Der Protest richtete sich auf Pappschildern auch gegen Armin Laschet CDU, der angesichts der Katastrophe in Kabul die rechtaußen-Floskel „2015 darf sich nicht wiederholen“ benutzt hatte. Unter den Demonstrierenden auch MdB Maire-Agnes Strack-Zimmermann, für die FDP im Bundestag Verteidigungspolitische Sprecherin, außerdem Sigrid Wolf, DGB Düsseldorf und auch im Düsseldorfer Appell aktiv, MdL und Grünen-Vorstand Engstfeld, MdL Monika Düker, die Grüne Bundestagskandidatin Sara Nanni sowie SPD-Vorstandsmitglieder, die Linke sowie Frauen vom Düsseldorfer GEW-Vorstand.
Oliver Ongaro von DSSQ sagte zu Beginn: „Das Bild der Menschen, die in Rettungsbooten versuchen ein sicheres Land zu erreichen, wird ersetzt durch das schreckliche Bild von Menschen, die sich verzweifelt an startende Flugzeuge klammern und dabei in den Tod stürzen.“
Strack-Zimmermann FDP : Seehofer hat frühes Ausfliegen gebremst
MdB Maire-Agnes Strack-Zimmermann FDP machte in ihrer direkten Art deutlich, dass seit Trumps Verhandlungen mit den Taliban ohne die afghanische Regierung der militärische Einsatz beendet werden würde. Es sei ein Verlust des Vertrauens für den Westen, dass er das Land so schnell verlassen habe.
Strack-Zimmermann: „Das ist etwas mit Ansage gewesen. Es gab im April eine Einmütigkeit, das wir Ortskräfte, die jahrelang die Bundeswehr begleitet haben, als Kulturvermittler, Übersetzer, dass die Rauskommen, wenn sich die Gefahr anbahnt. Das hätte ohne weiteres gelingen können. Und das Innenministerium unter Horst Seehofer hat alles getan, um es zu verlangsamen. Diese Bürokratie, der wir alle ausgesetzt sind, an dieser Stelle wird uns vor Augen geführt, wie dramatisch es ist, das im Juni schon zwei Chartermaschinen bereit standen um die Leute rauszuholen, und die mussten wieder zurück fliegen, weil die Erlaubnis fehlte, die auszufliegen. Das ist nicht zu akzeptieren.“
Die Deutsche Botschaft habe darauf hingewiesen, was sich dort anbahnte, aber das Auswärtige Amt habe nicht reagiert. Es sei nun eine „ganz schwierige Aufgabe“, die Männer und Frauen dort rauszuholen. Aber das alles „muss politische Konsequenzen haben!“
Strack-Zimmermann weiter zu Rücktrittsforderungen: „Das hier ist nicht mehr zu ertragen. Das betrifft die Verteidigungsministerin, Herrn Seehofer, das betrifft Herrn Maas, und wenn ich mir vorstelle, dass die Nachrichtendienste, die Informationen übermitteln, auch versagt haben, die sind am Bundeskanzleramt angedockt. Das ist ein komplettes Staats- und Regierungsversagen“, so die FDP- Verteidigungsexpertin, und daraus müssten alle lernen für andere Situationen.