Zunächst aber begrüßten Stephan Schneider, Vorstandsvorsitzender Digitale Stadt Düsseldorf, und Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat Rhein-Kreis Neuss, die Optimismus trotz „stürmischer Zeiten“ verbreiteten, die Gäste.
Das Keyword der Veranstaltung sprach Nathanael Liminksi, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes NRW und Chef der Staatskanzlei, der in seiner eindrucksvollen Ansprache den Rhein als „logistische Schlagader unseres Landes“ adelte. Der Minister plädierte für den gemeinsamen europäischen Binnenmarkt, der uns in der Welt als Handelspartner attraktiv mache. Dass Microsoft in Dormagen investiere, darauf könne man in NRW stolz sein. Überhaupt gelte für das Rheinische Revier: Von der Kohle zur KI. Doch es gab auch kritische Anmerkungen.
So mahnte Liminski an: „Wir müssen strategisch souveräner werden.“
In dem Sinne seien Sicherheit und Verteidigung ein ganz wesentliches Thema. Zudem betonte er, wir hätten zwar genug Mittel, aber der Output stimme nicht.
Elegant gelang dem ehemaligen Redenschreiber und Vater von vier Kindern die Überleitung zum ersten Panel mit Talk-Gast Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die er so ankündigte: Sie werde in ihrer neuen Funktion als Europaabgeordnete sicherlich die Zeitenwende von Berlin nach Brüssel bringen.
Und Strack-Zimmermann legte – gewohnt forsch – gleich los. Sie erklärte, dass wir uns zukünftig nicht mehr alleine auf Amerika verlassen könnten, sondern in Europa eine eigene Verteidigung aufbauen müssten. Ihre klare Ansage „Ohne Sicherheit ist alles nichts“ erhielt viel Beifall.
Auch in Brüssel sei die Bürokratie sehr stark. Europa sei eindeutig der Weltmarktführer im Regulieren. Allein in der europäischen Union gebe es über 350 verschiedene Förderprogramme, die zu hinterfragen seien, so Strack-Zimmermann. Dem pflichtete Jutta Zülow, Vorstand der Zülow AG, die den Talk moderierte, bei, indem sie das Gesagte mit Beispielen aus der Unternehmerpraxis belegte.
Strack-Zimmermann weiter: „Aber wir dürfen auf Europa nicht nur mit deutschen Augen schauen.“
Die ehemalige Düsseldorfer Bürgermeisterin meinte, man müsse europäisch denken statt deutsch.
Zweiter Diskussionspunkt des hochkarätig besetzten Forums war die Frage:
„Wie steht es um die Energiesicherheit?“ Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG, verbreitete vorsichtigen Optimismus und betonte, dass jede kluge, zukunftsorientierte Energiepolitik ausgewogen sein müsse.“
Denn: Erneuerbare Energien alleine seien nicht so sicher.
Zu der Frage, welche Chancen wir haben, in Europa wirtschaftlich mitzuhalten, erklärte Düsseldorfs Regierungspräsident Thomas Schürmann: „Wir haben große Stärken, die müssen wir ausspielen.“
„Wir reden darüber, wie Geld in den Fluss kommt“, mit diesem Satz startete Moderator Steffen Pörner, Geschäftsführer, Bankenverband NRW, Panel 2.
In einem waren sich – und das ist eine richtig gute Nachricht - alle Podiumsteilnehmer (Dominikus Penners, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Neuss, Dr. Stefan Dahm, Vorstandsvorsitzender Stadtsparkasse Düsseldorf, Daniel Heck, Crefo Factoring, Neuss) mehr oder weniger einig: Finanzierungsmittel zur Bewältigung der Transformation in Zukunftstechnologien seien da. Aber: Es gebe jede Menge Umsetzungshemmnisse. U.a. den überbordenden Bürokratismus. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass die Unternehmen von der Politik Sicherheit, das heißt, langfristig zuverlässige Vorgaben erwarten.