonzept der Stadt gibt, und seit 2015 auch die Städtische Wohnungsgesellschaft SWD Wohnungen bauen kann, gibt es immer noch zu wenig Sozialwohnungen. Aufholen ist immer schwieriger als rechtzeitig zu starten – das wäre in Düsseldorf aber schon in den 90er Jahren nötig gewesen.
Kleinere Wohnungen mit ein bis zwei Zimmern etwa für Studierende sind nach Minuten von den Maklern vergeben, „Da müssen die Kollegen nach zehn Minuten das Telefon abschalten“, beschreibt das Makler Schnorrenberger. Und größere Einheiten für Familien seien gefragt, es gäbe aber kaum welche auf dem Markt.
Für eine freie Wohnung im Bestand von 3 Zimmern mit 75 Quadratmetern sind die Mieten bei Neuvermietung in mittleren Lagen von 9,50 € auf 10 € gestiegen (plus 5 %), in guten Lagen von 11,50 auf 12,50 € / m², so das Ergebnis der über 100 befragten Makler im RDM.
Beim Bezug von Neubauten (gleiche Wohnungsgröße) müssen bei frei finanzierten Objekten bereits in mittleren Lagen 12,20 € /m² bezahlt werden, in guten Lagen 14,20 € Kaltmiete pro m².
In sehr guten Lagen (etwa Niederkassel, Grüngürtel) ist die Obergrenzen erreicht, wer zwischen 13,50 und 15 Euro bezahlen kann, kauft sich eher eine Eigentumswohnung, so RDM-Vorstandsmitglied Jan Klüssendorff. Die Obergrenze bei sehr teuren Mieten ist erreicht, in diesem Segment fallen eher die Preise.
Im Umland allerdings sind die Mietpreise angezogen. In Krefeld etwa sind die Mieten (75 m², kalt) in mittleren Lagen um 9 % gestiegen, in Mönchengladbach um 6 , in Ratingen um 3 bis 6 je nach Lage. In Ratingen müssen in guten Lagen 10,40 / m² gerechnet werden, in mittleren Lagen 8,60 €/ m². Was allerdings immer noch billiger ist als in Düsseldorf in mittleren Lagen ( 10 Euro /m²).
Eigentumswohnungen
Die Preise für Eigentumswohnungen haben sich in zehn Jahren laut RDM verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise pro Quadratmeter (bezugsfrei, 75 m², 3 Zimmer) um etwa 3 – 4 Prozent, in Mönchengladbach dagegen um 9 %, in Ratingen um 6 , in Viersen und Mettmann um 8 bzw. 7 %. In Düsseldorf müssen in mittlerern Lagen 2950 Euro / m² bezahlt werden, in guten Lagen 3900 €, in sehr guten Lagen 5000 € / m². Selbst in einfachen Lagen sind noch knapp 2000 €/ m² fällig. Die meisten Wohnungen würden allerdings von Kapitalanleger gekauft.
Es gibt etliche Neubaugebiete, etwa an der Kettwiger-/ Ecke Erkrather Straße. Dort waren, so Schnorrenberger, alle Eigentumswohnungen nach wenigen Monaten verkauft.
Die Preise für freistehende, gebrauchte Einfamilienhäuser inklusive Garage und Grundstück liegen in Düsseldorf bei 580.000 € (mittlere Lage) und 850.000 € in guten Lagen.
Laut RDM kosten Baugrundstücke für Mehrfamilienhäuser in guter Lage 1400 Euro / m², das sind 8 % mehr als im Vorjahr (Stand Januar 2019).
(Text Jo Achim Geschke)