Umgehung des gesetzlichen Mindestlohns, überhöhte Lohnabzüge, überlange Arbeitszeiten oder unrechtmäßige Kündigungen sind auch auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt leider immer wieder Realität. Die Entwicklungen in der Fleischindustrie vor einigen Jahren haben dringenden Handlungsbedarf offenbart, der inzwischen in Gesetzesverbesserungen mündete. Doch auch in weiteren Branchen, wie beispielsweise in der Paket- oder Reinigungsbranche, arbeiten Menschen stellenweise unter schlechten Arbeitsbedingungen.
Mit dem landesweiten Beratungsangebot für prekär Beschäftigte und Menschen in ausbeuterischer Beschäftigung stellt das MAGS Unterstützungsangebote für diejenigen bereit, die ihre Rechte nicht kennen oder sich nicht selbst nicht zu helfen wissen.
„Die meisten Arbeitgeber behandeln ihre Beschäftigten fair und gerecht. Aber an diejenigen, die dies nicht tun, wollen wir gerade am Tag der menschenwürdigen Arbeit das klare Signal senden: Wir stellen uns schlechten und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen entgegen. Deswegen freue ich mich über die zahlreichen Aktivitäten in den Regionen, die die Beratungsstellen Arbeit und die Beratungsprojekte initiiert haben und begleiten. Menschengerechte Arbeitsbedingungen fördern ein faires Miteinander sowie einen fairen Wettbewerb und sind ein zentrales Element der sozialen Marktwirtschaft“, sagt NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann.
Der Welttag für menschenwürdige Arbeit wird jährlich am 7. Oktober begangen. Er geht auf eine Initiative des Internationalen Gewerkschaftsbunds im Jahr 2008 zurück. Organisationen weltweit setzen an diesem Tag ein Zeichen gegen prekäre Beschäftigung und für bessere Arbeitsbedingungen. Ihn nehmen die Beratungsstellen für Arbeit und die Beratungsprojekte gemeinsam mit dem MAGS zum Anlass, um auf ihre Angebote aufmerksam zu machen.
So auch die Beratungsstelle Arbeit in Düsseldorf, eine Einrichtung der Zukunftswerkstatt Düsseldorf. Ab Oktober gibt es hier mit dem „Arbeitsplatz-Check“ ein ganz neues Angebot. Betroffene können ihren Arbeitsvertrag prüfen lassen und sich über ihre Arbeitsrechte in Deutschland informieren.
„Wir möchten den Menschen die Möglichkeit geben, sich umfassend und fachkundig beraten zu lassen. Unser Ziel ist es, durch fundierte Informationen eine positive Veränderung in ihrem Berufsleben zu bewirken“, sagt Torsten Kerner, Mitarbeiter der Beratungsstelle Arbeit in Düsseldorf.
Der „Arbeitsplatz-Check“ ist immer mittwochs im Zeitraum von 16:00 bis 18:00 Uhr möglich. Termine kann man online buchen unter: https://www.terminland.de/azd/.
Darüber organisiert die Beratungsstelle Arbeit im i-Punkt Arbeit in Düsseldorf-Rath am 17. Oktober eine Informationsveranstaltung zum Thema Arbeitsrecht für Betroffene und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.
Die Beratungsstelle Arbeit in Düsseldorf ist angesiedelt in der Beratungsstelle Erwerbslosigkeit und Arbeit (BEA), einer Einrichtung der Zukunftswerkstatt Düsseldorf GmbH. Insbesondere Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer, befristet Beschäftigte sowie Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten erhalten hier Beratung und Unterstützung bei arbeitsrechtlichen Fragen. Betroffene von Arbeitsausbeutung und prekärer Beschäftigung finden hier praktische Hilfe und eine Anlaufstelle für ihre Anliegen.
Die Zukunftswerkstatt Düsseldorf GmbH (ZWD) engagiert sich seit 1989 als gemeinnützige Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt Düsseldorf im kommunalen Arbeitsmarkt. Als Unternehmen der Sozialwirtschaft, schafft die ZWD berufliche Perspektiven und trägt zur Lösung gesellschaftlicher Probleme bei. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter Düsseldorf und dem Land Nordrhein-Westfalen setzt die ZWD arbeitsmarktpolitische Programme um und bietet Beratung, Qualifizierung und zeitlich befristete Arbeit in eigenen Zweckbetrieben für Menschen, die umfassende Unterstützung auf ihrem Weg zurück in den Arbeitsmarkt benötigen.
Geschäftsführerin der ZWD ist Melanie Spengler. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche ist Vorsitzender des Aufsichtsrates. Weitere Informationen zur Zukunftswerkstatt Düsseldorf finden Sie unter www.zwd.de