Schnorrenberger ist seit Jahren dafür bekannt, dass er vehement auf den zahlreichen Bau von geförderten Wohnungen drängt. Schließlich haben rund 50 Prozent der Düsseldorfer Haushalte vom Einkommen her Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein, also auf Sozialwohnungen. Jetzt allerdings lobt Schnorrrenberger „Das ist klasse, jetzt tut sich was“. 2014 wurden insgesamt 2911 Wohnungsbauten genehmigt, 28 % mehr als im Jahr davor. Der Wermutstropfen dabei: Bis zum fertigen Wohnhaus dauert es rund eineinhalb Jahre. Aber auch mehr Sozialwohnungen entstehen in der Stadt, Schnorrenberger verweist auf Projekte wie der Neubau an der Paketpost nahe Worringer Platz, auf Projekte wie „Grafental“ oder auch die kommende neue Siedlung im Glasmacherviertel. Als Paradebeispiel für die Umwandlung von Büros in Wohnungen gilt das größte Projekt, das Thyssen-Trade-Center mit 350 Einheiten, darunter auch Sozialwohnungen.
Das Handlungskonzept Wohnen der Stadt greife – nicht nur bei Neubauvorhaben von 100 Einheiten und mehr. Auch bei einem Projekt von 70 neuen Wohnungen in Friedrichstadt baue der Investor jetzt 10 bis 12 „preisgedämpfte“ Einheiten, also nach dem Handlunsgkonzept mit Mieten um 10 Euro, berichtet Schnorrenberger.
Kaltmieten zwischen 6,80 und 14,50 Euro
Nach den Erhebungen des RDM liegen die Mieten für bestehende Wohnungen (kein Erstbezug) in Flingern zwischen 7 und 11,50 €, in Gerresheim zwischen 8 und 11 €, in Unterrath zwischen 7,50 und 10,50 €, im Stadtbezirk 3 mit Unterbilk, Volmerswerth und Oberbilk bei 8 – 13,50 €. Oberbilk, so Schnorrenberger, entwickelt sich ständig zu einem kommenden Stadtteil, „da gibt es inzwischen sehr schöne Seitenstraße, auch die Kölner Straße macht sich“. Heißt: Es wird renoviert und saniert, die Mieten klettern höher.
Hohe Mieten gibt es in Ober- und Niederkassel (9 bis 14,50 € kalt), ebenso in Pempelfort oder im Stadtnorden, mit Mieten zwischen 8,50 und 13 € je nach Lage und Ausstattung.
Trotzt der steigenden Nachfrage: Mieter bezahlen nicht mehr jeden Preis, betonen die Makler. Das gilt vor allem für Objekte, die als Luxuswohnungen oder als „gehobene“ Angebote bezeichnet werden können. In Toplagen, so Schnorrenberger, sanken die Mieten von 15 € auf nun 13,50 €. Ach für teure Eigentumswohnungen erhalten die Investoren nicht mehr die Preise früherer Jahre. Quadratmeterpreise im Linksrheinischen oder in Hamm, Volmerswerth liegen allerdings immer noch bei 4700 bis 5000 Euro. Im Stadtsüden allerdings mit Hassels und Garath bei 1800 bis 3200 €uro.
„Einfamilienhäuser in Düsseldorf sind kaum noch zu bekommen und zu bezahlen“, bilanziert Schnorrenberger für den Maklerring mit seinen rund 130 Mitgliedsfirmen. Viele, die ein eigenes Haus finanzieren wollen, bemerken dann: Ohne etliches an Eigenkapital geht gar nichts. Denn Banken finanzieren nur ungern mit hohen Krediten. Und für Einfamilienhäuser in mittleren und guten Lagen wie Unterrath oder Unterbach müssen etwa 450.000 € kalkuliert werden, in guten Lagen wie Stockum mit rund 700.000 und in sehr guten Lagen wie am Zooviertel oder Oberkassel mit rund 1,15 Millionen Euro.
Gestiegen sind die Preise für Eigentumswohnungen in mittleren Lagen von rund 2100 auf 2400 Euro / m². In Toplagen wie Zoo oder Derendorf kommen die Quaratmeterpreise beim Erstbezug auf 4300 €/m², in anderen Lagen auf 3800 bis zu 5500 €/m².
Düsseldorf liegt, so der RDM, bei den Neubau-Wohnungspreisen in Deutschland an siebter Stelle mit Frankfurt/Main, teurer sind München, Hamburg oder auch Freiburg und Ingolstadt.
Und die hohe Nachfrage nach Wohnungen wird nicht aufhören: Düsseldorf wird nach mehreren Prognosen pro Jahr etwa um 3000 Bürger wachsen, meint Schnorrenberger, und im Jahr 2040 etwa 670.000 Einwohner haben. Allerdings würden die Mieten in den nächsten Jahren wohl nur noch moderat steigen.
Bestellerprinzip hat kaum Auswirkungen
Das Bestellerprinzip, nach dem ein Vermieter die Maklerprovision selbst bezahlen muss, wirkt sich entgegen früherer Prognosen nicht weiter drastisch aus, so Schnorrenberger. Viele Vermieter schreiben schließlich die Kosten ab oder schlagen 30 oder 50 Euro auf die Miete drauf. Und gehen nach ersten Erfahrungen mit den Stress einer Vermietung doch wieder zum Makler.
Die 5. Immobilienmesse mit Angeboten und Informationen startet am Sonntag, 23. August, in den Schadowarkaden.
(Text Jo Achim Geschke / NDOZ.de)