Die historischen Gaslaternen in einigen Straßen Düsseldorfs, die über viele Jahrzehnte hinweg das Stadtbild prägten, könnten bald der Vergangenheit angehören. Die "Initiative Düsseldorfer Gaslicht" hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein der Bürger für den Erhalt der geschichtsträchtigen Beleuchtung zu schärfen. In einem Aufruf betont sie die möglichen Konsequenzen, sollte der Plan zur Demontage der Gaslaternen in die Tat umgesetzt werden.
"Wir können Bürgerinnen und Bürgern nur raten, ihr ehrenamtliches Engagement nicht für vorgebliche Bürgerbeteiligungen zu verschwenden. Die Ergebnisse werden von den meisten Ratsmitgliedern sowieso beiseite gewischt, wenn sie ihnen nicht passen," erklärt Carolyn Eickelkamp von der "Initiative Düsseldorfer Gaslicht" in Bezug auf die aktuelle Entwicklung. Sie stellt fest, dass es keine wirklich relevanten neuen Fakten gibt, die die Kehrtwende im Stadtrat rechtfertigen würden.
Die Bürgerinnen und Bürger sehen sich nach Ansicht der Initiative einer doppelten Täuschung gegenüber
Zum einen werde der Abbau der Gaslaternen mit zweifelhaften Argumenten gerechtfertigt. Zum anderen werde versprochen, Nachbauten zu installieren, die das Erscheinungsbild der Gaslaternen imitieren sollen. Allerdings seien diese Nachbauten weitaus teurer als von der Stadtverwaltung dargestellt. Die Initiative stellt fest, dass es bisher keine funktionstüchtigen Nachbauten gibt und diese in Kleinserien hergestellt werden müssten.
Die Stadtverwaltung gibt an, dass ein Mix aus verschiedenen Leuchtentypen, einschließlich der Nachbauten, etwa 6.000 Euro pro Leuchte kosten würde. Jedoch belaufen sich die aktuellen Kosten für einfache "technische" LED-Leuchten bereits auf 7.400 Euro pro Stück, jedenfalls laut Beschluss der Bezirksvertretung 2 für das Areal rund um die Rosmarinstraße. Die Initiative berichtet, dass die Verwaltung keine überzeugende Erklärung für die Kostensteigerung liefern konnte. Die realistischen Kosten für hochwertige Nachbauten der fünf verschiedenen Gaslaternentypen schätzt die Initiative zudem auf fast 10.000 Euro pro Stück.
Dies würde zu Gesamtkosten von 130 bis 150 Millionen Euro für den Abbau der bestehenden Gaslaternen führen.
"Die zusätzlichen Kosten müssten dann vom Rat genehmigt werden und könnten bis zu 65 Prozent von den Anwohnern getragen werden," erklärte Dr. Werner Fliescher von Haus und Grund.
"Diese teuren Nachbauten würden höchstens in exklusiven Vierteln wie Oberkassel und der Carlstadt installiert werden. Die meisten Wohnviertel müssten sich mit hässlichen Standard-LED-Leuchten begnügen," sagte Wolfgang Rolshoven von den Jonges. "Düsseldorf wird in dieser Hinsicht zu einer beliebigen Stadt, die ihr besonderes Flair verliert.”
Die Ratsfraktionen begründen ihre geplante Entscheidung mit Blick auf die CO₂-Reduktion. Die Initiative betont jedoch, dass es effizientere Möglichkeiten gibt, die CO₂-Emissionen zu reduzieren, als die Gaslaternen abzubauen.
"Wir könnten einfach die von der Verwaltung überhöhten Erhaltungskosten der Gaslaternen auf ein angemessenes Maß reduzieren und das eingesparte Geld in Photovoltaik investieren. Das würde anderthalb Mal mehr CO₂-Einsparung bringen als der Abbau der Laternen. Und dies würde auch schneller wirksam sein," erklärte Lutz Cleffmann.
Die Initiative, die Düsseldorfer Jonges, AGD und Haus und Grund appellieren an die Ratsmitglieder, ihre Position zu überdenken und sich am kommenden Donnerstag nicht gegen den ausdrücklichen Willen vieler Bürgerinnen und Bürger zu stellen.
Innerhalb weniger Tage wurden bereits über 3.000 Stimmen für den Erhalt der Gaslaternen gesammelt.
Diese Meinungsäußerungen zu ignorieren und lediglich symbolische Politik zu verfolgen, sei laut den Appellierenden ein Skandal. Die Zukunft der Gaslaternen wird in der Stadtratssitzung am Donnerstag, dem 7. September 2023, endgültig entschieden. Politiker haben die Verantwortung über das Schicksal dieser historischen Symbole inne. Zwischen den verschiedenen Fraktionen wurde eine gemeinsame Entscheidung erarbeitet – und diese birgt weitreichende Folgen.
Demontage der Gaslaternen: Potenzielle Auswirkungen auf Klima- und Denkmalschutz in Düsseldorf
Die "Initiative Düsseldorfer Gaslicht" warnt vor den potenziellen Folgen, die mit der geplanten Demontage der Gaslaternen einhergehen. In einer Informationsveranstaltung präsentiert die Initiative wirtschaftliche Berechnungen, die verdeutlichen, dass der Abbau der Gaslaternen kostspielig ist und den Beitrag zum Klimaschutz nur begrenzt erhöhen würde.
Der Verzicht auf eine Tonne CO₂-Emission durch die Demontage der Gaslaternen würde etwa 8.500 Euro kosten, während eine Investition in Photovoltaik das gleiche Ergebnis mit nur rund 1.900 Euro erzielen könnte.