Erstmals kann mit dem Projekt "Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf - KoMoD" der automatisierte und vernetzte Straßenverkehr live auf Autobahnen und gleichzeitig im innerstädtischen Betrieb getestet werden. Auf der 20 Kilometer langen Teststrecke mit Streckenabschnitten der Autobahnen A57 (ab A 44) und A52, am Heerdter Dreieck, im Rheinalleetunnel, auf der Rheinkniebrücke, im Stadtteil Friedrichstadt ( mit Ampelschaltungen) und am Vodafone-Parkhaus können so zahlreiche Szenarien erprobt werden, in denen Autos mit der jeweiligen Verkehrsinfrastruktur (Ampeln, Schilder etc.) kommunizieren.
Acht Testfahrzeuge, darunter ein Linienbus der Rheinbahn, sowie sieben Fahrräder mit "Grüner-Welle-App" wurden bei der Vorstellung des Testprojektes präsentiert. Das Projekt "KoMoD - Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf" ist Teil des Förderprogramms "Automatisierung und Vernetzung im Straßenverkehr" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Das Gesamtprojektvolumen beläuft sich auf 14,8 Millionen Euro, bei einem Fördervolumen von neun Millionen Euro.
Unter Federführung der Landeshauptstadt Düsseldorf arbeiten das Land (vertreten durch Straßen.NRW), diverse Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen im Projekt "KoMoD" gemeinsam am Straßenverkehr der Zukunft.
Im Juni wurde der interne Testbetrieb aufgenommen. Die Fahrzeuge fahren auf Basis des Informationsaustauschs teilautomatisiert auf der Teststrecke. Dabei werden die Fahrer durch die Informationen der Verkehrsinfrastruktur unterstützt.
Bei der Fahrt im Testfeld erhalten die Versuchsfahrzeuge Informationen über Verkehrsfluss und Ameplschaltungen, Unfälle oder Sperrungen digital für eine Verarbeitung in der Fajrezug-Software. Empfehlungen für Alternativrouten und Informationen zu freien Parkplätzen setzt das Navigationssystem um. Zulässige Höchstgeschwindigkeiten und Warnhinweise (etwa zu Baustellen und Sperrungen) der Verkehrsbeeinflussungsanlagen auf der A57 und im Rheinalleetunnel wie auch die innerstädtischen Ampelprognosen werden zur Längssteuerung (Bremsen und Beschleunigen) der Fahrzeuge verwendet. Die Fahrzeuge dienen zudem als mobile Sensoren, die Gefahrensituationen, Unfälle und Störungen im Testfeld erkennen, um diese an die Fahrer und die gesamte digitale Infrastruktur zu kommunizieren.
Auch beim ÖPNV
Auch der ÖPNV, die Rheinbahn, ist eingebunden: An den städtischen Ampeln werden neue Beschleunigungsverfahren getestet. Auf dem Programm steht zudem die Weiterentwicklung der fahrzeugbasierten Verkehrserfassung, wie Fußgängererkennung oder Abstandswarnung. Im Vodafone-Parkhaus wird einem Testfahrzeug in Abhängigkeit von der aktuellen Belegungssituation ein Parkplatz zugewiesen, das Fahrzeug fährt daraufhin selbständig zu diesem Parkplatz und parkt vollautomatisiert ein und auch wieder aus.
2019 soll die Teststrecke mit der Kommunikationsinfrastruktur auch für Dritte geöffnet werden. Aktuelle Informationen zu den neuesten Aktivitäten auf dem Testfeld sind im Internet unter www.komod-testfeld.org verfügbar.
OB Thomas Geisel betonte: "Mit dem Projekt KoMoD wird in Düsseldorf an der Mobilität der Zukunft gearbeitet. Das automatisierte Lenken, Abbremsen und Beschleunigen des Fahrzeugs bedeutet nicht nur mehr Komfort für den Fahrer. Es kann auch entscheidende Impulse liefern, den Verkehrsfluss und damit die Verkehrssituation in den Städten zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen. Damit passt die Teststrecke bestens zu unserer 'Smart Mobility Initiative'. Die Landeshauptstadt Düsseldorf bietet für diese Tests mit ihrer Infrastruktur und mit ihrer modernen Verkehrs- und Tunnelleitzentrale, hervorragende Bedingungen."
"Dieses Experimentierfeld trifft auf eine lange Tradition moderner und innovativer Verkehrsleittechnik! Düsseldorf ist hier seit mehr als 20 Jahren innovativ und vernetzt unterwegs", erklärte Beigeordnete Cornelia Zuschke.