Mit welchen konkreten Maßnahmen die Stadt die Rahmenbedingungen für Start-ups weiter optimieren will, stellte OB Geisel nun vor. Als großen ersten Schritt präsentierte er die Einrichtung eines Start-up Zentrums im MedienHafen, den der Unternehmer Dr. Lorenz Gräf in Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderung in der Speditionstrasse 15a im MedienHafen einrichtet. Hinzu kommen neue Veranstaltungsformate, der Aus- beziehungsweise Umbau des Gründungsnetzwerkes in Düsseldorf, die Vernetzung von jungen und etablierten Unternehmen und nicht zuletzt die Erschließung von Finanzierungsmöglichkeiten für junge Unternehmen.
"Wir haben in vielen Gesprächen erfahren, dass bezahlbare Räume in attraktiven Quartieren für einen guten Start eines jungen Unternehmens sehr wichtig sind. Aber es sind nicht nur Flächen oder Büros, die gebraucht werden. Der Erfolg von Co-Working-Angeboten zeigt, dass der Kontakt zu anderen Gründern und Unternehmen, der Austausch und die gegenseitige Hilfestellung ebenso wichtig sind. Deshalb haben wir uns entschieden, ein Angebot zu schaffen, das Start-ups nicht nur attraktive und günstige Flächen in einem städtischen Gebäude bietet, sondern ihnen gleichzeitig ein ganzes Ökosystem an Kontakten, Services und Entwicklungsmöglichkeiten erschließt. Dr. Lorenz Gräf, der in Köln bereits den erfolgreichen „„Startplatz““ betreibt, ist ein erfahrener Partner, mit dem die Wirtschaftsförderung jetzt ein neues Start-up Zentrum im MedienHafen eröffnet", erläuterte der Oberbürgermeister. Auch die Wirtschaftsförderung wird künftig im MedienHafen ein Büro haben, um als Teil des Servicenetzwerk es direkt vor Ort zu sein.
Der neue „„Startplatz““ bietet nicht nur Arbeitsplätze für Start-up Teams und junge Unternehmen, er ist auch Veranstaltungsort, Innovationsplattform und Kommunikationszentrum. Oberbürgermeister Thomas Geisel stellte den Kooperationspartner der Wirtschaftsförderung, Dr. Lorenz Gräf, vor und betonte den Mehrwert dieser Zusam-menarbeit: "Am Standort Düsseldorf gibt es auch bisher schon ein gut organisiertes Netzwerk für Gründungsberatung und viele Services und Aktionen der Wirtschaftsförderung. Was aber fehlte, ist ein Angebot bei dem Gründer alle Services 'unter einem Dach' finden. Ein Platz, in dem die 'old economy' die 'new economy findet', ein Platz, in dem Profis alles Wissenswerte rund um die Gründung vermitteln, ein Platz zum Arbeiten für Start-ups: ein STARTPATZ eben. Mit der Kooperation zwischen der Wirtschaftsförderung und Dr. Gräf, der das bislang größte und professionellste Start-up Zentrum in NRW leitet, ist für mich ein weiterer wichtiger Pfeiler errichtet, um Düsseldorf als Gründungsmetropole weit nach vorn zu bringen!"
Finanzierung für Start-ups
Wie der Oberbürgermeister aufzeigte, sollen gemeinsam mit Partnern wie der NRW.Bank, Wagniskapitalgebern aus dem In- und Ausland, aber auch mit großen Firmen Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups erschlossen werden, denn an mangelndem Kapital – insbesondere in der zweiten Finanzierungsrunde – scheitert so manche gute Geschäftsidee. Veranstaltungen in diesem Bereich, zum Beispiel der "European Venture Summit", den die Wirtschaftsförderung auch in diesem Jahr wieder als Partner unterstützt und bei dem sich Start-ups internationalen Kapital-gebern präsentieren können, leisten hier schon einen wichtigen Beitrag. "Mit Events dieser Art wollen wir vor allem bei den in Düsseldorf ansässigen Unternehmen sowie bei Investoren und so genannten Business Angels dafür werben, die Chancen zu nutzen, die aus einer Finanzierung von innovativen Ideen entstehen", so Thomas Geisel weiter.
Internationaler Wirtschaftsstandort bietet Chancen für Start-ups
Als internationaler Wirtschaftsstandort ist Düsseldorf eine optimale Plattform, das Geschäft junger Firmen in ausländischen Märkten weiter zu entwickeln oder internationale Kooperations- und Finanzierungspartner zu finden. Bei den Auslandsaktivitäten des Oberbürgermeisters und der Wirtschaftsförderung spielt daher die Bewerbung der Landes-hauptstadt Düsseldorf als Start-up Metropole und Innovationsstandort eine große Rolle. Für Gründer werden die internationalen Netzwerke der Stadt künftig sehr aktiv geöffnet. Zu diesem Zweck war die Wirtschaftsförderung bereits im israelischen Start-up-Hub Tel Aviv. Oberbürgermeister Geisel wird in diesem Jahr auf seinen Auslandsreisen nach Israel, Japan und in die USA aktiv Netzwerke aufbauen, von denen insbesondere Start-ups dann profitieren. Ein Willkommenspaket für ausländische Gründer ist aktuell geplant und Seminare für ausländische Gründer sowie ein Wegweiser für diese gehören ohnehin schon zum Repertoire der Wirtschaftsförderung.
Unterstützung und Netzwerke für Gründer
Junge Unternehmen profitieren von erfahrenen Mentoren. Das wurde auch beim ersten Start-up Weekend, das die Stadt aktiv unterstützt hat, sehr deutlich. Im Rheinland gibt es eine große Zahl erfahrener Mentoren und Business Angels. Die Wirtschaftsförderung wird dieses Netzwerk noch stärker als bisher nutzen, um Start-ups mit unternehmerischem Know-how unter die Arme zu greifen und wichtige Geschäftskontakte zu erschließen. Das bestehende Gründungsnetzwerk Düsseldorf, "go-dus", soll für eine größere Zahl von Partnern geöffnet und ausgebaut werden, wie der Oberbürgermeister betonte. Auch die Kooperationen mit Unter-nehmen, Vereinen und Institutionen werden ausgeweitet und neue Veranstaltungsformate für die Gründerszene in der Stadt sollen gemeinsam mit Partnern aus der Taufe gehoben werden. So können unterschiedliche Akteure mit verschiedenen Maßnahmen koordiniert auf das gemeinsame Ziel hinarbeiten, Düsseldorf als Start-up Metropole zu stärken.
„STARTPLATZ“ Düsseldorf als Initialzündung
Auch die Wirtschaftsförderung wird mit ihrem Gründungsteam neu aufgestellt, unter anderem wird sie selber ein Büro im „STARTPLATZ“ besetzen. Dr. Lorenz Gräf, Betreiber des neuen „STARTPLATZ“ Düsseldorf ist überzeugt vom Gründer-Standort Düsseldorf: "Als die Wirtschaftsförderung vor einigen Monaten mit der Idee auf mich zu kam, im Flossi Haus den „STARTPLATZ“ Düsseldorf zu errichten, habe ich nicht lange gezögert. Düsseldorf hat Potenzial, in der Stadt gibt es schon heute zahlreiche, vielversprechende und erfolgreiche Start-ups, Spin-Outs und Spin-offs und vor allem viele etablierte Unternehmen, die die jungen Geschäftsmodelle brauchen. Dazu gibt es ein dynamisches Team im Rathaus, das mit Vollgas die StartUp Inititative vorantreibt. Auch vom MedienHafen als künftigen Start-up-Hub bin ich überzeugt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftsförderung der Stadt und dem „STARTPLATZ“ Düsseldorf."
Gründungsstandort Düsseldorf
In Düsseldorf gibt es rund 100 Start-ups und Start-ups im weiteren Sinne, das heißt Unternehmen, die jünger als zehn Jahre sind, ein innovatives Geschäftsmodell beziehungsweise ein wissens- und technologie-basiertes Geschäftsmodell haben, das ein deutliches Potenzial von Mitarbeitern und Umsatzwachstum verspricht. Dazu zählen unter anderem 76 digitale Start-ups, sieben aus dem Bereich der Life Science und fünf aus dem Bereich Mode-Kreativwirtschaft. In der Nomenklatur der Gründerszene werden alle anderen Gründungen einfach als "Existenzgründer" bezeichnet.
Ein wesentliches Standortplus und auch eine Besonderheit in der deutschen Gründungslandschaft sind in Düsseldorf die Spin-Outs, also Gründungen aus bestehenden Unternehmen heraus. Prominentestes Beispiel : Secusmart, die das abhörsichere "Kanzlerinnen-Handy" auf den Markt brachten. Secusmart ist eine Ausgründung aus einem Geschäftszweig von Nokia und heute führend im Bereich der sogenannten Kryptohandys (abhörsichere Handys). Auch das junge Unternehmen Gettings mit seinen 40 Mitarbeitern ist ursprünglich ein E-Plus-Zweig und damit ein Beispiel für gelungene Spin-Outs. Kernprodukt ist eine App, die ihre Nutzerinnen und Nutzer über Sonderangebote und Aktionen im Handel und bei Dienstleistern informiert.
Der „STARTPLATZ“ Düsseldorf
Das Geschäftsmodell des „STARTPLATZ“ basiert auf den drei Säulen:
• Co-Working
• Coaching, Weiterbildung und innovative Veranstaltungsformate
• Networking
Durch regelmäßige Events und etablierte Veranstaltungsformate wird „STARTPLATZ“ zur zentralen Anlaufstelle nicht nur für Start-ups, sondern auch für Unternehmen, Investoren und weitere Netzwerk-Akteure. So entstehen Synergien unter einem Dach und strategische Vorteile für die Unternehmen, die am „STARTPLATZ“ angesiedelt sind. Ihnen wird ein Markteintritt auf einer professionelleren Ebene ermöglicht.
Der Nutzen für Start-ups:
• „STARTPLATZ“ stellt Start-ups Arbeitsplätze und -räume zur Verfügung, inklusive der technischen Infrastruktur (Internet, Drucker, Empfangsbereich, Meetingräume, Gemeinschaftsräume, Administration etc.). Die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer können sich so ganz auf die Umsetzung ihrer Idee konzentrieren.
• „STARTPLATZ“ bietet so genannte "Shared-Services" für allgemeine Administrationsaufgaben, das heißt Dienstleister, die sich mit dem Schreiben von Rechnungen, mit dem Kontakt zu Ämtern oder dem Finanzamt auskennen und dies für die Start-ups übernehmen können.
• „STARTPLATZ“ macht professionelles Gründungswissen zugäng-lich und bietet hierzu offene Sprechstunden durch ausgewiesene Experten an, die ihre Büros ebenfalls am „STARTPLATZ“ haben.
• „STARTPLATZ“ arbeitet mit namhaften Kanzleien und Steuerbera-tern/Wirtschaftsprüfern zusammen. Dadurch erhalten Start-ups direkt die nötige Beratung zu Themen wie Geschäftsmodell, mögliche Beteiligungen, potentielle Exit-Strategien und anderes mehr. Die Sprechstunden dieser Profis sind für „STARTPLATZ“-Mitglieder kostenlos.
• „STARTPLATZ“ bietet seinen Mitgliedern spezifisches Umsetzungs-wissen in kompakter Form, wie zum Beispiel in Workshops zu speziellen Gründungsthemen von der Produkt¬entwicklung bis zur Marktreife.
• „STARTPLATZ“ macht Gründerinnen und Gründern Netzwerke zugänglich, über die sie selbst üblicherweise erst nach zehn bis 20 Berufsjahren verfügen würden. Durch Netzwerkveranstaltungen und gezielte Vermittlung von Kooperationen und Kontakten (Investoren, Business-Angels, Unternehmen, Politik, Wissenschaft) werden die Start-ups von Anfang an in ein dichtes Netzwerk potentieller Mentoren eingebunden.
• „STARTPLATZ“ ermöglicht Gründerinnen und Gründern, Gleichgesinnte zu treffen.
Nutzen für mittelständische Unternehmen und Konzerne:
Mittelständische Unternehmen, aber auch Konzerne, stehen im Zuge der digitalen Revolution vor großen Herausforderungen. Die Anpassungsleistungen, denen sie sich stellen müssen, bedürfen einer hohen Geschwindigkeit. Daher brauchen auch etablierte Unternehmen junge, in-novative Ideenfinder und deren Methodiken und Vorgehensweise an ihrer Seite. Ein funktionierendes Innovationszentrum, wie es der „STARTPLATZ“ sein wird, bietet gerade auch bestehenden Unternehmen ideale Voraussetzungen, um den Anschluss an neue Technologien und junge Geschäftsideen zu finden. Der „STARTPLATZ“ stellt daher auch solchen mittelständischen Unternehmen und Konzernen Projekträume zur Verfügung.