„Die Zukunft beginnt jetzt!“ Pressemeldung und Kommentar

Neujahrsbeginn 2021 des Düsseldorfer Airports

Von Stefan Scholz |

Der Flughafen-Chef im Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller über die Bedeutung des Airports für die Stadt
Neujahrsempfang des Düsseldorfer Airports 2021

Der Flughafen-Chef im Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller über die Bedeutung des Airports für die Stadt

Der traditionelle Neujahrsempfang des Düsseldorfer Airports fand in diesem Jahr digital im Stil eines „TV-Formats“ statt und kombinierte Gespräche vor Ort mit Video-Einspielungen und Musik. Gesendet wurde live aus dem Flughafenterminal. Das Motto: „Die Zukunft beginnt jetzt!“ Rund 700 hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Luftfahrt, Nachbarschaft und Medien konnten das einstündige Programm per Stream an ihrem Bildschirm verfolgen.

Nach einem Jahresrückblick des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Rolf Pohlig nahm Thomas Schnalke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Düsseldorf GmbH, eine Standortbewertung in Zeiten der Pandemie vor. Corona-bedingt stehe der Airport in den kommenden zwei Jahren vor dem größten Wandel seiner Geschichte:

„Das Unternehmen wird mit der aktuellen Restrukturierung kleiner als es bisher war. Das schmerzt, auch wenn wir die Veränderungen sozial verträglich gestalten wollen.“

Mit Blick auf die Zukunft zeigt sich Schnalke zuversichtlich:

„Wir bleiben Nordrhein-Westfalens Tor zur Welt. Der Airport besitzt ein starkes Fundament aus Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit. Aktuell arbeiten wir daran, Corona-Tests dauerhaft als festen Prozess-Schritt im Terminal zu etablieren, um unbesorgtes Reisen optimal zu unterstützen. Gleichzeitig wollen wir die strategischen Chancen unseres Standorts nutzen und die Mobilität der Zukunft in Stadt und Region mitgestalten.“

Schnalke betonte, dass der Airport am Ziel der CO2-Neutralität im Jahr 2035 unverändert festhalte. Gemeinsam mit der TV-Moderatorin Saskia Naumann begrüßte der Flughafen-Chef im Terminal den Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und sprach mit ihm über die Bedeutung des Airports für die Stadt.

Stephan Keller unterstrich die Bedeutung des Flughafes:

„Der Flughafen wird die pandemiebedingte Krise als bedeutender Verkehrsknotenpunkt hinter sich lassen und zukünftig wieder der Motor für Wirtschaft und Beschäftigung in Düsseldorf und der Region. Ich bin zuversichtlich, dass die leistungsstarke Abwicklung des Flugbetriebes und die nachhaltige Entwicklung des Flughafens durch technische Innovationen zukünftig Hand in Hand gehen“

Die Unternehmer Jutta Zülow und Olaf Tünkers warfen in einer Gesprächsrunde vor Ort einen Blick auf die Perspektiven der regionalen Wirtschaft in und nach der Corona-Krise. Per Video kamen neben Felix Neugart, Geschäftsführer der NRW.Global Business GmbH, auch die Leiterin Siemens Düsseldorf, Sabrina Hermann, und Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf zu Wort.

Verkehrsminister Hendrik Wüst sagte:

„Vieles können wir inzwischen aus dem Homeoffice erledigen. Aber Mobilität ist Lebensqualität. Deswegen wollen die Menschen auch in Zukunft mobil sein“

Gerade jetzt sei es wichtig, weiter an der Zukunft der Mobilität zu arbeiten und mit Ideen, Mut und Neugierde Innovationen made in NRW voranzutreiben.

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, unterstrich die Bedeutung des Flughafens für den Wirtschafts- und Innovationshub Nordrhein-Westfalen. Für die Zukunft wünscht er sich noch mehr Direktverbindungen von Düsseldorf aus zu den wichtigsten Destinationen der Welt.

Im Video-Beitrag gaben außerdem Sören Brüntgens von Plant-my-tree, Dr. Volkmar Weckesser, Geschäftsführer bei Centogene und Michael Mronz von der Rhein Ruhr City einen optimistischen Ausblick auf das Jahr 2021.

Mit der Leiterin des Hetjes-Museums, Dr. Daniela Antonin, und dem Intendant der Tonhalle, Michael Becker, sprach Saskia Naumann in einer Talk-Runde über die Perspektiven in Kunst und Kultur. Per Video-Einspielung warben der Sänger und Songwriter Danny, die Geschäftsführerin des Gasometers Oberhausen, Jeanette Schmitz, Dieter Nuhr und der Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, Professor Calle Petzinka für Zuversicht und neue Chancen.

Kommentar:
Der Flughafen Düsseldorf ist ungefragt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt und unersetzlich für NRW und die angrenzenden Bundesländer. Für Geschäftsreisende und Urlauber aus der Region steht der Flughafen gleichermaßen für komfortables Reisen und internationale Verbindungen. Für viele in Düsseldorf ansässige Unternehmen und nicht zuletzt auch für die internationale Messestadt Düsseldorf ist der Airport ein wesentlicher Pluspunkt.

Die Erkenntnis von Thomas Schnalke, dass das Unternehmen Airport DUS vor schwierigen Herausforderungen steht und die Wachstumsaussichten mindestens unsicher sind, ist jedoch weitsichtig, klug und ehrlich. Die Stadt muss sich darauf einstellen.

Nach Corona dürfte das Thema Klimaschutz zu Recht erneut im Vordergrund stehen. Flugreisen sind da nicht förderlich. Vor allem aber erkennen viele Unternehmen mittlerweile, das Videokonferenzen eine probate und vor allem deutlich kostengünstigere Alternative zu Präsenzterminen darstellen.

Nicht unbedingt notwendige Flugreisen dürften somit dem Sparzwang zum Opfer fallen. Die meisten fortschrittlichen Unternehmen streben ohnehin die Klimaneutralität an, nicht zuletzt, um Ihr Image zu verbessern. Viele Unternehmen werden sich also zweimal überlegen, ob Flugreisen tatsächlich notwendig sind. Vollständig darauf verzichten kann und wird man natürlich nicht.

Es ist jedoch kaum wahrscheinlich, dass Geschäftsreisen kurz- bis mittelfristig erneut dasselbe Volumen erreichen werden, wie vor Corona. Vielleicht auch nie wieder. Damit sollte man zumindest vorsichtig rechnen. Wird Klimaschutz (irgendwann) international konsequent umgesetzt, dürften auch Urlaubsreisen schnell deutlich teurer werden, das wird das Volumen ebenfalls drücken.

Kurzfristig dürfte es allerdings spätestens 2022 einen kleinen Boom geben. Sobald die Impfkampagne abgeschlossen ist, werden viele Menschen ihren Nachholbedarf verständlicherweise dringend stillen wollen.

Das Ziel der Geschäftsführung, die CO2-Neutralität im Jahr 2035 zu erreichen, ist vor diesem Hintergrund sehr lobenswert. Wünschenswert wäre es natürlich, hier schneller zum Ziel zu kommen. Schließlich haben sich auch CDU und Grüne mit Ihrem Positionspapier auf die Fahne geschrieben, Düsseldorf zur „Klima-Hauptstadt“ zu machen. Der Flughafen kann dazu einen wichtigen Beitrag liefern.

Übrigens, wie man in diesem Zusammenhang Dieter Nuhr als Aushängeschild einladen kann, ist ein wenig fragwürdig. Dass Herr Nuhr für den Klimaschutz nicht gerade brennt, ist bekannt. Dass er für Zuversicht und neue Chancen wirbt, ist natürlich nett, ich persönlich hätte ihn auch in diesem Kontext nicht als Trendsetter gesehen. Aber gut, reden wie ein Wasserfall kann er ja.